64. Ich will doch nur spielen (2) Teil 64 "Der letzte Schliff"

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PoV Izuku:

Gegen 15.00 Uhr bin ich fertig mit den Unterlagen. Ich habe die Hausaufgaben gemacht, gelernt und bin für's Erste geschafft. Eine Pause tut jetzt sicher gut und so mache ich mich auf den Weg zu Recovery Girl für den letzten Check. Als ich bei ihr in den Raum komme, sieht sie mich an und lächelt spontan, dann meint sie: „Na sieh mal einer an. Du bist offensichtlich doch wieder auf dem Weg der Besserung. Wie fühlst du dich?" Strahlend sehe ich sie an und sage wie es ist: „Ich fühle mich großartig!" Als ich daran denke, woran das liegt, spüre ich eine leichte Wärme in mein Gesicht steigen und sie grinst mich wissend an. „Na das höre ich doch gerne. Was macht die Liebe?", will sie dann kichernd wissen und meine Röte wird intensiver. „Ich ähhm, ... ." Sie lacht nur und sagt: „Na, mein Junge. Das wird schon. Mach dir keine Sorgen. Ich glaube, es wird sich alles finden. Hast du noch Fragen?" „Ähm, nein, oder doch ... vielleicht." „Na was denn, raus mit der Sprache", sagt sie und steht jetzt direkt vor mir. „Ich wollte noch ... fragen, ähm." Ich schlucke schwer. Vielleicht sollte ich das Gleitgel doch besser anonym in einer Apotheke besorgen. „Warum bist du denn so schüchtern mein Junge? Geht es etwa um ... Sex?" Gott ist das peinlich. Ich verstecke mein rotes Gesicht in den Händen und wage es nicht mehr hoch zu sehen, nicke aber leicht. „Männlein oder Weiblein?", fragt sie dann kichernd und ich wünsche mir ein Loch im Boden, in dem ich vor Scham versinken kann. „Das Erste!", murmele ich dann nur und sie sagt nur amüsiert: „Das dachte ich mir schon. Ich habe hier was für dich. Ist es das was du brauchst?" Damit reicht sie mir eine unscheinbare blaue Tube mit der Aufschrift: Gleitgel. Ich nehme sie entgegen, bedanke mich hastig und verlasse fluchtartig das Krankenzimmer, während mir ihr mädchenhaftes Lachen folgt.

Als nächstes gehe ich zu Rektor Nezu ins Büro und habe bis dahin schon fast wieder meine normale Hautfarbe zurück. Warm ist mir aber immer noch. Herr Nezu erlaubt mir das Gelände zu verlassen unter der Voraussetzung, dass ich ein Handy mitnehme und innerhalb einer Stunde zurück bin. Danach muss ich mich jedoch wieder zurück melden. Ich zeige ihm mein Handy und bedanke mich rasch, dann mache ich mich auf den Weg zum nächsten Geschäft, um dort die Kerzen und das Knabberzeugs zu kaufen. Eigentlich sollte es kein Problem sein in einer Stunde wieder zurück zu sein. Danach muss ich die Kerzen noch aufstellen, auf's Klo gehen und duschen, denn ich will ja, dass für Kacchan alles perfekt ist. Vielleicht bekomme ich noch heraus, wo Fumikage heute den Abend verbringt. Es wäre mir lieber, wenn ich wüsste, dass mein Zimmernachbar nicht da ist, wenn Kacchan und ich uns ... ähm vergnügen.

Erst jetzt wird mir klar, dass er uns auch heute Mittag schon gehört haben könnte. Was macht Fumikage eigentlich in seiner Mittagspause? Ich hoffe er hört Musik und das nach Möglichkeit über Kopfhörer, aber wer weiß das schon so genau. Ich sollte mal versuchen seine Gewohnheiten herauszufinden. Denn solche Treffen mit Kacchan könnten jetzt durchaus öfter mal vorkommen. Meine Aufregung für den vor mir liegenden Abend steigt und ich merke, dass ich alles, was um mich herum vorgeht, viel intensiver wahrnehme. Ich rieche das bunte Laub und den Regen auf der Straße, ich höre das Zwitschern der Vögel und das Lachen der Leute, die unterwegs sind, ich habe das Gefühl, dass die Sonne auf dem nassen Laub alles zum Strahlen bringt und über all dem klopft mein Herz und ich strahle mit der Sonne um die Wette. Als ich alles habe, gehe ich zurück zur UA und melde mich bei Rektor Nezu zurück. „Na das hat ja prima geklappt. Gut, dass heute gerade mal keine Schurken unterwegs waren. Du ziehst die ja eigentlich an, wie ein Magnet, nicht wahr? Oder ist es umgekehrt?" Ich senke den Kopf und frage mich wie er darauf kommt, doch da er alles über mich zu wissen scheint, danke ich ihm einfach und sage dann: „Ich weiß auch nicht so genau. Vielleicht beruht das auf Gegenseitigkeit!" Er lacht nur und entlässt mich dann lächelnd in den sonnigen Nachmittag.

PoV Shoto:

Kurz nachdem alles weggeräumt ist, sieht Kats mich fragend an und ich habe das Gefühl, er will noch etwas sagen. Da mein Blick aber kühl und monoton bleibt, macht er nur: „Tsk!", dreht sich um und geht Richtung Ausgang. Ich schaue mich nochmal kontrollierend um, halte alles für in Ordnung und folge ihm dann. Draußen scheint die Sonne und das Laub auf den Wegen funkelt vom Regen vorher. Doch all das geht mir gerade völlig ab. Ich fühle mich genervt, frustriert, aggressiv – nicht, dass irgendjemand davon etwas sieht. In meinem Gesicht steht nur Kälte, wie eigentlich immer. Okay, vielleicht mehr Kälte als sonst, aber ich glaube nicht, dass jemand den Unterschied erkennt.

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now