17. Ich will doch nur spielen Teil 17 "Ausgeknockt"

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PoV Katsuki:

Na, wusste ich's doch. Deku hat sicherlich vergessen, dass das „unser Geheimversteck" war. Sicher, er war schon lange nicht mehr hier und trotzdem bin ich stolz darauf, dass er sich an den Unterschlupf erinnert hat. Wenn ich daran denke, wie wir mit meinen anderen beiden Freunden, nach Unfug den wir angestellt haben, hier her geflüchtet sind, muss ich grinsen. Meine Mutter hat uns nie gefunden, wenn sie uns gesucht hat, weil Deku dieses Versteck für uns entdeckt hatte. Nachher, wenn ich nach Hause musste, hat es natürlich trotzdem Stress gegeben, aber bis es soweit war, hatten wir hier unsere Ruhe und waren sogar vor Regen und Wind sicher. Ich habe mir den Kleinen mit einem Ablenkungsmanöver auf die rechte und damit durchlässigere Seite des Busches gelockt, nur um ihm dann eine kleine Minidruckwelle gegen den Hinterkopf zu verpassen. Der schläft erst mal und bis er wieder aufwacht, kann ich versuchen mich zu beruhigen. Ich wollte das so nicht und ärgere mich über mich selbst. Warum nur hat mich sein Rückstoß so kalt erwischt? Ich hätte doch wissen müssen, dass er sich zur Wehr setzt, wenn ich ihm zu hart auf die Pelle rücke - aber, verdammt ... ich hab die Kontrolle verloren und war unachtsam. Scheiße, Deku, ich weiß schon so lange, dass ich dich will, als Freund natürlich, aber auch als Partner, dass mich meine Gefühle gerade übermannt haben. Ich darf gar nicht dran denken, was ich jetzt gerne alles mit dir anstellen möchte ... . Aaarghhh ... unterdrück es, unterdrück es, Katsuki!

Endlich bin ich mit Deku über der Schulter wieder zu Hause angekommen, schließe die Tür auf und bringe ihn in mein Zimmer, wo ich ihn auf dem Bett ablege und ihn bis auf die Boxer ausziehe. Er ist noch immer weg ... bewusstlos, aber sonst geht es ihm gut. Er atmet gleichmäßig und auch sein Herzschlag hat sich normalisiert. Der Kleine ist so blass, dass seine süßen Sommersprossen einen harten Kontrast zur Hautfarbe bilden und seine langen schwarzen Wimpern zucken leicht, als würde er träumen. „Tut mir Leid, Nerd!", murmele ich leise, streiche ihm die Haare aus der Stirn und merke, wie weich sie sind. Dann gebe ich ihm einen sachten Kuss auf die Stirn und decke ihn zu. Hoffentlich hat er von der Druckwelle gegen den Kopf keine Gehirnerschütterung davontragen. Möglich wäre es aber. Sicherheitshalber ziehe ich wieder den Mülleimer von gestern Abend vor's Bett und lege Deku in der stabilen Seitenlage hin, so dass sein Kopf zum Eimer zeigt. Für den Fall der Fälle! Dann gehe ich nochmal kurz raus und klettere durch das Badezimmerfenster wieder rein, welches ich auf Kipp mache. Dann wasche ich mir die Hände gründlich, schmeiße mir kaltes Wasser ins Gesicht und kurz schießt mir der Gedanke durch den Kopf, dass es vielleicht klüger wäre jetzt komplett kalt zu duschen. Mir tun schon die Eier weh vom ständigen „spitz sein". Aber soviel Zeit habe ich nicht. Gleich kommt der Eisprinz wieder und ich hab das Gespräch mit Deku noch nicht mal begonnen. Außerdem wird er bestimmt stinksauer sein, wenn er wieder aufwacht und feststellt, dass ich ihn zurück geschleift habe. MIST, MIST, MIST!

Am Besten wird es sein, wenn ich erst mal in seiner Nähe bleibe, für den Fall, dass ihm übel wird, aber auch, damit ich anwesend bin, wenn er aufwacht. Ich sollte mir gut überlegen, was ich ihm sage und zudem möchte ich wissen, warum er überhaupt abhauen wollte. Ich ziehe mich kurz um, damit die verschwitzte Klamotten in die Wäsche kommen und setze mich dann mit Lesebrille und Buch auf's Fußende des Bettes. So spüre ich sofort, wenn etwas nicht stimmt. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass die ganze Räuber und Gendarm Spielerei ganze 20 Minuten gedauert hat, somit ist noch Zeit genug, bis der Halbe-Halbe Bastard hier wieder aufschlägt.

