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Jungkook PoV

🔥 S M U T 🔥

Ich wartete vor Tae's Schule auf meinen Freund.

Ein wenig unwohl fühlte ich mich zwischen den Poloshirts tragenden Schnösel schon, aber für Taehyung sah ich einfach über das hinweg.

Ein paar Leute starrten mich mit einem abschätzigen Blick an, ich machte mich dadurch kleiner und schaute unentwegt auf den Boden.

Meine Nervosität stieg langsam.

Tae's Eltern waren weg, Viola hatte heute ebenso frei und ich genauso. Taehyung hatte heute eine Art Zusatzkurs in der Schule, wie ein paar andere auch. Er besuchte ihn nur, damit seine Eltern zufrieden waren. Wer würde denn sonst in den Ferien freiwillig in die Schule gehen?

Und all diese Umstände führten zu einer Idee, die mich eben nervös machte. Aber trotzdem wusste ich, dass es Zeit wurde. Ich war bereit dazu, das war mir nun bewusst.

Zudem freute ich mich auf Tae's Gesichtsausdruck.

Ich vergrub meine Hände in den Taschen meines Pullovers, langsam begann es richtig kalt zu werden. Der Herbst war hereingebrochen, braune Blätter flatterten von den Bäumen und schmückten die Wege.

Meiner Meinung nach war das die schönste Jahreszeit, man konnte vor einem kleinen Kamin sitzen, Tee trinken und kuscheln. Trotzdem gab es Tage mit Sonnenschein und angenehmer Wärme, wie auch Regenfälle, die man vor dem Fenster geniessen konnte.

Ich freute mich darauf mit Taehyung vor seinem grossen Fentser zu sitzen, mich an ihn kuscheln zu können und hinaus in den Regen zu schauen.

Und da kam mein Freund auch schon, er lief aus dem Schulhaus hinaus, die Haare wehten im Wind, die Hände hatte er in den Taschen seiner Lederjacke vergraben. Seine Haut wirkte golden im Licht des Sonnenuntergangs und betonte seine kastanienbraunen Augen, die wie immer funkelten. Und sobald er mich sah, strahlten sie regelrecht.

„Hase!", sagte er und lief auf mich zu.

„Hallo Schatz", begrüsste ich ihn ebenfalls und schlang schnell meine Arme um ihn. Ich drückte ihm einen Kuss auf.

„Was machst du hier?", fragte er und legte ebenfalls seine Hände auf meine Hüfte.

„Ich wollte dich von der Schule abholen", erklärte ich und begann bereits breit zu grinsen.

Mein Freund zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
„Und wieso?"

Mein Grinsen wurde ein Stück dreckiger, ich begann mit den Spitzen seiner Haare zu spielen und biss auf meiner Unterlippe rum.

Ich hatte wirklich keine Ahnung, ob ich das irgendwie gut machte. Schliesslich hatte ich keine Erfahrung darin, aber auf der Lippe herum zu beissen, war schon immer seine Schwäche gewesen, also war es ein Versuch allemal wert.

„Damit wir zu dir nach Hause gehen können", hauchte ich, während ich näher an ihn heran trat. „Deine Eltern sind doch nicht da. Wir wären alleine."

Langsam leckte ich über meine Lippen, zupfte ein wenig an seiner Jacke und schaute ihm unschuldig in die Augen.

Taehyung's Augen wurden gross, er musterte mein Gesicht nochmals. Scheinbar kaufte er mir nicht ganz ab, dass ich das wirklich wollte.

„Wirklich? Du... Du möchstest...?", stotterte er ein wenig unbeholfen, worauf ich leise kicherte und meinen Kopf schief legte, um meinen Hals freizulegen.

„Ja, Tae, ich möchte, dass wir das jetzt tun. Nein, warte; Ich möchte, dass wir es tun."

Ein wenig Überwindung kostete mich das Ganze auf jeden Fall, aber ich musste mich zusammen reissen. Tae hatte lange genug gewartet, ich war bereit dazu und ich wusste, wie sehr er es wollte. Und so langsam konnte ich auch nicht mehr leugnen, wie sehr ich es wollte.

porcellan | vkookWhere stories live. Discover now