35. Ich will doch nur spielen (2) Teil 35 "Rasende Eifersucht"

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PoV Shoto:

Katsuki's Vorschlag ist super. Mir fällt der Haken an der Sache erst auf, als er schon raus ist. Mein dämliches Handy liegt in meinem Zimmer. Ich brauchte es ja gestern Abend nicht und jetzt stehe ich hier in Kats Zimmer, wie der größte Volltrottel.

Fünf Minuten vergehen und ich überlege schon, ob ich einfach zu spät im Speisesaal erscheine, als sich die Tür wieder öffnet und Katsuki reinkommt. Sein Gesichtsausdruck ist angenervt. „Was ist denn los? Was brauchst du so lange? Ich habe Hunger und wollte eigentlich in Ruhe frühstücken", macht er mich gleich an. Ich sehe ihn entschuldigend an und sage ihm dann, was Sache ist. Er wirft nur genervt die Arme hoch und gibt ein wütendes Knurren von sich: „Also echt jetzt?" Dann atmet er bemüht tief durch und schaut rasch in den Flur, bevor er mit der Hand andeutet, dass die Luft rein ist und ich rauskommen kann. Rasch gehen wir raus und halten sofort einen Sicherheitsabstand ein, damit keiner auf dumme Gedanken kommt. Katsuki geht vor und ich schlendere zwei Minuten später auch runter.

Als ich im Speisesaal ankomme, ranzt Kats gerade jemanden von der Seite an und ich sehe, dass er stinksauer ist. 'Mein Gott, so schlimm war das jetzt auch nicht!', denke ich nur. Dann schaut er zu Ochako und blitzt sie zornig an. 'Was ist denn hier los?', frage ich mich und hole mir erst mal etwas zu essen, während ich überlege, ob ich mich heute vielleicht doch besser woanders hinsetzen soll.

PoV Izuku:

Ich habe kaum geschlafen die Nacht, weil ich mir wahnsinnige Sorgen um Shoto und Kacchan gemacht habe. Gestern Abend habe ich noch versucht zu lernen, Mathe etwas Japanisch, englische Vokabeln. Als ich damit durch war bin ich zum Zeichnen übergegangen und habe in meinem Notizbuch vervollständigt, was noch fehlte oder mir erst später aufgefallen ist. Zwischendurch habe ich immer wieder auf's Handy gesehen, aber keine Antwort, weder von Shoto noch von Kacchan. Gegen zwei Uhr war ich total erledigt und habe zumindest versucht zu schlafen, aber ich habe mich nur hin und her gewälzt. Mein Kopf fühlt sich an wie'n Rathaus, groß und leer, als der Wecker um 6.30 Uhr klingelt. Ich gehe kurz duschen und ziehe mich in meinem Zimmer an. Die schlaflose Nacht sieht man mir an. Ich habe Ringe unter den Augen, bin total blass und in meinen Augen steht deutlich der Wunsch nach Schlaf.

Um kurz nach 7.00 Uhr klopft es bei mir und als ich öffne, steht Ochako vor der Tür. „Guten Morgen Deku", sagt sie und ist erschrocken, als sie mich sieht. „Wie siehst du denn aus? Solltest du dich nicht erholen? Du bist ja noch fertiger, als Neito heute morgen und das will was heißen." Ich bitte sie herein und entschuldige mich für die Unordnung, klaube ein paar Klamotten zusammen und mache ihr das Bett frei, wo sie sich nach kurzem Zögern hinsetzt. „Was gibt es denn?", frage ich sie und gähne plötzlich. Sie greift in ihre Umhängetasche, die ich vorher gar nicht bemerkt habe und zieht ein paar Din-A 4 Seiten heraus. „Hier Deku. Das sind die Aufgaben von gestern. Ich dachte, dass du sie bestimmt haben möchtest, um nicht hinterher zu hinken. Und die Hausaufgaben habe ich dir auch aufgeschrieben", sagt sie und überreicht mir den Stapel. „Wow, danke Ochako. Das ist voll lieb von dir!" Dann fällt mir was ein, es ist nicht ganz ungefährlich, aber trotzdem frage ich sie: „Sag mal, könntest du mir vielleicht das Ganze hier noch zwei mal kopieren? Das wäre echt voll lieb." Sie sieht mich an und runzelt die Stirn. Ich glaube, sie weiß wofür ich die haben will. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Deku. Wir dürfen noch nicht mal mit ihnen reden. Was glaubst du wohl sagt Aizawa, wenn wir ihnen jetzt hintenrum die Aufgaben zuschanzen?" Ich schaue sie groß an und runzele die Stirn: „Was meinst du damit, ihr dürft nicht mit ihnen reden?" Ochako klärt mich auf und ich beginne zu begreifen, wie umfassend ihre Strafe wirklich ist.

