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Taehyung PoV

„Darf ich bitte im Boden versinken?"

Jungkook liess sich ausgestreckt auf mein Bett fallen und legte beide Hände übers Gesicht. Ich ging schwach lächelnd auf ihn zu, legte mich neben ihn und zog ihn an der Hüfte zu mir.

„Es hätte schlimmer sein können", probierte ich den Jüngeren aufzuheitern, worauf er mir jedoch nur ein Todesblick schenkte.

„Ja, sie hätten mir auch direkt sagen können, dass ich scheisse bin, weil ich keine verdammte Frau bin."

Seine Stimme klang wütend und gleichzeitig brüchig, ein Zeichen, dass er bald mit den Tränen kämpfte und für mich somit ein Warnhinweis.

Ich drückte ihn näher an mich, wobei Kookie sich auch direkt an mich schmiegte und sein Gesicht in meinem Shirt vergrub.

Das weitere Essen ist nach meinem Ausraster ziemlich formell abgelaufen. Wir haben nur wenige Wörter gewechselt und dabei eher über Dinge wie das Wetter gesprochen.

Ich hätte meiner Mutter echt gerne nochmals klar gemacht, dass Jungkook meine Liebe fürs Leben ist, aber mein Freund hat mich ja dann ein bisschen zurückgewiesen. Ist vielleicht auch besser so, wer weiss, was ich sonst noch getan hätte.

„Sie hassen mich..."

Jungkook drückte seine Nase in meine Halsbeuge und schluchzte leise. Seufzend begann ich durch seine Haare zu fahren und gab ihm einen Kuss auf den Scheitel.

„Das tun sie nicht. Sie brauchen nur Zeit, um mit dem klar zu kommen", probierte ich meinen Freund aufzuheitern, der jedoch wieder schluchzte.

„Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll, damit sie mich mögen..."

Jetzt schob ich ihn ein Stück weit weg von mir, wobei er mich aus grossen Augen ansah. Meine Hand legte sich automatisch auf seine Wange, ich strich seine Tränen weg und küsste seine Stirn.

„Nichts, Kookie. Du musst gar nichts machen. Das wird schon. Wir kriegen das hin", meinte ich aufmunternd und schenkte ihm ein kleines Lächen, dass er gequält erwiderte.

„Du, Tae?", fragte er dann nach einer Weile Stille und ich sah ihn fragend an. Seine Wange wurden rot. „K-Kannst du dir wirklich vorstellen, mit mir Kinder zu haben?"

Augenblicklich breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Wieder hauchte ich einen Kuss auf seine Haare und nickte dann.

„Natürlich, Kookie. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen."

Die Rehaugen meines Freundes wurden grösser, seine Nase ein bisschen rot und er lächelte schüchtern.

„Diese Vorstellung gefällt mir genauso", meinte er leise und wandte den Blick auf die Bettdecke.

Ich hob sein Kinn an un drückte ihm einen kurzen Kuss auf.

„Ich liebe dich, Kookie."

Und obwohl ich das schon so viele Male gesagt hatte, wurde der Jüngere dabei immer noch rot.

~~

Meine Eltern gingen irgendwann am nächsten Morgen wieder zur Arbeit, geschlafen hat niemand von uns Beiden. Die ganze Nacht lang lagen wir nur da, eng beeinander und unterhielten uns flüsternd. Jedes Mal, wenn wir eigentlich schlafen wollten, überkam uns keine Müdikeit und stattdessen redeten wir.

Der nächtse Morgen war dementsprechend sehr lahm und wir kamen kaum aus dem Bett heraus, bis Viola uns irgendwann am Mittag runterrief.

„Nein, nein. Lass uns nicht aufstehen. Es ist gerade so schön", murmelte der Jüngere schlaftrunken in mein Shirt.

porcellan | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt