62. Ich will doch nur spielen (2) Teil 62 "Vorfreude"

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PoV Katsuki:

„Kacchan?" „Mmh?" „Tun wir es heute Abend trotzdem? Also ... so richtig, meine ich?", fragt er mich schüchtern und versteckt sein Gesicht an meiner Brust. Ich lache rau und versuche seinen Kopf anzuheben, damit er mich ansieht. Eine süße Röte überzieht sein Gesicht und er weicht meinem Blick aus. „Was ist denn los Deku? Kann es sein, dass ich die Büchse der Pandora geöffnet habe? Und jetzt, wo du weißt, wie Sex ist, bekommst du gar nicht genug? Mein kleines, versautes Kitten!" Ich finde ihn gerade zum Anbeißen, so needy und so unschuldig und so verlegen.

„Und?", fragt er dann und wird noch etwas roter. „Am liebsten würde ich dich sofort vernaschen, glaub mir. Wir dürfen hier nicht zu laut sein, allein schon wegen Kiri. Der ist seit heute morgen sensibilisiert, was das angeht. Und wenn ich dich so rannehme, wie ich möchte, dann wäre es besser, wir hätten keine unerwünschten Zuhörer, wenn du verstehst." Deku grummelt frustriert und ich lache wieder, wuschele ihm durch die Haare und atme tief ein. „Aber da dein erstes Mal ohnehin sehr vorsichtig sein sollte, denke ich, können wir es ruhig hier tun."

Plötzlich hebt er den Kopf und sieht mich mit leichter Verärgerung an, bevor er fragt: „Und, wenn du es vorhin getan hättest. Das hätte wohl kaum etwas Vorsichtiges oder so beinhaltet, oder?" Ich bin sofort wieder angepisst, muss ihm aber Recht geben. „Wenn du dich vorhin nicht gewehrt hättest, dann", ich schlucke und sehe ihn nicht an: „...dann hätte ich mir einfach genommen, was ich wollte!" Ich schaue ihm ins Gesicht und sehe das nackte Entsetzen in seinen Augen. „Muss ich jetzt damit rechnen, dass du das sowieso irgendwann tun wirst? Ich meine ... wenn du sauer bist, oder mich ... bestrafen willst für irgendwas?" Seine Smaragdaugen schauen leicht panisch. Scheiße, WAS SOLL ICH DENN JETZT SAGEN? Ich senke den Kopf und sehe ihn nicht mehr an, als er meint: „Ich werde mich bemühen, Daddy, damit es nicht so weit kommt, okay?" Erleichtert atme ich auf und sehe ihn unter halb-gesenkten Lidern lustvoll an: „Braves Kitten! Wenn du schön lieb bist, dann muss Daddy dich auch nicht bestrafen." 'Apropos Bestrafen, Kitten! Interessanter Gedanke', denke ich leicht schmunzelnd.

Ein Klopfen an der Tür macht uns bewusst, dass unsere Zeit schon wieder um ist und ich stehe auf, um mich anzuziehen. „Was ist denn jetzt eigentlich mit Shoto?", fragt Deku plötzlich leise. „Hu? Was soll mit ihm sein?", frage ich leicht genervt. „Na ja, er gehört doch irgendwie dazu, oder nicht? Wir können ihn doch jetzt nicht einfach ... ignorieren, verstehst du?" „Und WAS SOLL ICH DA JETZT TUN?", will ich etwas aggressiv wissen. Deku legt sich hin und sieht mich von unten herauf an, streicht sich unsicher durchs Gesicht. „Ich will Shoto nicht verlieren, Kacchan. Und irgendwie kann er doch auch nichts dafür, dass wir am Wochenende zusammen was hatten. Außerdem fand ich es wirklich schön." Das grenzt gerade arg an Provokation, doch irgendwie verstehe ich, was er meint. Ich beiße die Zähne zusammen, beuge mich zu ihm und küsse ihn schnell noch einmal. Wieder zieht er mich ran und vertieft das, was ich begonnen habe. Dann löse ich mich, packe seine Hände und halte ihn auf Abstand, bevor ich ihm sage: „Ich denke drüber nach. Aber versprechen kann ich nichts. Das muss dir reichen!" „Bis später, Daddy", sagt er und leckt sich provokant über die Lippen, nimmt dann seinen Finger und leckt ihn lasziv ab. Mit funkelnden Augen, grinse ich ihn pervers an, gehe rasch zurück und nagele ihn mit den Händen auf die Matratze. Dann versenke ich mich in einem tiefen, gefühlvollen und zärtlichen Kuss, bis er vor Wonne stöhnt. Ich ziehe mich zurück, bevor ich es mir doch noch anders überlegen kann, als Shoto von draußen ruft: „Beeil dich, Mann!" Oh, das hört sich ziemlich angepisst an. Ungewöhnlich für den Bastard - aber durchaus nachvollziehbar. Besser ich stecke mir mein lustvolles Grinsen in die Tasche, bis wir mit der Arbeit heute fertig sind. Und, wie Deku schon sagte: Der Feuerteufel kann nichts dafür, dass wir die erste Einlage zu dritt hatten. Ich werde mich bemühen, vorsichtig zu sein.

