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Jungkook PoV

Fix und fertig liess ich mich aufs Sofa fallen, strich mir meine verschwitzten Haarsträhnen aus der Stirn und schloss für einen Moment die Augen. Mir war verdammt warm, meine Finger taten von dem ganzen Schrauben und Hämmern weh und meine Füsse brachten mich förmlich um.

„Hase?", fragte mein Freund belustigt, ich hielt nur meinen Finger hoch, er sollte mir einen Moment geben. Tae musste lachen und liess sich ebenfalls auf das frisch zusammengebaute Sofa fallen.

Ich öffnete ein Auge und sah ihn an, mir war es echt ein Rätsel wie er noch so gut aussehen konnte. Seit gefühlten Ewigkeiten hatten wir nun unsere Möbel zusammen gebaut, geschraubt und gehämmert, Blut und Wasser geschwitzt und dazwischen nichts gegessen.

Okay, ja ich übertrieb ein wenig, aber es war halt echt ein anstrengender Tag gewesen und während meine Haare aussahen wie ein Vogelnest und ich verdammte Latzhosen trug (die ich irgendwo aus meinem Schrank ausgegraben hatte), sah Taehyung natürlich aus wie ein halber Gott, wie immer. Seine Haare sassen nach wie vor perfekt, leicht verwuschelt aber nicht zu sehr, kein bisschen gerötete Wangen und sein schwarzes Shirt klebte nicht einmal an seinem Oberkörper. Mein Weisses unter der Latzhose jedoch war praktisch mit meiner Haut verschmolzen.

Unfair. Einfach unfair.

„Baby", meinte er wieder und dieses Mal sah ich ihn richtig an, was mich schon wieder innerlich fluchen liess. Unfair! „Schau dich doch mal um, es hat sich gelohnt oder?"

Ich folgte seinem Blick und tatsächlich realisierte ich erst jetzt, wie unsere Wohnung nun aussah. Wie eine richtige Wohnung, wie ein Zuhause.

Das Bücherregal in der Ecke stand, das Sofa war gegenüber vom Fernseher aufgebaut, der Esstisch stand in der linken Ecke. Sogar meine vielen Skizzen hatten ihren Platz oberhalb der Essecke gefunden, schön eingerahmt und vom Licht in Szene gesetzt.

Der provisorische Tisch hatten wir in die Küche verfrachtet, damit wir da auch notfalls essen konnten.

Vor mir stand der kleine Wohnzimmertisch, auf dem im Moment noch die Bauanleitung davon lag, mit Bohrer und Schraubenzieher neben dran.

Taehyung lächelte mich an, als ich mich mit grossen Augen wieder zu ihm drehte. Es war wirklich unglaublich, wie anders es jetzt aussah.

„Komm", Tae stand auf und streckte mir die Hand hin, die ich verwirrt entgegen nahm. Er zog mich hoch, liess mich dann aber kurz stehen, um zu seinem Handy zu laufen, das neben der Stereoanlage auf der kleinen Kommode lag.

Er tippte darauf rum und schon ertönte ein warmes, langsames Lied. Er lächelte mich an, ich merkte wie meine Knie ein wenig weicher wurden, als er auf mich zu kam und meine Hände ergriff.

Mit einem Grinsen drehte er mich einmal im Kreis, ehe er meinen Körper zu sich zog, seine Hand auf meine Taille legte und die andere mit meiner verschränkte.

Ich musste über die absurde Situation kichern, machte aber breitwillig mit und platzierte meine freie Hand in seinem Nacken.

Der langsame Takt liess und leicht hin und her wippen, Tae beugte seinen Kopf mehr zu mir, ehe unsere Wangen aufeinaner lagen. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr, der sofort Gänsehaut verursachte.

Von alleine fielen meine Augen zu, ich genoss diese ruhige, romantische Stimmung und schmiegte mich leicht an meinen Freund.

