6. Ich will doch nur spielen - "Sorgen"

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PoV Katsuki:

Der Kleine hat das Essen verschlungen, als gäbe es kein Morgen. War aber auch echt lecker! Nach dem Essen fühlt er sich schon besser, das sieht man deutlich. Zumindest seine Panik hat nachgelassen und es besteht auch keine Fluchtgefahr mehr. Der Tee ist auch fast leer, als er beginnt, leise schluchzend alles zu erzählen. Ich höre zu und bemühe mich ihm meine innere Wut nicht mehr zu zeigen. Schließlich will ich ihn nicht beunruhigen, aber das was er von sich gibt ist schon interessant. Das was passiert ist, klingt nicht so, wie das was ich vermutet habe. Todoroki hat ihn also nicht vergewaltigt - gut für ihn! Trotzdem ist aus dem Spiel von Deku irgendwie ernst geworden und er hat auf den Annäherungsversuch von dem Feuerteufel reagiert. Ein leises, befriedigendes Grinsen zuckt um meine Mundwinkel - siehe da, der Nerd ist nicht abgeneigt. Aber ihn hat der Vorfall eiskalt erwischt, vermutlich hatte er selbst keine Ahnung, dass er so etwas für einen Jungen empfinden kann. Klar! Da kann man schon mal die Bodenhaftung verlieren.

Seit ich weiß, dass ich auf ihn stehe, ähm, dass ich auf Jungs stehe, hat sich für mich auch alles geändert. Vor allem weil ich keine Ahnung hatte, wie er oder andere darauf reagieren, bin ich zu dieser tickenden Bombe geworden. Wie sonst sollte ich ihn von mir und meinen Interessen fern halten? Zumal er keine Spezialität hatte und somit für ihn ein anderer Weg vorgezeichnet war, als für mich. Jetzt weiß ich zumindest, dass der Gedanke nicht so falsch war und trotz allem, danke ich dem Bastard innerlich, dass er mir den Job abgenommen hat. Jetzt muss ich nur zusehen, dass Deku langsam aber sicher an das Thema herangeführt wird - he he!

Ich sehe auf meinen kleinen Helden runter und merke, dass er nicht mehr kann. An meine Brust gekuschelt, fängt er leise an zu schnarchen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass er gerade mal seit zwei Stunden hier ist. Vorsichtig löse ich ihn und lege ihn hin. Ich stehe auf und bin überrascht, dass ich mich festhalten muss. Fuck! Ich habe einen im Tee und grinse plötzlich, weil ich ja wirklich etwas im Tee hatte. Witziges Wortspiel. Ich räume die Teller zusammen, als es an der Tür schellt.

PoV Shoto:

Ich bin jetzt seit fast drei Stunden unterwegs, war in allen Parks, auf diversen Spielplätzen, an der UA im Schulgebäude und sogar im UA Wohnheim, aber von Izuku ist keine Spur zu finden. Inzwischen mache ich mir ernsthafte Sorgen, verdammt. Und das alles ist meine Schuld. Ich habe ihn völlig überrumpelt. Konnte ja nicht ahnen, dass das bei meinem kleinen Test herauskommt. Auch die Leute, die ich bisher gefragt habe, kein Mensch hat Izuku gesehen. Wohin ist er bloß verschwunden? Nach Hause wohl eher nicht, denn in seiner Jacke war sein Schlüssel und auch sein Portemonnaie mit dem Busticket. Ich stehe vor dem Haus, in dem Midoriya wohnt und plötzlich kommt mir eine verwegene Idee. Ist der Kleine in seiner Panik vielleicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, zu Katsuki gelaufen? Eigentlich halte ich das für nahezu unmöglich, denn so wie Bakugo ihn bisher behandelt hat, kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen. Er wohnt doch hier ganz in der Nähe. Zumindest versuchen kann ich es, auch wenn das ein gewisses Risiko birgt. Andererseits, was will er mir schon? Ich bin die Nummer Eins hier und er eben nur ein explosiver Blondschopf. Wenig später stehe ich vor dem Haus und schelle an. Kurz darauf kommt auch jemand und öffnet. Es ist Katsuki, in schwarzem T-Shirt und Jogginghose. Sein Blick wird sofort wütend, als er mich sieht, dann schnauzt er auch schon los: „Hasse hier su suchen, Halle-Halle Bassard?"

Er steht jetzt direkt vor mir und ich rieche - Alkohol?

Was ist denn hier los? Katsuki ist zumindest angetrunken und seine Stimmung steht nicht zum Besten. Ist er nur so drauf, weil ICH es bin oder kommt seine Stimmung von etwas anderem? Kühl sehe ich ihn an und frage: „Hallo Bakugo, ist Midoriya zufällig bei dir?"

