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Taehyung Pov

„Tae, bitte beeil dich! Ich will nicht zu spät kommen!"

Augenverdrehend wandte ich mich ab vom Spiegel und sah den Jüngeren mit hochgezogenen Augenbrauen an, der bereits nervös vom einen Bein aufs Andere trat.

„Kookie, wir haben noch fast eine Stunde Zeit."

„Hast du den Verkehr miteinberechnet?!"

Mein Freund schob gerade Panik, wegen dem Geschäftsessen, das anstand. Seine Firma feierte jedes Jahr um diese Zeit ihre Gründung, dabei wurden alle Mitarbeiter eingeladen, die ebenfalls jemand mitbringen durften. Es war scheinbar immer ein riesiges Fest und galt beinahe als heilige Tradition. Gemäss Jungkook's Chef Lu, war diese Gründungsfeier wichtiger, als das Weihnachtsessen

Jedenfalls war es für Jungkook ja das Erste und er hatte unglaubliche Angst davor, sich in irgendeiner Weise zu blamieren. Weshalb auch immer. Jeder in der Firma wusste, dass er schwul war, also da gab es schon mal keine Überraschung, wenn er mit einem Typen auftauchte.

Einen anderen Grund, weshalb sie ihn irgendwie lächerlich finden könnten, fand ich nicht. Also im Grunde genommen, hatte ich keine Ahnung, warum mein Freund so nervös war.

„Bin fertig", rief ich, strich das dunkelrote Hemds nochmals glatt und legte die Kette mit dem Ring um den Hals.

„Na dann lass uns endlich gehen", meinte Jungkook hysterisch und packte mein Arm um mich aus der Wohnung zu ziehen. Es war echt ein Wunder, dass ich noch an meine Geldbörse und das Handy kam.

Augenverdrehend schloss ich hinter uns die Tür ab, während der Jüngere schon die Treppe runter polterte zur Garage. Wir haben uns drauf geeinigt zu fahren, hiess für mich gab es also kein Alkohol.

War aber sowieso besser, dann konnte ich auf Kookie aufpassen. Sonst würde der sich noch besaufen vor lauter Aufregung.

Erst als wir im Auto sassen, sah ich Jungkook wieder an. Ich schmunzelte über seine roten Wangen und legte mein Hände an diese.

„Das wird schon, Baby. Es ist doch nur eine kleine Feier", meinte ich zu ihm, ehe ich schnell meine Lippen auf seine drückte und sie sanft bewegte. Ich probierte ihm ein wenig Ruhe von mir zu schenken.

Jungkook sah mich aus grossen Augen an, als wir uns lösten. Er legte seine Hand auf meine und nickte kurz.

„Du hast Recht."

Ich lächelte zufrieden und drehte mich um, um den Wagen zu starten und das Radio lauter zu drehen. So schlimm konnte es bestimmt nicht werden...

~~

Das wurde es auch nicht. Es wurde viel eher amüsant, besonders der Empfang.

Jungkook hatte sich genauso herausgeputzt wie ich und alle Anderen in der grossen Halle ebenfalls, trotzdem schien auf einen Schlag, jeder Blick zu uns zu schweifen.

Sobald wir die Lagerhalle betraten, die wegen der Feier umdekoriet worden war, mitsamt diesen Stehtischen, auf denen weisse Tücher lagen, schien die Zeit kurz still zu stehen.

Aus mir wirklich unerklärlichen Gründen, schaute uns jeder an. Aus Gewohnheit hielt ich Jungkook's Hand, hatte meine Geschäfts-Ausstrahlung aufgesetzt und lief gerade und mit erhobenem Blick in die Halle.

Jungkook war zwar unheimlich nervös, beherrschte diesen Auftritt jedoch genauso gut. Er straffte die Schultern und folgte meinen Bewegungen.

Eine Menge Augen beobachteten uns, Getuschel entstand aber wie es schien, kein Negatives. Wie Frauen so waren, kicherten die einen über das schwule Paar und diskutierten vermutlich schon, wie sie Jungkook als besten Freund gewinnen konnten.

porcellan | vkookDonde viven las historias. Descúbrelo ahora