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Taehyung PoV

Das Schluchzen Jungkook's und meine wenigen beruhigenden Worte waren die einzigen Geräusche im Auto. Jimin biss unaufhörlich auf seiner Lippe herum, Jin starrte konzentrierte aus dem Fenster.

So gut es eben ging, hatte ich den Jüngeren immer noch an mich gezogen, fuhr durch seine Haare, während meine andere Hand kurz zu seinen zitternden Händen griff.

Wie erwartet waren sie aufgeschürft, Blut überzog die Innenflächen, vermischt mit Staub und Kiesel. Vorsichtig strich ich darüber, entfernte den Dreck und hauchte einen Kuss auf seine Handflächen.

Der Wagen hielt an, Jimin sprang raus und ging auf die andere Seite, um uns die Tür zu öffnen. Einigermassen vorischtig probierte ich auszusteigen, ohne Jungkook wegdrücken zu müssen.

Sobald wir draussen waren, klammerte er sich wieder an mich, vergrub sein Gesicht in meiner Schulter. So viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf, ich wollte ihm helfen, gleichzeitig hatte sich immer noch so eine Wut in mir aufgebaut. Wut auf diese Vollidioten und vor allem Wut auf das Universum. Wie konnten sie ihm das antun? Wieso musste genau Kookie sowas widerfahren? Jemand, der schon so viel in seinem kurzen Leben hat durchstehen müssen...

Doch im Moment fokussierte sich alles in mir auf den bebenden Jungen in meinen Armen. Ich trug ihn zur Tür rüber, die mir sofort wieder aufgehalten wurde, und lief zum Wohnzimmer, wo ich mich langsam aufs Sofa setzte.

Ich platzierte den Jüngeren auf meinem Schoss, schloss meine Arme wieder richtig um ihn und begann erneut über seinen Kopf zu streicheln. Meine Nerven waren gerade irgendwie aufgebraucht, mein Herz schlug immer noch viel zu schnell.

Ich legte meinen Kopf ebenfalls auf seine Schulter, atmete seinen vertrauten Geruch ein und probierte meinen Puls zu beruhigen. Wie konnte ich schliesslich meinem Freund helfen, wenn ich selbst gerade auf 180 war?

Jin stürmte hoch, während Jimin und Namjoon am Esstisch Platz nahmen und mich sorgenvoll betrachteten. Nur wenige Minuten später erschien auch Hobi, in der Hand eine Wolldecke.

„Die hab ich noch im Auto gefunden", erklärte er und streckte sie mir fragend entgegen.

Ich nahm sie dankend und legte die Wärmequelle um Kookie's Schultern, so würde das Zittern vielleicht weniger werden.

Jin Hyung erschien wieder mit allem möglichen Zeug, dass ich gar nicht entziffern konnte. Etwas sah nach Desinfiktionsmittel aus, etwas anderes nach Verband.

Unschlüssig blieb er vor uns stehen.

„Kookie? Du musst kurz deine Hände freigeben", murmelte ich ganz leise in sein Ohr und der Jüngere löste seine Finger von meiner Jacke, um die Hände Jin entgegen zu strecken.

Sie zitterten nach wie vor.

Jin setzte sich neben uns, begann vorsichtig die Wunde abzutupfen, wobei Jungkook kurz zusammenzuckte. Schnell begann ich wieder über seinen Kopf zu streicheln, probierte ihm irgendwie Sicherheit zu vermitteln.

Als beide Hände desinfiziert und verbunden waren, zog er sofort seine Ärmel wieder darüber und liess sie unter meiner Jacke verschwinden. Langsam begann er mich ebenfalls zu umarmen, anstatt sich einfach festzukrallen.

Die aufgeplatzte Lippe musste nun eben kurz warten, Jungkook brauchte defintiv noch eine Weile, ehe er sich lösen konnte.

Also warteten wir einfach ab, ich strich mit der einen Hand über seine Haare, während meine andere an seinem Rücken lag und ich ihn fest gegen meine Brust presste. Er schluchzte nach wie vor leise in meine Schulter.

porcellan | vkookDove le storie prendono vita. Scoprilo ora