Es war jedes Mal aufs Neue unfassbar, wie einfach und schnell es Taehyung hinkriegte, mich überglücklich zu machen. Vor wenigen Minuten hatte ich noch das Gefühl einfach schrecklich auszusehen, hatte mich wie ein gestrandetes Walross gefühlt, aber jetzt war es anders. Sobald Tae mich so ansah, so berührte und so behandelte wie jetzt, glaubte ich augenblicklich, die schönste und begehrenswerteste Person auf Erden zu sein.

Es fühlte sich an, als wäre ich in seinen Augen der wichtigste Mensch auf dem Planeten. Er gab mir das Gefühl etwas Besonderes zu sein.

„Ich liebe dich, Hase", murmelte er in mein Ohr, was mich unweigerlich schmunzeln liess. Ich hatte mich schon so sehr an diesen Spitznamen gewöhnt, dass er genauso gut als zweiter Vorname auf meinem Ausweis stehen könnte.

„Ich dich auch, TaeTae."

Taehyung wirbelte mich kurz wieder herum, ehe er mich zurück zu sich zog und seine Lippen erneut verdächtig nahe bei meinem Ohr schwebten.

„Hab ich schon gesagt, wie unglaublich heiss du in diesen Hosen aussiehst?"

Ich kicherte und schlug ihm spielerisch gegen die Schulter.

„Du ruinierst die Stimmung, Idiot!"

Er musste ebenfalls lachen, löste sich ein Stück um mich ansehen zu können und zuckte dann mit den Schultern.

„Das nehme ich gerne in Kauf", und mit diesen Worten drückte er seine Lippen auf meine und erweckte das Feuerwerk in meinem Bauch wieder zum Leben.

Ich legte meine Arme um seinen Hals und sprang schon, ohne dass Tae irgendwelche Andeutungen machen musste, hoch. Seine Hände legten sich auf meinen Hintern, ich vertiefte den Kuss ein wenig, auch wenn ich ab und an hinein schmunzeln musste.

„Willst du vielleicht das neue Bett einweihen?", fragte er grinsend, als wir uns für eine Sekunde lösten und ich nickte sofort mit funkelnden Augen.

Tae verband unsere Lippen wieder, wobei er uns in Richtung des Schlafzimmers beförderte. Das Bett war übrigens das Erste gewesen, was wir aufgestellt hatten und es war nebenbei auch verdammt bequem.

„Unsere Nachbarn können sich schon mal daran gewöhnen", murmelte ich schmunzelnd an seine Lippen, als er mich auf der Matratze ablegte und über mich krabbelte. Tae musste lachen und nickte nur.

„Müssen sie eben aushalten."

Er küsste mich wieder, dieses Mal mit mehr Leidenschaft. Seine Zunge stupste meine Unterlippe an, ich öffnete ohne zu zögern meinen Mund.

Eine Weile führten wir einen Kampf, ich liess Tae jedoch gewinnen. Mit dem war ich mehr als zufrieden, also musste ich es nicht ändern.

Der Ältere zog sich das Shirt aus, ich bewunderte einige Sekunden seinen Oberkörper, ehe er mich wieder ablenkte, in dem er seine Lippen auf meinen Hals legte.

Ich biss auf meine Unterlippe, keuchte leise auf und genoss das stärker werdende Kribbeln in meinem Unterleib. Tae spielte mit den Trägern der Latzhose, bis er sie schlussendlich von meinen Schultern zog und ich schnell die Hose loswurde.

„Du sahst wirklich süss aus damit", meinte er und liess mich lächeln, ehe ich ihn in einen weiteren Kuss verwickelte.

Das warme Gefühl in meiner Brust verstärkte sich nur noch mehr, wenn ich daran dachte, das wir hier nun wirklich lebten. Gemeinsam.

~~

Fun Fact nebenbei: Meine Mum schickt mir immer Bilder von Asiaten, die sie süss findet und random auf der Strasse trifft. Damit meine ich also: Sie macht Bilder von fremden Typen und schickt sie mir, weil sie denkt, ich fände diese Asiaten schön. Finde ich meistens auch aber trotzdem: Die ist ne grössere Stalkerin, als ich es bin😂

und anderer Fun Fact: Hab mir ein Helix stechen lassen. Ich liebe es, aber es schmerzt😂

porcellan | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt