58. Ich will doch nur spielen (2) Teil 58 "Shoto confused"

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PoV Shoto:

Wie betäubt sitze ich noch einige Zeit am Tisch und weine stumm. Tief atmend versuche ich wieder etwas ruhiger zu werden, doch der Schmerz in meinem Herzen über den Verlust der Freundschaft schafft mich gerade. So habe ich noch nie gefühlt und bin irgendwie dankbar dafür.

Das ist ja ... nicht zum Aushalten. Was habe ich bloß die ganze Zeit gewollt? Das hier jedenfalls nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass Gefühle einen so durcheinander bringen würden. Mit Wut, Zorn, Enttäuschung und Verbitterung kann ich inzwischen ganz gut umgehen, aber das, was ich jetzt fühle – damit komme ich überhaupt nicht klar.

Izuku und Kats sind inzwischen bestimmt ... . Ich schlage mir vor den Kopf, um den Gedanken und die mitgelieferten Bilder zu vertreiben. So eine elende Scheiße!

Ein paar Minuten später habe ich mich so weit gefangen, dass ich wie in Trance den Tisch abräume und mich dann auf den Weg mache in mein Zimmer. Mein Herzschlag hämmert schmerzhaft durch den ganzen Körper und ich habe mich noch nie so schwach gefühlt, wie gerade in diesem Moment. Es ist noch etwas Zeit, bis die „Frühstücks-Stunde" vorbei ist und so gehe ich auf's Klo, wasche mir Hände und Gesicht und lege mich noch ein paar Minuten auf's Bett. 'Vielleicht sollte ich besser meditieren?', geht es mir durch den Kopf, doch ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie ich den Kopf leer kriegen soll, wenn mein Körper derartig schmerzt. Weitere Tränen fließen und da ich auf dem Rücken liege, finden sie den direkten Weg in meine Ohren. 'Blödes Gefühl', denke ich und drehe mich auf die Seite, umfasse mein Kopfkissen und plötzlich verstehe ich Kats. Ich lege das Kissen auf mein Gesicht und schreie hinein, bis ich nicht mehr kann. Es ist komisch, aber enorm befreiend!

Da die Schuld an dem, was gerade unter mir stattfindet, allein bei mir liegt, gibt es auch nichts was ich jetzt tun könnte, um mich besser zu fühlen. Wäre mir doch bloß nicht dieses „Kitten" raus gerutscht. Izuku's Blick daraufhin hat mich am meisten getroffen. Das Erkennen der Situation und der damit verbundene Verrat seiner beiden besten Freunde, muss ihn ziemlich hart getroffen haben. Fast sofort sah man ihm „das gebrochene Herz" an, auch wenn das jetzt komisch klingt. Doch genau so stelle ich mir das Gesicht von jemandem vor, dessen Herz gebrochen ist. Mir fällt auf, dass er sich danach, wie in Trance bewegt hat, wie ich vorhin auch, nachdem die beiden mich Richtung Izu's Zimmer verlassen haben. Ich fasse mir an die Brust und spüre den verdammten Schmerz. Ist es das? Ist jetzt auch MEIN HERZ gebrochen? Dann erst wird mir bewusst, dass es auch anders hätte kommen können und wir jetzt nur durch Kats Geständnis in dieser Situation sind. Wäre Izu einfach gegangen und hätte Kats und mich zur Hölle gejagt, dann würde ich jetzt nicht so unversehrt in meinem Zimmer liegen und Izuku nich befriedigt in seinem Bett. Und Kats müsste sich einsperren lassen, weil er Körperverletzung und mehr auf dem Kerbholz hätte. Die Vision bringt mich zum Schlucken. Nun gut, vielleicht ist es so doch besser, auch wenn ich mich jetzt so Scheiße fühle.

Ich muss irgendwie mit der verdammten Situation, die ich geschaffen habe umgehen und habe doch keine Ahnung wie. Wird Kats mir noch eine verpassen, für den Ausrutscher, der fast sein Verhältnis zu Izuku gelöscht hätte oder wird er gleich nur grinsen, weil er ihm jetzt endlich den Arsch versilbert hat? Wird er überhaupt mit mir reden und wenn ja was und was ist, wenn er nicht mal mehr mit mir reden will? Und dann Izuku, wie wird er das nächste Mal auf mich reagieren, nachdem ich ihn und unsere Freundschaft jetzt schon zum wiederholten Mal verraten habe?

Meine Uhr piepst leise und erinnert mich daran, dass jetzt keine Zeit mehr bleibt Gedanken hin und her zu wälzen. Ich muss Kats aus Izuku's Umarmung reißen und allein das tut mir schon wieder weh. Zumindest bin ich in einer Hinsicht ganz sicher. Izuku und Kats wird es im Moment gut gehen, daran besteht kein Zweifel. Ich verbarrikadiere meine Gefühle hinter meiner gewohnten Maske und mache mich auf den Weg nach unten.

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now