11. Ich will doch nur spielen "Unerfreuliche Begegnungen"

1.2K 73 5
                                    

PoV Shoto:

Im Hause Bakugo wird es langsam lebendig, wie mir auffällt, während ich im Wohnzimmer noch immer trainiere. In der Küche ist alles fertig und ich brauche mich um nichts mehr kümmern, sogar heißes Wasser für Tee steht in einer Thermoskanne auf dem Tisch. Und Erdbeer-Sahne Tee für Izuku.

Ich schwitze stark und fühlte mich fit. Bevor ich duschen gehe, will ich aber noch die Jungs abwarten, damit ich ihnen im Badezimmer nicht in die Quere komme.

Ich höre eine Tür und kurz darauf spüre ich ihn und seine ungläubige Wut direkt hinter mir.

„WAS ZUR HÖLLE GLAUBST DU, WAS DU HIER MACHST?", brüllt er mich an. Ich drehe mich mit einem schwungvollen Karatetritt in seine Richtung und lege lässig ein paar kräftige Zukis hinterher.

Mein direkter Annäherungsversuch und der Blick, den ich beim Trainieren drauf habe, bringt ihn zum Stoppen. „Ich trainiere, siehst du doch? Oder wie würdest du das hier nennen?", frage ich ihn kühl. „HAST DU KEIN ZUHAUSE, DU FEUERTEUFEL?", faucht er mit blitzenden Augen und kommt mit leichten Explosionen auf den Handflächen auf mich zu. Eine halbe Drehung und ein Block, eine weitere Drehung und ein Mae Geri, wieder in seine Richtung mit mehreren harten Angriffsschlägen, die ihn etwas zurückweichen lassen. „ICH HAB DICH WAS GEFRAGT, Halbe Halbe Bastard!", sagt er jetzt und ist schon nicht mehr ganz so laut. Aber sein Blick ist nach wie vor tödlich. „Wie kommst du überhaupt hier rein?", hakt er dann nach und in seinem Gesicht sieht man diverse Gedankengänge. „Wenn du gestern Nachmittag nicht so rotzbesoffen gewesen wärst, als ich herkam, dann wüsstest du jetzt vermutlich, dass du mich hereingelassen hast", gebe ich leichthin zurück und rechne mit weiteren Explosionen. In der Tat kommt er direkt mit vor Wut blitzenden Augen auf mich zu und greift mich an. Ich mache eine Ausweichdrehung und lege in der Bewegung einen halbhohen, kreisförmigen Tritt nach, der ihn im Rücken trifft. „Blondie, du bist heute morgen keine allzu ernst zu nehmende Bedrohung für mich und kommst derzeit noch nicht mal als Sparring-Partner in Betracht", grinse ich und ziehe spöttisch eine Braue hoch. Danach blocke ich lässig seine unkoordinierten Attacken ab und trete ihm zu guter Letzt die Füße weg. Katsuki knallt auf den Rücken und stöhnt auf. Jetzt liegt er vor mir, während ich mich über ihn stelle und einen Fuß auf seiner Brust parke. „Mach mal halblang, Explosion-Boy. Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich gestern nicht einfach wieder gegangen bin, denn sonst wärest du mit wehenden Fahnen untergegangen!", mache ich ihm von oben herab klar. Ich beobachte ihn und erkenne, dass er noch immer nicht voll auf der Höhe ist. Dann schiebe ich grinsend nach: „Ach ja, stimmt. Du BIST mit wehenden Fahnen untergegangen, weil du zu stur warst dir von mir helfen zu lassen!" Nachdenklich und noch immer stinksauer sieht er mich fragend an. Dann dämmert es so langsam und er senkt den Kopf, bevor er aufsteht und sich umdreht. Einen Moment steht er einfach nur still da, dann murmelt er: „Scheiße! Dann war das doch kein Traum." Ich sehe seinen Rücken an und höre, wie er tief einatmet, bevor er sich wieder umdreht und leise: „Danke", sagt. Ich nicke nur, schnappe mir mein Shirt und mache mich auf den Weg zum Badezimmer. Dann drehe ich mich noch mal zu ihm und sage: „Ich gehe kurz duschen. Das Frühstück ist fertig. Es wäre schön, wenn ihr in 10 Minuten auch soweit wärt!" Er nickt nur und sieht mir hinterher, bis ich die Tür hinter mir geschlossen habe.