PoV Shoto:

Als Kats endlich aus Izu's Zimmer kommt, bin ich schon stinksauer. „Wurde auch Zeit!", zische ich ihm zu und schenke ihm einen Eisblick, der ihn zum Erstarren bringen sollte. Aber das tut er nicht. Kats schaut mir ins Gesicht, leckt sich mit der Zunge über die Lippen und beugt sich dann zu mir, um mir einen Kuss zu geben. Rasch gehe ich einen Schritt zurück und wende mich eiskalt ab, wodurch er das Gleichgewicht verliert und in lächerlicher Haltung hinter mir her stolpert. „Fuck! Was SOLL DAS, BASTARD?", faucht er hinter mir her, doch ich gehe einfach weiter, die Hände lässig in den Hosentaschen. Plötzlich packt er mich an der Schulter an und ich wende einen Schulterwurf an, den auch Izuku bei ihm schon erfolgreich angewendet hat, wobei er heftig auf dem Rücken aufkommt und vor Schmerz und Wut losbrüllt: „Scheiße! DU VERDAMMTER ...", den Rest schluckt er runter, als er meinen Blick sieht. Ich habe mir vorgenommen nicht mehr zu sprechen. Er sieht mich von unten her an, presst die Lippen fest zusammen und steht schließlich auf. Dann geht er Richtung Putzraum, ohne noch ein einziges Wort zu verlieren. Ich denke, dass ich klar genug gemacht habe, dass Daddy stinkwütend ist.

PoV Izuku:

Als Kacchan raus ist, lasse ich den lieben Gott einen guten Mann sein und schließe die Augen. Doch schlafen kann ich nicht. Ich bin viel zu aufgeregt. Heute Abend ist es soweit. Das erste Mal „richtig" und dann auch noch mit Kacchan. Wenn ich an heute morgen denke, läuft es mir zwar kalt den Rücken runter, aber die Stimmung war ja auch echt Mist und heute Abend werden wir beide gut drauf sein. Da Kacchan schon angemerkt hatte, dass sein Zimmer wegen Kirishima ungünstig ist, werden wir es wohl hier tun. Also stehe ich auf, schüttele das Bett aus, schmeiße die Tücher weg und räume insgesamt im Zimmer auf. Als das soweit erledigt ist, überlege ich, ob ich mir wohl irgendwo noch Kerzen besorgen kann. Für eine romantische Atmosphäre - aber steht Kacchan auf so was oder hält er das für Weiberkram? Mmh, zumindest kann ich was zu Knabbern besorgen und mal schauen, welche Filme ich so habe. Werden wir überhaupt einen Film gucken oder will er sofort loslegen? Mann ist das alles kompliziert. Da kenne ich Kacchan jetzt praktisch mein ganzes Leben lang und was weiß ich von ihm? Nichts!

