118. Ich will doch nur spielen (3) "Böses Erwachen!"

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PoV Katsuki:

Kiri und Deku sind beide voll, wie'n Pisspott und ich fürchte ganz stark, dass die beiden mehr hatten, als ich vorgestern. Und bei Deku kommt das auch noch auf nüchternen Magen besonders gut. Hätte er wenigstens 'ne Grundlage gehabt, aber ich schätze mal, dass Kiri ihm den Drink einfach ohne Worte dahingestellt hat und Deku hat ihn getrunken, weil er nach Cola aussieht und nicht nach Alkohol schmeckt. Ich muss mich beeilen. Kiri ist so blau, dass er vom Weg gar nichts mitbekommt, dafür hinterlässt er immer mal wieder 'ne Kotzepfütze und labert die ganze Zeit nur wirres Zeug, dass ich nicht mal mehr verstehe. Völliger Verlust der Muttersprache. Obwohl es ihm so Scheiße geht, würde ich ihm gerne den Arsch versohlen, aber so richtig! Ich tue es nur deshalb nicht, weil er in seinem Zustand nichts davon mitbekommt und ich möchte, dass er es mitbekommt. Deswegen übe ich mich in Geduld. Auch, wenn ich vor Wut koche!

Als ich bei Recovery Girl klopfe und Kiri auf ein Bett lege, sieht sie mich an und ist stinkwütend. Ich hebe nur die Hände und erzähle ihr, was abgelaufen ist. „Hat er sich übergeben?", fragt sie dann und ist verdächtig ruhig. „Ja, bestimmt schon viermal, mmh – ja einmal auf dem Balkon und drei mal unterwegs nach hier hin. Deku liegt in sehr ähnlichem Zustand in Kiri's Bett, aber er hat auch schon dreimal gereihert und er liegt in der stabilen Seitenlage, damit nichts passiert. Deshalb will ich auch sofort wieder zurück und mich heute Nacht um ihn kümmern."

„Ich werde jetzt Aizawa Bescheid geben, damit so was nicht mehr vorkommt. Und dann sag mir mal, wie ich der armen Frau Midoriya das verklickern soll? Die nimmt den Jungen von der Schule und ich könnte sie verstehen."

Ich senke den Kopf und balle die Fäuste vor Wut, dann frage ich sie: „Könnten Sie das bitte mir überlassen? Deku wird seine Strafe auf jeden Fall von mir erhalten und da das Ganze auf Kiri's Mist gewachsen ist, werde ich auch ihm die Leviten lesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass DAS Deku's Idee gewesen ist, ganz ehrlich! Ich bin RICHTIG SAUER! Immer trifft es Deku, aber der Nerd hat auch ein Talent dafür, die Fettnäpfchen mit Anlauf zu nehmen! Bitte, sagen Sie es nicht Aizawa. Ich möchte nicht auf Izuku verzichten!" Ich bin peinlich berührt, denn ich habe mich noch nie so weit in den Arsch eines anderen Menschen verirrt. Aber DIESES MAL mache ich eine verfickte Ausnahme – es geht um MEINE ZUKUNFT, und natürlich um Deku's Zukunft!

ICH WILL DEN NERD NICHT VERLIEREN und schon gar nicht, wegen so was!

Recovery Girl schüttelt den Kopf und ich merke wie sich bei mir innerlich alles verkrampft. Wenn Deku von der Schule genommen wird, verliere ich ihn – ganz sicher. Alle anderen Heldenschulen sind um einiges weiter entfernt und selbst für eine Fernbeziehung ungünstig, zumal der Kleine sich mit seiner ansteckenden Laune sofort neue Freunde machen würde. Ich bin dann innerhalb kürzester Zeit nur noch eine blasse Erinnerung. „Bitte, Recovery Girl. Nur noch dieses Mal. Ich verspreche, dass ich den Grünhaarigen ab sofort im Auge behalten und vor weiterem Unfug beschützen werde. Insbesondere vor SOLCHEM. Ich muss wieder rüber, nach dem Nerd sehen." Recovery Girl sieht mir hinterher und ist viel stiller und ernster, als sonst. So kenne ich sie gar nicht. Hoffentlich denkt sie drüber nach und überlässt die Bestrafung mir und nicht Aizawa. 'Bitte, bitte, nur noch dieses eine Mal!', bete ich innerlich, obwohl ich nun wirklich kein Kirchengänger bin. Aber, es ist nun mal so: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Als ich in Kiri's Zimmer zurückkomme, liegt Deku immer noch so, wie ich ihn verlassen habe, hat aber wohl gespuckt. Vor dem Bett ist jetzt 'ne Pfütze, die ich grob beseitige, dann mache ich den Nerd sauber und schlage ihm auf die Wangen, damit er zu sich kommt. Er knurrt nur, atmet tief ein und aus und seufzt dann erbärmlich. „Drecksdeku, wie konntest du so bescheuert sein und Kiri vertrauen? Wieso warst du überhaupt hier?" Nochmal atmet er tief durch, dann lallt er träge: „Ich habe Trooost gesucht, weil Kacchan mich hasst undich liebe ihndochso. Mir dreht sich alles, Scheisssee!" Ich packe mir den Nerd und bringe ihn ins Bad, halte ihn fest, während er mit dem Gesicht über der Schüssel ist. „Vollidiot, das hast du so was von verdient. Außerdem liebe ich dich trotz dem ganzen Scheiß, den du heute verzapft hast, sogar jetzt gerade, obwohl du gerade nicht die beste Figur machst", sage ich ihm und habe keine Ahnung, ob er überhaupt hört, geschweige denn versteht, was ich sage. Er spuckt noch ein paar mal ins Klo und hängt völlig erledigt und kraftlos in meinen Armen. 'Wenn du wüsstest, Deku, wie oft ich dich jetzt schon so gesehen habe, du würdest dir ein Loch buddeln und nie mehr herauskommen', denke ich mir und muss lachen.

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now