„Du wagses hierso aufsutauchen, hu? Bis wohl lebensmüde, Alder, oder was, hu?" Ich verziehe keine Miene und dränge mich an ihm vorbei ins Haus. Die Schuhe streife ich kurz ab, dann gehe ich durchs Untergeschoss bis zum Wohnzimmer, wo Izuku auf dem Sofa liegt und schläft. Ansonsten scheint Niemand hier zu sein, was klar ist, denn sonst hätte Izu ja nicht bei mir geschlafen. Er sieht voll süß aus, wie er da so leise vor sich hin schnarcht. Auf dem Tisch stehen zwei benutzte Teller und zwei Teetassen. Zumindest hat der Explosive sich um den Kleinen gekümmert. Ich nehme die Tasse vom Tisch und rieche daran, als der Blonde mich zurück reißt. „Verschwinde hier du halbe Porsion, ehe ich mich vergesse. Und lass deine Finger von Izuku. Verpiss dich einfach", brüllt er mir lallend entgegen und steht etwas schwankend vor mir. Der Duft aus der Tasse lässt darauf schließen, dass auch Izuku diesen Tee mit Alkohol getrunken hat. Und wenn der Blonde schon nicht mehr gerade stehen, kann ..., dann wird Izuku wohl erst recht voll sein. Ich drehe mich zu Katsuki um und stoße ihn Richtung Sessel, der hinter ihm steht. Wie schon vermutet, kriegt er es nicht hin sein Gleichgewicht zu halten und fällt in denselben. Plötzlich kommt von Izuku ein leises Wimmern.

PoV Katsuki:

Wieso ist der verfluchte Feuerteufel jetzt hier und was hat er in meinem Haus zu suchen? Und warum schwankt alles, verfluchter Mist? Mir ist etwas schwindelig, was dazu führt dass mich der Rot-Weiße in den Sessel schubsen kann. Als ich zu Izuku sehe, verzieht er das Gesicht und wimmert vor sich hin. Er wird unruhig und ich kämpfe mich hoch, um zu sehen, was los ist. Ein Alptraum? Bei der Lautstärke hier, kein Wunder. Der Rot-Weiße steht nur im Raum und beobachtet mich. Ich beuge mich zu Izuku, rüttele ihn etwas und er schlägt die Augen auf. Täusche ich mich oder schielt der jetzt? Er strampelt die Decke weg und murmelt: „Mir ist schlecht!"

Oups, Mist! Rasch helfe ich ihm aufzustehen, schnappe mir den Mülleimer vom Schreibtisch und halte ihn vor ihn, dann bringe ich ihn rasch ins Bad. Er hält sich eine Hand vor den Mund, fällt vor's Klo und übergibt sich. Ich halte ihn fest und streichele ihm sachte über den Rücken, bis er fertig ist. Dann lässt er erschöpft den Kopf auf seine Arme fallen, die er auf den Brillenrand gelegt hat und schließt die Augen.

Von der Tür her höre ich nur: „Das hast du ja toll hingekriegt, Katsuki." Ich spüre, wie mir der Blutdruck steigt, stehe auf und gehe auf das Würstchen zu, packe ihn am Kragen und stoße ihn mit dem Rücken gegen die Wand. „Du hasses nötig, mir Vorhaltungen su machen, hu? Ich war wenigstens für ihn da und das werde ich auch in Zukunft sein. Dich braucht hier Niemand, verstehssu?"

Er erwidert nur kalt: „Aber ich bin nicht derjenige, der ihn abgefüllt hat. Was hast du dir dabei gedacht?"

„Er war völlig verfroren, alser hier ankam und bevor er sich eine Grippe holt, habich ihm unser Hausresept gemacht!"

„Hausrezept, soso? Und was ist das?", fragt der Rot-Weiße.

„Na Tee mit Schuss!"

„Aha und was für ein Schuss?"

„Bissu blöd oderwas? Mit Rum natürlich"

„Ah, natürlich. Darf ich den Rum mal sehen?", fragt er und macht sich los.

„Das gehtdichgarnichsan", murmel ich und folge ihm in die Küche, wo er die Flasche schon in der Hand hält. Dann sieht er mich mit diesem 'Dein-Ernst-Blick' an und fragt: „60%-iger RUM. SAG MAL MERKST DU NOCH WAS?", wird er plötzlich sauer. Ich gehe auf ihn zu und will ihn packen, als ich Izuku im Bad wieder würgen höre. „Mist, ich muss mich mal um ihn kümmern. Geh nach Hause, wo du hingehörs", rufe ich noch über die Schulter. „Einen Scheißdreck werde ich tun. Ich lasse euch doch nicht alleine hier!", höre ich noch.

Ich will doch nur spielenWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu