200. Ich will doch nur spielen "Die Klasse 1 A auf großer Fahrt!"

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PoV Shoto:

Unsere Erwartungshaltung wird am Abend zumindest in negativer Hinsicht erst mal enttäuscht. Statt des erwarteten Anschisses von unserem Alpha, erzählt er uns alles, was er zum Thema Tokyo und Heldenagenturen weiß. Und sein Wissen ist umfangreich, was mich ein wenig wundert, nachdem er doch jahrelang im Wald gelebt hat und praktisch abseits von jedem zivilisierten Leben war. „Meine Familie betreibt selber eine Heldenagentur. Ihre Heimat Japan haben sie zwar verlassen, aber nur weil ihnen Japan zu klein war und die Waldbereiche Kanadas einfach gigantisch sind. Sie leben jetzt in der Nähe von Quebeck. Der Grün- und Waldbereich in Kanada ist für ein Wolfsrudel geradezu ideal. Und trotzdem können sie dort Leute retten, vor Tieren vor Umweltkatastrophen und so weiter und so weiter. Sie sind glücklich dort, das weiß ich!", erzählt er uns und scheint sie sehr zu vermissen. „Hey, Damian. Vielleicht können wir deine Familie in Kanada besuchen, also während der Ferien, weißt du? Ich würde sie gerne kennenlernen, deine Familie, ähm ich meine, dein Rudel!" Damian schaut Kiri an und strahlt dann über das ganze Gesicht. „Am Liebsten würde ich euch alle mitnehmen, schließlich seit ihr MEIN Rudel und du Fuchsy, bist mein Luna, mein ganzer Stolz, mein Herz und meine Liebe!" Daraufhin ist mit Kirishima nichts mehr anzufangen, er hängt nur noch dämlich grinsend an Damians Lippen.

Irgendwann wird klar, dass Damian und Kirishima sich anderweitig beschäftigen möchten und wir verlassen das süße und hungrige Paar.

Kats kriegen wir diesen Abend nicht mehr eingefangen. Seine Laune ist einfach zu grenzwertig, um freiwillig mehr Zeit mit ihm zu verbringen und so lassen Izu und ich ihn schmollen. Wenn er uns wieder haben möchte, kann er sich ja melden.

Der Dienstag verläuft so normal, dass ich es fast nicht glauben kann. Alle sind auf Tokyo konzentriert. Am Nachmittag machen sich alle, die können auf den Weg zu ihren Eltern, um Taschen zu packen und die Erlaubnis zu unterschreiben. Am Mittwoch morgen stehen wir in Schuluniform um 6.00 Uhr morgens vor der Schule und warten auf den Bus. Heute geht es endlich los. Wir werden mit dem Bus etwa 3,5 Stunden Fahrtzeit haben und alle sind tierisch aufgeregt.

Unser Bus kommt auf das Gelände gefahren und es beginnt ein hektisches Koffer einladen, Sitze verteilen und aus allen Richtungen höre ich dumme Sprüche, die nicht immer nett sind. Auch ich spüre deutlich das Kribbeln in meinem Körper, lasse es mir aber nicht anmerken. Ich bin schließlich Shoto Todoroki, der Gefühlskalte! Na, das stimmt nur, wenn es nicht um Izu und Kats geht, denn die Beiden locken mich eins ums andere Mal aus der Reserve.

Als schließlich alle Gepäckstücke eingeladen sind, steigen wir in den Bus. Die Sitzplatzverteilung möchte zwar Tenya bestimmen, aber er sieht auch ein, dass Kats, Izu und ich mit Kirishima zusammen sitzen wollen, weshalb wir sofort mit Kats großer Klappe die hintere Reihe im Bus besetzen. Nach dem kurzen Durchzählen und der Einweisung von Shota Aizawa geht es los. Es dauert dann auch nicht lange, bis Kats und Izuku aneinander gelehnt einschlafen. Kirishima schaut auf seinem Smartphone nach, ob er sehen kann, wo Damian steckt, von dem wiederum Aizawa nichts weiß. Sogar Rektor Nezu ist mitfühlend genug, um Damian und Aizawa auf Abstand zu halten.

Ich bin zwar aufgeregt, lasse aber nichts durchblicken. Nach einer Stunde Fahrzeit spiele ich mit Kiri ein paar Runden Karten. Genaugenommen spielen wir das Superhelden-Quartett und so wie es aussieht, ziehe ich den Rothaarigen ein ums andere Mal aus. Er kommt einfach nicht gegen meine Glückssträhne an. Irgendwann auf der Hälfte der Strecke sagt er nur: „Warte es ab, Todoroki. Glück im Spiel, Pech in der Liebe, du wirst schon sehen!" Ich schnaube nur leise, ziehe eine Augenbraue hoch und zocke ihn weiter ab. Kiri ist Gott-sei-Dank kein Spielverderber und lässt es zu, ohne groß zu schmollen.

Gegen 9.00 Uhr überkommt auch mich die Müdigkeit, doch dann knallt es plötzlich laut, der Bus ruckelt und einige fangen an zu schreien. Ich sehe müde nach draußen, sehe aber nichts Ungewöhnliches. Das Einzige, was mir sofort auffällt, außer der Aufregung im Bus von meinen Mitschülern ist, dass der Bus gerade immer schneller wird. Die Straße ist noch in ländlichem Gebiet unterwegs und als ich nach vorne sehe, fällt mir auf, dass wir mit einem viel zu schnellen Tempo auf eine Brücke zurasen. „Haltet euch fest, das wird rasant!", rufe ich von hinten und jetzt bemerken auch die anderen, dass etwas nicht stimmt. Ich wecke Izuku und Kats, damit sie sich vernünftig festhalten können und im Falle eines Unfalles besser vorbereitet sind, als der Busfahrer von Aizawa geschüttelt wird. „Wachen Sie auf, verdammt. Was ist denn bloß los?" Dann versucht er den Bewusstlosen von seinem Sitz zu ziehen und selbst den Bus zu steuern.

„Was ist denn ...?", fragt Izuku mich, dann sieht er aus dem Fenster und bekommt riesengroße Augen. „Shit. Was ist los? Können wir helfen?", fragt er und man hört ihm die leichte Panik an. Auch Kats, der noch etwas träge im Bus rumguckt, ist jetzt blass. Der Bus schlingert gefährlich, rumpelt über den Seitenstreifen und fängt an zu kippen. Jetzt ist im Bus die Hölle los.

Wir sind zwar alle angehende Superhelden, aber wenn man praktisch über einen Schulbus die Kontrolle verliert, fühlt sich das echt Scheiße an. Als der Bus immer mehr in Schieflage gerät und auch Aizawa da vorne nicht das Teil gestoppt bekommt, beginne ich zu beten. Die Gebete meiner Großmutter haben mir immer Kraft und Mut geschenkt. Ich hoffe nur, dass uns das auch jetzt hilft.

Der Bus rast noch immer in leichter Schieflage am Seitenstreifen entlang und als ich die Mädels und einige Jungs vor Panik kreischen höre, sehe ich nach draußen. Etwa 1000 Meter weiter vorne ist die Straße plötzlich weg. Ob es ein Erdrutsch war oder ein Schurkenangriff kann ich zur Zeit nicht sagen, nur dass wir unbedingt den Scheiß-Bus stoppen müssen bevor wir den Abgrund erreichen. Katsuki ist inzwischen nach vorne gelaufen, Deku ebenso, beide versuchen die Lage zu peilen und suchen verkrampft nach Lösungen. Inzwischen spreche ich Sero an und frage ihn, ob er nicht mit seinem Tape den Bus abbremsen kann. Er nickt und begibt sich nach vorn zum Fahrer. Dann schießt er sein Tape aus dem Busfenster und versucht es an Brückenpfeilern und Straßen Beschilderungen zu verankern. Auch Momo macht mit und produziert Anker, die sie nach draußen wirft. Alles was das Scheiß-Tempo drosselt hilft uns.

Noch 500 Meter und der Abstand wird weniger. Hinter dem Straßenabriss sehe ich nichts. Gar nichts. Es ist zum Verzweifeln, denn auch mit Feuer und Eis könnte ich den Bus nicht langsamer machen, höchstens schneller. Minorou wirft seine Bommel vom Kopf auf die Fahrbahn und der Bus wird endlich etwas langsamer. Aber noch immer rast der Abgrund auf uns zu. „Wo ist All Might, wenn man ihn braucht? Oder sonstwer, ist mir schon fast egal!", ruft Ochako und die Panik in ihrer Stimme ist nicht zu überhören. „Wieso lässt sich der Bus nicht bremsen?", frage ich laut, als der Busfahrer wieder zu sich kommt und sich am Hals eine rötliche Stelle reibt.

Nur noch 200 Meter und wir sind noch immer am Fahren. Selbst mir bricht so langsam der Schweiß aus. Ich sehe Kats, Kirishima und Izuku an und alle erwidern den Blick: „Wenigstens habe ich noch zusammen mit euch die Liebe kennengelernt!", murmele ich, dann wird das Schreien im Bus so laut, dass es in den Ohren summt. Auch wenn alles, was ich mit ihnen erlebt habe mit einem Spiel begonnen hat, so ist es doch jetzt sehr ernst. Ich liebe meine beiden Jungs Izuku und Katsuki, daran wird sich nichts mehr ändern und ich weiß, dass auch für sie aus dem Spiel das Spiel des Lebens geworden ist. Ihre Blicke treffen meine. Auch Kirishima ist gerade nur mit Liebe im Sinn unterwegs. Ich nicke allen zu und werfe Luftküsse zu Izu und Kats, dann ist es plötzlich unnatürlich ruhig. Ich sehe nach vorn, der Bus beginnt zu kippen, ich falle und knalle mit dem Kopf gegen ein Metallteil der Sitze. Ich muss wach bleiben, doch der Schmerz ist höllisch, das Geschrei ist ohrenbetäubend und dann ... verliere ich das Bewusstsein.... . Das Letzte was ich sehe, ist der Himmel, der sich zur Seite neigt, dann ist da nichts mehr.... .

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So ihr Lieben! Ich hätte es selber ja nicht für möglich gehalten, aber - Hergott, ich habe 200 Kapitel geschrieben und ich hatte viel Spaß dabei! Ich danke allen Lesern für eure Treue, eure Leselust, eure Kommentare, euren Zuspruch, eure Votes.

Ich werde jetzt erst mal bis zum Ende des Monats eine kreative und sehr nötige Pause einlegen.

Habt ihr Lust mehr von mir zu lesen? Dann lasst es mich doch einfach wissen. Vielen Dank für 31,2 k Reads, für 2,26 k Votes und ganz viel Liebe und Anregungen von euch.

Ich liebe es auf Wattpad zu schreiben! Bleibt mir treu, auch wenn  jetzt erst mal etwas mehr als 2 Wochen Sendepause ist. Für Fragen und Kommis könnt ihr mich jederzeit ansprechen.

DANKE! Eure DekuConnj!!!

Ich will doch nur spielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt