199. Ich will doch nur spielen (4) "Tokyo ist gerettet!"

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PoV Katsuki:

Ich bin zutiefst angepisst, als die Schulglocke den Unterricht für heute beendet. Rasch ziehe ich mich um und gehe zum Dorm zurück, ohne auf meine Freunde zu warten, obwohl ihr Geschrei hinter mir klarmacht, dass sie mich ohnehin nicht in Ruhe lassen werden. Eine Weile gehe ich schnell allein durch den Regen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre, die mich zurückhält. Und zwar erfolgreich. „Hey Bomben-Blondie, ist heute nicht dein Tag, was? Komm ich begleite dich zurück und ich leih dir mein Ohr, dann kannst du dich auskotzen!" Kirishima läuft neben mir und ich knurre ihn nur super-angepisst an, dann gehe ich weiter und ignoriere ihn. Nicht, dass Kiri das stört, dass ich einfach weitergehe. Wie ein Wasserfall redet er weiter auf mich ein und erzählt mir, dass er es gut fand, dass ich Denki gegrillt habe und auch, dass wir Minorou am Fahnenmast aufgeknöpft haben. Er sagt mir aber auch, dass seine Kritik vorhin gerechtfertigt war und All Might mir zu Recht Punkte abgezogen hat. Das macht meine Laune nicht besser und doch bewirkt es etwas in mir. Ich bemerke, dass ich Kirishima nicht egal bin und das gibt mir alles in allem ein gutes Gefühl. Schließlich drehe ich mich zu ihm und er nutzt die Gelegenheit mir seinen Arm um die Schulter zu legen. Eigentlich m,öchte ich mich gerne losmachen, doch andererseits tut mir seine Nähe einfach gut. Und so sehe ich ihn zwar vollkommen genervt an, sehe ihn aber an und lasse seinen Trost zu. So etwas bringt nur Kirishima fertig. Kurz darauf haben uns auch der Bastard und Deku eingeholt, doch in Weiser Voraussicht bleiben sie still und gehen schweigend neben uns her.

Etwa 1 Stunde und eine erfrischende Dusche später stehen wir zu Viert vor Damians Tür und warten darauf, dass er uns öffnet. Deku und Shoto haben versucht mich zu beruhigen, doch so richtig gelungen ist das nicht. Ich fühle mich, wie der letzte Loser. Dabei war ich bei der Mineta-Aufknüpf-Aktion nicht allein und den Ärger mit dem Rettungsdurchlauf, na ja daran kann ich in Zukunft arbeiten. Nur sollten dafür einfach nicht so viele Dinge mich verärgern, dann wäre das schon richtig gut. Heute ist einfach alles irgendwie gegen mich gelaufen, tja und dafür erwarte ich jetzt mal wieder einen von Damian's berüchtigten Einläufen.

PoV Izuku:

Als wir nach dem aufregenden Tag bei Damian vor der Tür stehen, bebt Kirishima vor unterdrückter sexueller Energie. Ich denke, er wird heute Nachtwohl wieder hier schlafen. Shoto ist sehr still. Ich weiß, dass auch er heute Abend, ebenso wie ich, mit Ärger rechnet, allein schon wegen Minorou. Auch wenn der kleine Bommelkopf es wirklich verdient hat, so war das Aufhängen am Fahnenmast doch nichts, worauf ich im Nachhinein stolz bin. Und Kacchan ist gerade richtig Scheiße drauf und lässt uns seinen Unmut und seine Laune spüren. Er hat nicht mehr Schuld als wir, nur die blöde Rettungsübung und All Might's Schelte sind wohl das, was ihn so rasend machen.

Als wir hinter Kacchan nach dem Unterricht herlaufen, reagiert er nicht mal mehr auf Sho und mich, obwohl wir mit ihm reden und ihn beruhigen wollen. Einzig Kiri kommt an ihn heran und hat sogar Erfolg. Im Wohnheim gehen wir uns frische Klamotten und Handtücher holen, dann treffen wir uns im Duschraum, doch wir reden fast gar nicht, weil Kacchan offensichtlich nicht reden WILL.

Direkt nach der Dusche und dem Umziehen, machen wir uns auf den Weg zu Damian, unserem Alpha. Es stehen uns wohl allen Standpauken bevor, doch Kacchan ist der, den es am meisten mitnimmt. Ich fühle mich gar nicht so arg betroffen und sehe auf das Ribbelglas von Damian's Hautür. Als er im Licht der Flurlampe auftaucht, sehe ich, dass er etwas in der Hand hält und stutze etwas. Dann öffnet Damian die Tür, sieht uns kontrollierend an und wirft Kacchan eine Bierflasche zu, die er trotz seiner Überraschung sicher auffängt. „Kommt rein, Jungs und du Katsuki, trink dir das Bier, setzt dich erst mal da hin und dann atmest du mal tief durch. Wenn du dich etwas erholt hast, erwarte ich dich unaufgefordert in meinem Büro. Du weißt ja inzwischen, wo das ist." Damit dreht Damian sich wieder Richtung Wohnung um und geht Richtung Küche. „Izuku, Shoto, kommt doch mal her. Ich möchte, dass ihr euch um das Essen kümmert, den Tisch deckt und Kiri, du gehst wieder Getränke holen, okay?" Leise kichernd, sehe ich hinter ihm her und er droht mir zwinkernd mit der Faust.

Nachdem er die Aufgaben verteilt hat und wir so weit beschäftigt sind sehe ich zu Kacchan, der mit seiner Bierflasche auf dem Sofa sitzt und vor den Fernseher starrt, obwohl das Gerät gar nicht an ist. Danach kümmere ich mich mit Sho und Kirishima um die Fertigstellung unseres Abendessens, dass mal wieder super duftet und auch toll aussieht. Aber auch wir Drei reden nicht. Wir sind alle etwas angespannt, schließlich wissen wir inzwischen, wie es so sein kann, wenn Damian aus der Haut fährt. Unsere Blicke, die wir untereinander tauschen sind nervös und dann sehe ich, dass Kacchan den letzten Schluck Bier trinkt, sich über die Lippen leckt und Richtung Büro verschwindet. Nur ganz kurz, sieht er zu mir, dann verschwindet er.

Als etwa 20 Minuten sowohl der Tisch, als auch das Essen fertig sind, kommen Damian und Kacchan wieder rein. Kurz verzieht sich Kacchan nach oben, um auf's Klo zu gehen, während Damian zu Kiri geht, ihm neckend etwas in Ohr flüstert. Kirishima lacht leise, wird rot und drischt Damian die Hand auf den Oberarm. „Du Damian?", frage ich leise. Er sieht hoch und fordert mich auf zu sprechen. „Ist alles in ... Ordnung?", will ich dann wissen. „Klar mein kleiner Omega. Was soll denn nicht in Ordnung sein? Setzt euch bitte an den Tisch, damit wir essen können!" Auffordernd sieht er uns n und als wir sitzen, kommt auch Kacchan wieder herunter. Seine Stimmung ist seltsam, aber zumindest ist er anscheinend nicht mehr so wütend und aufgewühlt.

Kurz sehe ich ihn an und warte, bis er hochschaut, doch sein Blick ist so kurz, dass ich in seinen Augen unmöglich etwas erkennen kann. Als Shoto mir die Hand auf den Oberschenkel legt, gebe ich nach einem kurzen Blick zu ihm auf. Wir wünschen uns einen guten Appetit und stürzen uns dann auf das köstliche Essen. Nach dem Nachtisch lehnen wir uns alle zurück und warten auf das, was kommt, doch Damian scheint gar nichts mehr groß sagen zu wollen. Er fordert uns auf uns ins Wohnzimmer zu setzen, nach dem Ab- und Aufräumen, dann beginnt er uns in aller Seelenruhe von Tokyo und den dort ansässigen Heldenagenturen zu berichten.

Auf Nachfragen gibt er so gut, wie er es weiß, Antworten und zu guter Letzt sagt er, dass er mit einem Auto, das er sich besorgen will, unseren Trip nach Tokyo begleiten wird. Mit Rektor Nezu ist das bereits geklärt und somit wird Damian für unser Rudel da sein, als Kiri's Gefährte und für die Klasse 1 A in gewisser Weise eine Art Rückendeckung.

Als er bei dem Teil ist, wo er zugibt, dass er mitkommt, stürzt Kiri auf ihn und umarmt ihn fest. Die folgende glückliche Knutscherei wird von Damian mit Lachen quittiert.

Unser Ausflug nach Tokyo ist zumindest auf Rudelseite gerettet! Strahlend, dass wir eine Sorge weniger haben, stoßen wir alle miteinander an, dann sehe ich zu Kacchan und grinse. Doch Kacchan grinst nicht zurück. Was Damian ihm wohl gesagt hat?

Ich will doch nur spielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt