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Taehyung PoV

Okay, ein bisschen Angst hatte ich schon. Nur mit sehr, sehr viel Mühe und aufmunternden Worten von Hoseok, hatte ich diesen Schultag überlebt.

Ich war aufgeregt, nervös und zitterte nur noch. Meine Körpertemperatur schien zwischen 30 und 45 Grad zu schwanken.

Jungkook hatte mir nochmals eine Nachricht geschickt, ein einfaches: Ich bin für dich da. Aber das reichte schon aus, um mein Herz unnätürlich hoch schlagen zu lassen.

So ganz konnte ich unsere Beziehung noch nicht fassen. Es war nur einen Monat, der jedoch mein ganzes Leben irgendwie auf den Kopf gestellt hat.

Aber ich war froh drum. Nun wollte ich mir den Tag nicht mehr ohne Kookie vorstellen, er erhellte meine trübe Welt einfach.

Und trotzdem nagte etwas an mir, die einfache Tatsache, dass ich nichts über ihn wusste. Das war schliesslich nicht normal, wenn man in einer Beziehung ist.

Ich wollte doch nur wissen, wie er lebt...
Seine gesamte Vergangenheit musste er mir noch nicht gleich erzählen, aber zumindest sein Umfeld würde ich gerne kennenlernen.

Seine Wohnung sehen, seinen besten Freund kennenlernen, seine Interessen.

Denn in den letzten Wochen war das einzige, was ich über ihn erfuhr, der Fakt, dass er grosse Pullover liebte, ursprünglich mal Polizist werden wollte und er unglaublich gerne Ramen ass.

Ich wollte aber endlich wissen, was er sonst in seiner Freizeit tat, wenn er nicht gerade bei mir war. Was waren seine Träume, seine Vorstellungen, seine Ziele...

Jungkooks Facetten, seine Persönlichkeit blieb einfach immer noch verschlossen. Sie schien tief in seiner Seele festzusitzen, hinter Gittern und niemand schien einen Schlüssel dafür zu besitzen.

Und das wiederum machte mich nachdenklich. Wieso wollte er es mir nicht erzählen? Wieso vertraute er mir in dieser Hinsicht nicht?

Seufzend ging ich die letzten Meter zu unserem Haus und probierte meinen Puls ein bisschen runter zu bekommen.

Was erwartet mich da bloss?

Ich schälte mich aus meiner Jacke, sowie aus den Schuhen und schlich schon fast ängstlich ins Wohnzimmer, wo meine Eltern standen und mich vorwurfsvoll anschauten.

Verdammt...

„Kim Taehyung, kommst du auch mal nach Hause", presste meine Mutter hervor, ihr Gesicht wurde bereits rot.

Ich probierte mich aufzurichten, ich sollte einfach nicht klein wirken. Nicht gegenüber meinen Eltern.

„Viola meinte du seist bei einem Freund und du sagst uns nicht mal Bescheid?!", wurde sie nun lauter und trat ein paar Schritte auf mich zu.

„Eomma, ich war im Krankenhaus. Bei einem Freund, da er verletzt wurde", begann ich ruhig und atmete tief durch. „Sie liessen uns erst wirklich spät wissen, wie es ihm geht. Deshalb war ich die ganze Nacht weg."

Ich schaute meine Mutter herausfordernd an, sie konnte mich nicht einfach runtermachen. Das wollte ich nicht mehr zulassen.

„Im Krankenhaus?! Du warst die ganze Nacht in einem Krankenhaus?!", wurde sie nun lauter. „Du brauchst Schlaf, Taehyung. Du musst aufmerksam in der Schule sitzen, damit du gute Noten schreiben kannst. Du kannst doch nicht einfach riskieren, dass du da gesehen wirst. Wahrscheinlich sahst du ja aus wie ein Obdachloser, wenn du die ganze Zeit wach warst."

Meine Mutter kam mir noch näher, ihr Finger war drohend in der Luft.

„Taehyung, wenn du noch einmal riskierst, unseren Ruf zu zerstören in dem du irgendwelche schwulen Freunde besuchst, dann-"

porcellan | vkookOù les histoires vivent. Découvrez maintenant