PoV Izuku:

Kacchan geht raus, während ich mich im Zimmer weiter anziehe. Er hat mir gesagt: „Im Badezimmer bei mir gibt es noch ein paar Reserve-Zahnbürsten von All Might. Nimm dir einfach eine. Mir sind die zu kindisch, aber ich wette - du fliegst drauf, nicht wahr?" Dabei grinst er mich an und schüttelt etwas den Kopf, wirkt fast ein bisschen nachsichtig. Ich will außer dem Zähneputzen ohnehin noch etwas erledigen, da ist es mir gerade recht, dass er das Zimmer verlässt. Ich gehe in sein Bad und entdecke in einem der Regale ein Radio, was ich jetzt anmache. So kann ich sicher sein, dass mich niemand hört. Zu Hause ist mir das egal und das Klo im Wohnheimzimmer der UA habe ich für mich. Aber hier ... naja, ich bin da etwas anders, als andere. Mir ist es peinlich, wenn mir jemand zuhört. Zusehen wäre noch schlimmer, aber so etwas passiert ja auch nicht. Ich schließe die Tür ab und setze mich auf's Klo, während die Lieder im Radio meine Kopfschmerzen vermehren. Ich muss gleich unbedingt noch mal nach einer Tablette fragen, auch wenn er mich vermutlich deswegen auslachen wird. Als ich fertig bin, wasche ich mir die Hände und entdecke eine All Might Zahnbürste im Zahnputzbecher, die ich dann nutze. Die sieht sogar genauso aus, wie meine Zuhause. Während ich mir die Zähne putze, höre ich die Nachrichten, aber hier in unserem Bezirk ist ausnahmsweise mal nicht viel Nennenswertes los.

„So, fertig. Und was kommt jetzt?", frage ich mich selbst und mache mich auf den Weg, um Kacchan zu suchen, der bestimmt in der Küche ist und Frühstück macht.

Plötzlich läuft mir ein Schauer über den Rücken, als ich an das Frühstück bei Shoto denke. Das führt dazu, dass ich spontan Bauchschmerzen bekomme. Das wird mir mit Kacchan bestimmt nicht passieren, schon allein deshalb, weil es mir viel zu gefährlich ist, ihn zu provozieren.

Gedankenverloren und mit einem fetten Brummschädel gehe ich in die Küche zu Kacchan. Der Tisch ist gedeckt - gut gedeckt, ich sehe vieles was ich von zu Hause kenne, aber auch Dinge, die mich überraschen. Kacchan füllt gerade Wasser in die Gläser, als mir auffällt, dass der Tisch für drei Personen gedeckt ist. Ich will gerade fragen, wer denn die dritte Person ist, als ich hinter mir ein: „Guten Morgen", höre. Wie erstarrt bleibe ich stehen, mit dem Rücken zu der Stimme und sehe nur Kacchan an, der wiederum mich ansieht.

PoV Shoto:

Die Dusche tut gut und ich fühle mich richtig wohl. Zum Schluss stelle ich kurz das Wasser auf eiskalt, dann drehe ich den Hahn zu und schnappe mir eines der Handtücher, um mich abzutrocknen. 'Gut, dass ich das Gespräch mit Katsuki schon im Groben hinter mir habe. Der war ja vorhin wirklich noch nicht der Aufgeweckteste. Zumindest konnte ich ihm schon klar machen, dass ich nur helfen wollte, auch wenn er noch nicht weiß, was genau noch alles passiert ist. Schade ist nur, dass ich gestern mein Smartphone nicht mitgenommen habe. Wie gerne hätte ich ein Bild von den Beiden gemacht, wie sie ineinander gekuschelt geschlafen haben.' Ich ziehe mich an, rubbele mir die Haare trocken und gehe kurz mit dem Kamm durch, bevor ich sie ausschüttele. Noch ein letztes Mal atme ich tief durch. Ich bin etwas nervös. Trotzdem, irgendwann muss ich zu ihm um alles aufzuklären. Ich öffne die Tür und gehe Richtung Küche, wo ich Izu und Katsuki am Tisch stehen sehe. Katsuki gießt gerade Wasser in die Gläser, während Izuku noch etwas unschlüssig am Tisch steht und das Essen sichtet. Er will gerade zum Sprechen ansetzen, als ich nur „Guten Morgen", sage und schaue, was passiert. Izuku versteift sich sofort und wirft Katsuki einen Blick zu. Der schaut zu Izu und wartet offenbar eben so, wie ich darauf, wie der Kleine reagiert.



----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Das Bild oben ist nicht von mir. Bei Rechteverletzungen bitte ich um freundliche Meldung. Danke!

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now