PoV Shoto:

Ich bin jetzt etwa 15 Minuten unterwegs und mein mieses Bauchgefühl wird immer schlimmer. Ich habe das dumme Gefühl, Izuku in der Höhle des Löwen allein gelassen zu haben. Und wenn ich an den herausfordernden Blick vom Explosion Boy denke, wird mir ganz anders. Was ist bloß los mit mir? Bis gestern wusste ich noch nicht mal, dass Izuku in sexueller Hinsicht eine interessante Person sein könnte und heute renne ich wie Falschgeld herum und bin eifersüchtig? So schnell geht so was nicht, also was ist es dann? Unbewusst bin ich schon wieder im Park gelandet, der ganz in der Nähe von Bakugo's Haus beginnt, als mir jemand auffällt, der durch seine Spezialität mit einem blaugrünen Leuchten umhüllt ist und da kenne ich nicht so viele - eigentlich nur Izuku. Seit dem Praktikum hat er seine Spezialität super im Griff und bricht sich nicht mehr ständig die Knochen. Hellwach verfolge ich das Geschehen aus sicherer Entfernung. Sieht aus, als ob er flüchtet. Und vor wem? Natürlich vor Katsuki, der ganz in meiner Nähe plötzlich total ausflippt, mit heftigen Explosionen um sich wirft und dann schließlich die Verfolgung aufnimmt. Ich tue erst mal nichts und sehe mir das Schauspiel an, folge in weitem Abstand, um zu sehen was als nächstes kommt.

Kurze Zeit passiert nichts, Izuku ist in der Nähe der Seebrücke verschwunden und Kats geht leise auf das Gebüsch zu. Dann hebt er einen Stein auf und wirft ihn in das linke Gebüsch, nur um dann zur rechten Seite zu wechseln, halb darin zu verschwinden und nach wenigen Sekunden mit einem bewusstlosen Izuku wieder aufzutauchen.

Was ist hier los? Kats trägt den Grünhaarigen zurück nach Hause, wo ich sehe, dass das seitliche Badezimmerfenster offen steht. Izuku muss abgehauen sein, als ich mit Katsuki vor der Tür gewartet habe - kein Wunder, dass der Blonde da ausrastet. Er hatte doch so dringend vor mit Izu zu reden, aber daraus ist wohl nichts geworden. Plötzlich muss ich grinsen. Immerhin bin ich nicht der Einzige hier, der Fluchtversuche nicht unterbinden kann. Was hat den Kleinen bloß so nervös gemacht. Dann sehe ich wieder vor meinem inneren Auge, wie Izu mit dem Rücken zur Wand steht und Kats ihn festhält. Oh oh, denke ich nur, ist ihm etwa der gleiche Patzer passiert, wie mir gestern?

PoV Katsuki:

Seit 10 Minuten hat er sich nicht geregt, doch jetzt kommt Deku wohl wieder zu sich. Er stöhnt auf, entknotet sich aus der stabilen Seitenlage und öffnet flatternd seine Lider. Dann wird sein Stöhnen heftiger und er legt sich schlapp einen Arm über die Augen. Kurz darauf stehe ich schon neben ihm, hocke mich hin und frage ihn leise: „Deku, wie fühlst du dich?" Er hustet kurz, versucht den Arm runter zu nehmen, doch das Licht scheint ihn zu blenden. Ich stehe auf und schließe die Vorhänge, dann hocke ich mich wieder vor ihn und beobachte ihn zärtlich. Verwirrt fasse ich mir an den Kopf, als mir das bewusst wird - ich und ... zärtlich? Auf jeden Fall hab ich ihn nicht gerade zärtlich schlafen gelegt. Am Besten ich hoffe darauf, dass er den Vorfall durch die Druckwelle vergessen hat, dann kann ich mich ganz vorsichtig dem Thema „schwul sein" nähern. Sollte er sich aber an alles erinnern, muss ich mir was anderes einfallen lassen.

In meine Überlegungen hinein, klingelt es und ich verfluche den Tag lautstark: „Wer zum Fick will jetzt was von mir?", gifte ich rum und gehe in den Flur, um durch den Spion zu sehen. Wer wagt es mich JETZT zu stören? Vor der Tür steht Todoroki und sieht ziemlich angespannt aus. Diese Nervensäge. Ich brülle durch die geschlossene Tür: „DU BIST ZU FRÜH. VERSCHWINDE!" „Das kannst du VERGESSEN, KATS! Mach die Tür auf, sonst tue ich es!", gibt er kalt zurück. FUCK! Der Scheißkerl nervt. Ich muss Zeit gewinnen, nur wie?

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now