~154~

2K 164 29
                                    

Taehyung PoV

„Und? Wann werden all die vielen Möbel denn geliefert?"

Ich seufzte und streckte Yoongi ebenfalls ein Bier hin, dass er dankend annahm, ehe ich mich wieder auf den kahlen Parkett setzte, der lediglich von ein paar Kissen und Decken geschmückt war.

„Voraussichtlich in drei Tagen", erwiderte ich und sah meinen besten Freund an, während ich einen Schluck aus meiner Flasche nahm.

„Und bis dahin schläft ihr also auf einer Matratze?", fragte er weiter und grinste dabei mit hochgezogenen Augenbrauen. Yoongi, der seine Hand konzentriert auf Jimin's Oberschenkel platziert hatte, schaute nun ebenfalls neugierig auf.

„Kookie ist es wichtig", antwortete ich lediglich und zuckte mit den Schultern. „Also ist es das für mich auch."

„Aber dürft ihr denn nicht mehr bei dir Zuhause sein oder wie?", meinte nun Yoongi.

„Doch natürlich", ich setzte mich wieder mehr auf und sah die beiden an. „Aber Jungkook hat sich unglaublich in diese Wohnung verliebt und er will jede freie Sekunde hier verbringen, ihm ist egal ob mit oder ohne Möbel."

Die beiden lächelten, wie ich ebenfalls. Ja, ein bisschen verrückt war mein Freund defintiv, aber solange es ihn glücklich machte auf einer Luftmatratze zu schlafen, war's mir Recht.

„Gott, Jungkook ist echt kitschig", meinte Yoongi dazu und verdrehte die Augen, was seinen Freund kichern liess, ehe er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Du auch, mein Lieber. Du gibst es nur nicht zu."

Die Augen des Minthaarigen weiteten sich empört, was Jimin nur noch mehr lachen liess. Ich sah den beiden grinsend zu, wie sie weiter darüber diskutierten und dabei wild gestikulierten.

Die letzten Tage hatten Kookie und ich unsere Zeit vor allem gebraucht, um unsere Wohnung einzurichten. Zumindest in unserern Köpfen, die Möbel waren schliesslich ja noch nicht da. Wir haben die Anderen in die Bar unten eingeladen, um unser Zusammenziehen ein bisschen zu feiern, vielleicht auch diesen neuen Abschnitt.

Wir wurden wirklich langsam erwachsen und wenn ich so an den Anfang zurück dachte, war es einfach erstaunlich, was schon alles passiert ist.

Als ich damals weinend auf der Treppe gesessen bin und dieser Junge mich angesprochen hat, hätte ich nie gedacht, dass ich gut ein Jahr später mit ihm zusammen wohnen würde.

Es war mittlerweile Ende Oktober, der Herbst war hereingebrochen, so dass für Jungkook wieder die Zeit anstand immerzu in Pullis von mir herum zu laufen. Wenn wir uns einen Kleiderschrank teilen, war das sicher etwas, was einfacher wurde.

„Leute, ich will euch eigentlich nicht rausschmeissen", begann ich dann nach weiteren zehn Minuten und seufzte wieder. „Aber ich bin mir sicher, dass Jungkook entweder nicht oder nicht gut schläft, also muss ich mich jetzt langsam zu ihm legen."

Die Beiden nickten verständnisvoll, wobei Jimin's Lippen sich zu einem stolzen Lächeln verzogen. Ich selbst merkte es bei meinem besten Freund auch oft, dass ich einfach so stolz auf ihn war, schlichtweg auf alles, was er geleistet hatte in letzter Zeit, aber vor allem auch, auf das, was aus ihm geworden war.

Jimin und Hoseok machten eine Tanzausbildung zusammen, sie hatten sie bei diesem Wettbewerb von Hobi's Tanzschule gewonnen. Das nächste Jahr der Beiden wird nur aus Unterricht, Choreografien und Musik bestehen, damit sie ihr Traum von einer eigenen Tanzschule irgendwann verwirklichen könnten.

Namjoon, sowie Jin ebenfalls, hatten ihr Studium bereits begonnen, das war auch der Grund, weshalb die beiden heute nicht zu uns kommen konnten. Sie mussten ‚lernen'. Für mich war klar, dass sie wohl eher ihren einzigen freien Abend zusammen geniessen wollten.

porcellan | vkookWhere stories live. Discover now