117. Ich will doch nur spielen (3) "Wer tröstet mich jetzt?"

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PoV Izuku:

Kacchan ist wirklich total stinkwütend auf mich ... und er hat ja irgendwie Recht. Aber muss er mich jetzt so zusammen schreien und mir derartig die Leviten lesen und das auch noch vor Sho, Kirishima und Recovery Girl? Es ist MEINE SCHULD und es tut mir Leid, so Leid. Aber was soll ich denn jetzt machen? Sein Blick ist hasserfüllt und ich dachte ... er würde mich lieben. Dabei sieht es im Moment so aus, als würde er mich gerne mit Anlauf in die Hölle treten. Sho und Kirishima haben auch ziemliche Schmerzen und an allem ... bin ich Schuld! Wie gerne würde ich mich jetzt verbuddeln, aber im Moment muss erst mal die Decke herhalten.

Ich höre noch ein bisschen den Jungs zu, wie sie sich darüber unterhalten und herum spekulieren, doch ich beteilige mich nicht mehr. Da mir noch immer alles weh tut, bitte ich Recovery Girl mit Blicken zu mir und bitte sie um etwas, was meine Schmerzen ausschaltet. Sie nickt verständnisvoll und gibt mir etwas zu trinken. Es dauert etwa 5 Minuten, da merke ich, dass mich das Zeug Stufe für Stufe abschaltet und mich in tiefen Schlaf gleiten lässt.

Ich wache zwar mit Schmerzen wieder auf, muss aber feststellen, dass Kacchan, Shoto und Kirishima nicht mehr da sind. Inzwischen ist es stockdunkel draußen. Ich frage Recovery Girl, was los ist und sie berichtet mir, dass Kacchan nach Hause ist. Er wurde von seiner Ma abgeholt. Diesmal OHNE mich mitzunehmen! Okay, kann ich verstehen. „Und was ist mit Shoto uns Eijiro?", will ich dann wissen. „Der junge Todoroki ist auch von seinem Vater abgeholt worden und musste sich ganz schön was anhören. Der Junge ist echt nicht zu beneiden. Ja, und der junge Kirishima bleibt im Wohnheim. Er schläft hier, weil seine Eltern beide auf Geschäftsreise sind. „Und ich?", frage ich dann leise. „Du kannst aufstehen, duschen und dann ins Wohnheim gehen und dich noch unterhalten oder so. Aber um Mitternacht will ich dich spätestens wieder hier im Bett haben. Du hast eine ziemliche Tortour hinter dir und ich hätte dich gerne zur Beobachtung noch bei mir, die Nacht!" „Und meine Mutter? Ich meine ...", doch Recovery Girl winkt ab und sagt: „Mach dir keine Gedanken. Sie weiß Bescheid." Ich klappe fast vor Schreck zusammen, als sie das sagt: „Wie? Was? ... Was weiß sie denn?" Recovery Girl beruhigt mich sachte und scheucht mich ins Bad zum Duschen. „Mach dich fertig, sonst bekommst du kein Abendessen mehr, weil es zu spät wird, Junge. Ich erzähle dir nachher alles, okay?"

Nach dem Duschen fühle ich mich schon besser, wenn auch nicht perfekt. Ich ziehe mir meine Klamotten an und gehe dann zum Wohnheim rüber, wo ich nur wenige Leute sehe. Die meisten haben ja kaputte Scheiben. Komisch! Auch Kiri's Zimmer liegt im 4. Stock. Auch bei ihm müssten die Scheiben kaputt sein. Am besten gehe ich mal hoch und schaue, ob es ihm gut geht. Als ich an Kacchan's Tür vorbeigehe, kommen mir die Tränen, doch ich versuche sie herunter zu schlucken. Bringt mir jetzt sowieso nichts. Er ist zu Hause und lässt sich von seiner Ma verwöhnen, so wie ich es auch gern tun würde. Aber ICH muss ja HIER BLEIBEN! So ein Mist. Ich klopfe bei Eijiro an und warte. „Herein!", höre ich von innen und drücke die Tür auf. Eijiro liegt mit nacktem Oberkörper auf dem Bett und sieht mich überrascht an. „Izuku? Mit dir hätte ich jetzt NICHT unbedingt gerechnet." „ Ja, ich weiß. Es tut mir ja auch alles ...", doch Kiri unterbricht mich und grinst plötzlich. „Ach Quatsch, Izu. Komm her und setz dich zu mir. Ich finde ja, dass Katsu ganz schön übertreibt, obwohl er doch der AUSLÖSER war, für deine Flucht!" „Wieso?", frage ich ihn und werde etwas nervös. Hab ich denn noch was vergessen? „Na überleg doch mal. Du hattest doch gekotzt ... und dann hat Katsu dich geküsst, OBWOHL DU ihm gesagt hast, dass du nicht willst. Er hat es, wie er nun mal so ist, trotzdem getan und daraufhin bist du ausgeflippt, weil dir das alles total peinlich war, vor allem, weil er dann ja auch noch 'nen Spruch gemacht hat und gar nicht geschnallt hat WIE peinlich dir das war!" Ich bin schon wieder knallrot, denn auch im Nachhinein ist mir das voll unangenehm.

„Izu, das muss dir nicht vor mir peinlich sein. Ich hätte ihm auch eine gescheuert, glaub mir! Ich verstehe dich!" Ich sehe ihn durch einen Schlitz zwischen meinen Fingern an, denn ich habe mir vor Scham die Hände vors Gesicht gelegt. „Willst du einen Drink?", fragt Kiri plötzlich. „Was denn? Hilft mir das im Boden zu verschwinden? Das ist alles so furchtbar und ICH BIN SCHULD!", jammere ich ihm die Ohren voll. „Was bin ich bloß für ein Held, der nie die richtige Entscheidung trifft?" Kiri lacht und streicht mir tröstend über den Rücken. Das tut in dem Moment so gut, dass ich mich in die Bewegung reinlehne. „Warte kurz, ich mach uns was. Ich bin übrigens für morgen noch vom Unterricht freigestellt, du doch bestimmt auch, oder?" „Ich muss heute Nacht auf jeden Fall bei Recovery Girl schlafen, aber zu Unterricht hat sie nichts gesagt!" Kirishima reicht mir ein Glas, das aussieht wie Cola mit Eis. Am Rand hängt ne Zitrone und der Glasrand ist voller Zucker. „Wow, was ist das denn?", frage ich ihn und probiere. Im Glas steckt ein Strohhalm, an dem ich ziehe. Das Getränk ist sehr lecker, erfrischend und sieht auch harmlos aus. Kiri trinkt aus seinem Glas und meint nur: „Das ist gut, nicht wahr? Das hilft dir auf jeden Fall, Izu. Da bin ich sicher."

Ich will doch nur spielenDove le storie prendono vita. Scoprilo ora