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Jungkook PoV

Ich schmiss meine Schuhe praktisch von den Füssen, als ich in unser Apartment trat.

Vor ein paar Minuten stand ich noch im Café und hatte Kaffee serviert, was wohl auch erklärte, weshalb ich total am Ende war.

Mein Körper war mehr als einfach nur erschöpft und ehrlich gesagt, wäre es gerade super, wenn Tae hier wäre und ich mich einfach in seine Arme kuscheln könnte. Vielleicht ein Film und ein Glas Wein nebenbei...

Seufzend trat ich ins Wohnzimmer und somit auch in die bittere Realität meines Lebens. Yoongi sass im Sessel, starrte geistesabwesend auf die Wand und hatte die Augen zusammengekniffen, als würde er angestrengt überlegen.

„Hey", begrüsste ich ihn kurz, stellte die wenigen Einkäufe, die ich hatte, in die schäbige Küche und trottete kurz ins Schlafzimmer, um mich umzuziehen. Wir besassen nur 1 Schlafzimmer, jemand schlief dann eben auf dem Sofa. Meistens war das Yoongi, weil er es einfach nicht zu liess, das ich im Wohnzimmer schlief.

Ich schnappte mir den roten Pulli von Taehyung und zog ihn über den Kopf, wobei sofort sein Geruch in meine Nase stieg.

Lächelnd schnupperte ich daran, ich vermisste meinen Freund ein bisschen. Wir hatten uns vor vier Tagen zuletzt gesehen, also war es doch ein wenig berechtigt.

Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, war Yoongi aufgestanden und hatte begonnen in der Küche zu hantieren. Obwohl ich eigentlich besser kochen konnte, bestand er meist darauf unser Essen zuzubereiten. Wahrscheinlich hatte er das Gefühl, mich versorgen zu müssen. Das tat er aber längst nicht mehr.

„Wie war dein Tag, Jungkook?"

Ich schnappte mir ein Glas aus dem Küchenschrank und füllte es mit Wasser auf.

„Wie immer", antwortete ich einfach.

„Gehst du nacher noch zu Taehyung?", fragte er weiter, während das Wasser auf dem Herd langsam begann zu kochen.

Selbstverständlich hatte ich meinem Hyung alles erzählt, von Anfang bis Ende und ich erinnerte mich noch genau an seinen Gesichtsausdruck, als ich ihm dann endlich erzählen konnte, dass Tae mein fester Freund war.

Das erste Mal in meinem Leben hatte ich Yoongi glücklich lächeln sehen, er hatte sich unglaublich für mich gefreut und sah irgendwie auch stolz aus. Seiner Meinung nach wurde ich nun langsam erwachsen.

„Ich weiss nicht."

Yoongi schaute mich zwar mit hochgezogenen Augenbrauen an, hakte aber nicht weiter nach, sondern widmete sich dem heissen Wasser.

Kurz schielte ich auf mein Handy, in der Hoffnung dort Taehyung's Namen zu erblicken und tatsächlich hatte ich eine Nachricht von ihm.

Tae
Komm heute lieber nicht her. Wäre zu riskant. Ich erklär es dir morgen im Café, okay?

Verwirrt runzelte ich meine Stirn. Wieso wäre es denn zu riskant?
Hatten seine Eltern etwa was bemerkt?

Enttäuscht schlenderte ich also zum Sofa im Wohnzimmer zurück, um mich dort einfach ins Polster fallen zu lassen.

Ein Treffen mit meinem Freund hätte mir heute wohl mehr als gut getan, aber wenn Taehyung sagte, dass ich lieber nicht zu ihm gehen sollte, dann tat ich das auch nicht. Ich vertraute ihm, es hatte sicher einen Grund.

Nach wenigen Minuten rief Yoongi mich aus der Küche und ich hiefte mich mühsam auf, um unser Essen in der Küche zu geniessen. Sowas wie ein Esstisch besassen wir nicht wirklich, also assen wir meistens im Stehen.

porcellan | vkookWhere stories live. Discover now