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Taehyung Pov

„Kookie, was ist das?!"

Ich stand mitten im Café, es war kein Kunde da, nur Jungkook stand hinter den Tresen und sein Lächeln verschwand sofort, als er mein Gesichtsausdruck sah.

Ich ging auf ihn zu, das Handy in der Hand, worauf das Video abspielte.
Kurz vor ihm blieb ich stehen und streckte es ihm hin.

Jungkook verzog die Augenbrauen, bis er realisierte, was ich ihm gerade zeigte und dann schlagartig kreidebleich wurde.

„Was. Ist. Das?!", fragte ich erneut und probiert hoffnungslos nicht auszurasten.

Es tat verdammt weh.
Ich hatte wirklich viel für ihn getan, hab mich nicht unterkriegen lassen und war für ihn da gewesen und das war der Dank? Dass er mich belog?

Jungkook riss die Augen auf, ich bemerkte sofort, wie sie sich mit Tränen füllten und er konnte mich nicht ansehen.

„Tae, das", begann er.

„Was, Kookie? Weshalb belügst du mich?!"

„Das ist nicht, wie du denkst", probierte er sich zu verteidigen, woraufhin ich aber nur trocken auflachte.

„Dein Ernst?"

„Taehyung, das war lange her. Ich brauchte Geld, damit ich nicht jeden Moment verhungerte. Ich schwöre dir, dass ich es nie genommen hatte, wirklich."

„Ach du denkst, das interessiert mich? Es geht nicht darum, dass du offensichtlich mit Drogen gedealt hast. Es geht darum, dass du mich angelogen hast, Kookie."

Darauf erwiderte er nichts mehr, starrte mich nur aus seinen grossen Augen an, aus denen immerzu Tränen liefen, die er verzweifelt probierte wegzustreichen.

Natürlich tat mir der Anblick weh, trotzdem war ich zu wütend, um einfach über das hinweg segen zu können.

Langsam liess ich das Handy sinken, sah ihn traurig, schon fast abwertend an und machte dann einfach kopfschüttelnd kehrt, als der Jüngere nichts mehr über die Lippen brachte.

„Nein, Tae, warte!", rief er und stürzte um die Tresen, um meine Hand zu schnappen und sich daran fest zu klammern.

Ich drehte mich nicht zu ihm um.

„Bitte, Tae. Es tut mir Leid, es tut mir wirklich unheimlich Leid. Ich wollte nicht, dass du auch noch diesen schrecklichen Teil meiner Vergangenheit weisst, du hättest mich doch abstossend gefunden", brachte er zum Teil stotternd hervor und als ich meinen Blick doch drehte, sah ich Kookie auf dem Boden knien.

„Taehyung, ich liebe dich und es war ein Fehler, dir das nicht zu sagen. Bitte glaub' mir, es tut mir wirklich Leid", sagte er verzweifelnd.

Seine Augen waren schon ganz rot, er umklammerte meine Hand fester und drückte vorsichtig einen Kuss darauf.

„Verlass' mich nicht."

Seufzend raufte ich meine Haare, löste seine Finger von meinem Handgelenk und strich ganz kurz über seine Wange, was ihn sofort die Augen schliessen liess.

„Lass mir ein wenig Zeit", meinte ich leise, ehe ich mich dann gänzlich umdrehte und den Laden verliess, wohlwissend, dass Jungkook nun weinend auf dem Boden sitzen blieb.

Aber so weh mir das auch tat, ich konnte nicht einfach alles wieder gut heissen und ihm ohne Weiteres verzeihen. Denn es hat mich verletzt, dass er mich belog. Besonders weil wir ja so lange über seine Vergangenheit gesprochen hatte und er auch genau wusste, dass mir das alles nichts ausmachte.

porcellan | vkookOù les histoires vivent. Découvrez maintenant