Dann erzählt sie noch, dass Recovery Girl sogar ihre Spezialität für eine Woche gelöscht hat und ich werde blass. „Mein Gott und das Kacchan. Wie soll er denn das überstehen? Der war noch nie quirklos, der fühlt sich doch bestimmt ... richtig Scheiße!" „Ja und das ist auch richtig so", meint Ochako entrüstet. „Du hast doch gesehen, was die im Flur und im Gemeinschaftsraum veranstaltet haben. Strafe muss schließlich sein!" Ich atme tief durch und bemerke nebenher, dass ich Hunger bekomme. „Mmh, ja schon ... aber trotzdem!", meine ich nur. „Sag mal, Ochako. Hast du schon gefrühstückt?" Sie schüttelt den Kopf. „Ich wollte dir erst die Unterlagen bringen, aber für mich wird' s jetzt echt Zeit. Ich gehe mal wieder." Damit öffne ich ihr die Tür, nehme sie noch kurz in den Arm und sage: „Danke für alles, Ochako. Bis später!" Sie grinst mich herzlich an und wird etwas rot, dann gibt sie mir einen Kuss auf die Wange und ich stehe da wie geflasht. Es ist mal wieder Tomatenzeit. Rasch schließe ich die Tür und halte mir die Wange. Vor der Tür höre ich plötzlich ein zorniges Grummeln und Ochako sagt nur: „Oh, Katsuki!" 'Hat der das etwa gesehen?', frage ich mich geschockt und hoffe, dass dem nicht so ist. Wir hatten am Wochenende noch etwas miteinander und jetzt, nach dem ich ihn gestern rausgeworfen habe, kommt Ochako aus meinem Zimmer früh morgens und gibt mir auch noch 'nen Kuss. Was soll er bloß von mir denken? Leicht panisch frage ich mich, wie ich jetzt an mein Frühstück kommen soll, denn aus irgendeinem Grund möchte ich Kacchan gerade nicht über den Weg laufen. Ich schlucke.

Egal, soll er es ruhig mitkriegen, dass ich andere Leute mag. Trotzig mache ich mich fertig und gehe runter. Sicherheitshalber behalte ich die Umgebung im Auge, doch das ist gar nicht nötig, denn Kacchan's miese Laune schwebt wie eine Gewitterwolke über dem Speisesaal. Er sitzt mit seinem Tablett neben Shoto, der total angenervt und angespannt aussieht. So als wäre jederzeit mit einer heftigen Explosion neben ihm zu rechnen. Ich sehe das genauso. 'Ob seine Stimmung wirklich mit Ochako zusammenhängt?', frage ich mich. Ich weiß, dass er sie noch nie besonders gut leiden konnte, erst seit dem Sportfest akzeptiert er sie. Aber von mögen kann noch immer keine Rede sein. Immerhin nennt er sie nicht mehr Roundface, sondern Uraraka, das ist immerhin schon ein Fortschritt. Dann bemerkt er mich und sein zorniger Blick wird kurzfristig etwas weicher, nur um direkt danach wieder eine tödliche Intensität anzunehmen. Sein geknurrtes: „Deku!", sorgt dafür, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen. Ein kalter Schauer überläuft mich.

Unbewusst schüttele ich mich und gehe weiter zur Essensausgabe. Mir sitzt die Angst im Nacken, diesmal wirklich Angst. Und ich frage mich unbewusst, WARUM? Es kann ihm doch egal sein, wen ich mag und wen nicht. War es ihm doch sonst auch, oder etwa nicht? Also WARUM? Nur wegen unserem Wochenende, dass ja noch nicht mal geplant war und schon gar nicht so? Unser Sex war schön, überraschend und ... Mist, ich habe meine etwas engere Hose an, zu viel nachdenken kann zu Unwohlsein führen, wird mir klar. Also konzentriere ich mich auf das Frühstück. Plötzlich spüre ich einen heißen Atem in meinem Nacken, eine Ganzkörper-Gänsehaut ist die Folge, noch ehe mir Kacchan aggressiv ins Ohr zischt: „Na Deku? Hattest du heute Nacht Gesellschaft? Ich dachte du brauchst Ruhe und Schlaf, hu?" Auch ohne dass er geknurrt hat, bin ich jetzt hart. SCHEISSE! Trotzdem drehe ich mich um und blitze ihn wütend an: „Was geht es dich an, wer mir den Schlaf raubt?" Sein Blick wird tödlicher, mit jedem Wort, dass ich sage. Ich spüre eher, als dass ich es sehe, dass er die Fäuste ballt. Mit nur scheinbarer Lässigkeit, drehe ich mich wieder dem Essen zu und ignoriere ihn, obwohl das nahezu unmöglich ist, bei seiner derzeitigen Ausstrahlung. Dann sagt er eiskalt: „Ich wusste nicht, dass du so eine HURE bist, dass du dich gleich an ALLE verkaufst!" Ich werde schlagartig blass und mir steigen Tränen in die Augen. Spontan lasse ich alles stehen und gehe in mein Zimmer. Der Schlag hat gesessen! Der ganze Speisesaal sieht mir hinterher, Ochako ruft mich noch und auch die anderen aus der 1 A fangen an zu reden. Ich spüre den Schmerz, wie einen Stich ins Herz, nur dass Kacchan's Worte die Klinge waren.



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Das Bild oben habe ich mir nur "geliehen". Es gehört nicht mir sondern, Kōhei Horikoshi. Ich bitte um die freundliche Genehmigung das Bild zur Untermalung der Geschichte nutzen zu dürfen. Falls es da rechtl. Problemre gibt, geben Sie mir bitte Bescheid, damit ich es wieder entfernen kann. Bis dahin - danke!

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now