Ja gut, das stimmt so auch nicht, ich weiß schon einiges, zum Beispiel, dass er gerne scharfe Sachen isst, dass er Actionfilme liebt und dass er auf schwarze, enge Oberteile steht. Seine Hose muss aber immer recht lässig sein, da hat er es nicht gerne eng. Er riecht verdammt gut und benutzt seit Jahren dasselbe Shampoo, dass nach Minze riecht. Was er für Deo benutzt, weiß ich nicht genau, nur dass er einfach fantastisch riecht. Ach ja und noch was, er kämpft um des Kämpfens willen und nicht unbedingt, weil es nötig ist oder so. Er liebt es einfach sich mit seiner Spezialität in jedes sich bietende Kampfgetümmel zu werfen und macht dabei auch noch 'ne Superfigur! Kacchan in seinem Heldenoutfit und voll in seinem Element ist ein Bild, dass für mich gleichbedeutend ist mit Siegen. Außerdem ist der Anblick rattenscharf und hinterlässt in meinem Bauch immer ein aufgeregtes Kribbeln - selbst dann, wenn er gegen mich antritt. Wie wird wohl unser nächster Trainingskampf werden, wenn wir in unserer Freizeit Sex miteinander haben? Ich bin sicher, er wird keinerlei Rücksicht nehmen - Sex hin oder her. Beim Training und beim Kämpfen gibt es für ihn nur eins - gewinnen! Und für mich - genauso!

Ich entschließe mich dazu, es drauf ankommen zu lassen und die Kerzen zu besorgen. Mal sehen, wie er darauf reagieren wird. Ein paar reichen ja schon und damit wird die Stimmung bestimmt schön gemütlich. Sollte er darüber Lachen, ist es auch egal. Da muss er halt durch.

Ich denke daran, dass ich morgen wieder in den Unterricht darf, da sollte ich noch die Unterlagen durchsehen und nach Möglichkeit etwas Lernen. Und dann muss ich nochmal zu Recovery Girl, um die Erlaubnis für Morgen zu bekommen. Danach kann ich die Kerzen holen, zumindest hoffe ich, dass ich kurz einkaufen gehen darf. Bis zum Abendessen ist also noch einiges zu tun und mein Herz klopft vor Aufregung wie wild.

Mit den Unterlagen von Ochako setze ich mich an den Schreibtisch und arbeite sie durch. Unter anderem Gesetzeskunde für Helden, Japanisch, Englisch und Mathematik. Ätzend, teilweise aber richtig spannend und interessant. Auf jeden Fall wichtig für die Prüfung.

PoV Katsuki:

Nachdem wir uns die Sachen aus dem Putzraum geholt haben, beginnen wir damit die Fenster zu putzen. Blöd nur, dass die Dinger wirklich riesig sind und es sind verdammt viele. Die Arbeit geht nicht ohne Leiter, sonst reichen wir nicht im Ansatz bis oben hin. Ich habe vorher nie darüber nachgedacht, ob Fenster geputzt werden müssen und wie man das macht. Jetzt stelle ich fest, dass das eine richtige Scheiß-Arbeit ist. Kurz nachdem wir begonnen haben, merke ich, dass wir zwei Leitern brauchen, denn dann können wir uns die Arbeit aufteilen. Einer putzt sie mit Wasser und Reiniger, der andere flitscht sie trocken und zum Schluss muss noch jemand mit einem Tuch die Ecken und Ränder trocknen. Der Feuerteufel redet nicht, aber das ist es nicht allein. Er spricht nicht nur nicht mit mir, sondern seine ganze Aura weist mich zurück. Allerdings ist es bei diesem Job wenigstens teilweise nötig, mal miteinander zu sprechen. Doch er lässt alle Versuche von mir an sich abprallen. Ich merke, dass mich die Situation immer wütender macht. Ich habe dadurch mehr Arbeit, als notwendig, weil wir uns nicht absprechen. Sein Blick ist die ganze Zeit von mir abgewandt und eiskalt. Ein weiteres Problem ist, dass ich seit Beginn unserer Putzaktion das Gefühl habe gegen die Wand zu reden und ich HASSE ES IGNORIERT ZU WERDEN! Mit jeder Minute, die verstreicht werde ich wütender, doch so lange die Fenster halbwegs sauber werden ist es mir bald auch egal. Irgendwann lasse ich ihn einfach nur in Ruhe arbeiten. Scheiß auf Absprachen!

Ich hatte mich eigentlich auf den Abend mit Deku gefreut, nur im Moment ist meine Stimmung nicht im Ansatz dafür geeignet an einen schönen Abend zu denken und das macht mich sauer. Stinksauer. Daddy hat mir die Vorfreude verdorben!

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now