86. Ich will doch nur spielen (3) Teil 86 "Jetzt ist die Hölle los!"

399 29 13
                                    

PoV Katsuki:

Mann, ich bin gerade stinksauer auf den Feuerteufel und sein cooles Getue! Er hat nicht nur Deku verletzt mit seinem Eisblick, sondern auch mich und ich lasse mich nicht einfach in die Ecke stellen, wie ein gebrauchter Staubsauger. ICH entscheide, wenn für mich etwas beendet ist und nicht jemand anderes. Schon gar nicht der Bastard. Allerdings verraucht mein Zorn, als er vor mir auf die Knie fällt und mir gesteht, dass er sich ausgeschlossen fühlt. Und wenn ich über alles nachdenke, dann muss ich ihm Recht geben. Wusste ich ja auch schon selber, aber nicht, dass es ihn so hart trifft, dass er unsere Beziehung sogar eiskalt abbricht. Ich sehe auf ihn runter, wie er da weinend in der Wiese hockt und mir sagt, dass er Deku auch mal alleine vernaschen will. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass Deku da auch mitmachen würde, wenn er nicht diese ausgewachsene Angst vor mir hätte. Außerdem ist er eine total treue Seele, der mich nie einfach so betrügen würde. Schade dass mir der Gedanke nicht in Bezug auf Ochako gekommen ist.

Also ist es MEIN Problem. Wenn ich es lösen möchte, muss ich zuerst an MIR arbeiten. Ich muss Deku loslassen, damit ich ihn und den Bastard behalten kann. Wie abgefahren ist das, bitte?

Ich atme tief durch und hocke mich schließlich vor Shoto, hebe sein Kinn an und sage ihm, dass ich ihn verstehe und bereits nach einer Lösung suche. Langsam beruhigt er sich und sieht mich mit seinen beiden faszinierenden Augen fragend an: „Bist du dir sicher?", fragt er dann. „Klar, Bastard. Ich möchte eine Dreier-Beziehung mit dir und Deku, auch wenn es mich zwischendurch zerreißt. Aber besser es zerreißt mich, als wir verzichten auf dich, okay? Deku braucht dich außerdem als Freund und wie soll das gehen, wenn du dich von uns trennst?" Er nickt traurig und sagt dann: „Das würde mich zerreißen. Izuku ist ein ganz besonderer Mensch, der es verdient hat, Freunde zu haben, geliebt und geachtet zu werden, er braucht jemanden dem er sich anvertrauen kann, auch und gerade, wenn er Stress mit dir hat. Ich war für ihn da, als niemand sonst für ihn da war und dabei habe ich mich wohl nach und nach in den kleinen Brokkoli verliebt. Er hat mir mein Herz geklaut und ich frage mich manchmal, wie man dieses überschäumende Energiebündel NICHT LIEBEN KANN?" Seine Worte rühren mich und ich habe plötzlich Tränen in den Augen, denn er spricht das aus, was ich schon seit Jahren fühle. Er hat einfach 100% ig Recht. Ich stehe wieder auf und halte ihm die ausgestreckte Hand hin: „Komm Bastard. Es ist noch etwas Zeit. Lass und jetzt frühstücken und dann wird alles gut. Deku macht sich bestimmt schon tierische Sorgen, dass wir uns hier gegenseitig abfackeln."

Er nimmt meine Hand und ich ziehe ihn hoch. Dann sehe ich ihn an, ziehe ihn in eine Umarmung und küsse ihn sanft. Er erwiedert den Kuss.  Als wir uns lösen, wischt er sich die Tränen weg und sieht mich an: „Wir werden zusammen auf Izuku aufpassen und dafür sorgen, dass es ihm an nichts fehlt." Ich lache leise und sehe hoch in die Bäume um meine versauten Gedanken zu verstecken: „Genau. Vor allem wird es ihm nicht an Sex fehlen." Shoto sieht mich an, in seinen Augen ein erregtes Funkeln und lacht dann auch: „Stimmt. Daran wird es ihm bestimmt nicht mangeln! Los komm, ich habe Hunger!" Das wiederum ist so doppeldeutig, dass ich schon wieder lachen muss. So oft, wie in den letzten Tagen, habe ich noch nie gelacht. Aber auch nicht so viel gelitten und gereihert!

PoV Izuku:

Als Mina mich endlich aufstehen lässt, ermahnt sie mich leise: „Versuch es nicht nochmal, sonst muss ich andere Saiten aufziehen!" Denki lacht nur und meint: „Sei vorsichtig, Izuku. Die meint das ernst!" Ich habe sie verstanden. Sie würden für Kacchan alle eine Menge Risiko eingehen, wenn sie wüssten, dass er es so wünscht. Mir war nicht bewusst, wie stark diese Gang schon zusammenhält und hinter ihm steht. Naja, jetzt ist es mir jedenfalls ziemlich hart demonstriert worden. Da ich jetzt ohnehin nicht hier wegkomme, denn alle scheinen in Alarmbereitschaft zu sein, auch wenn es nach außen nicht so aussieht, kann ich ja mal nach der geplanten Party fragen.

„Sagt mal, wie ist denn jetzt eure Planung vorangekommen? Gibt es noch etwas, wo ich helfen kann. Sind noch Fragen offen? Kann ich etwas besorgen?" Kirishima sieht mich an und strahlt dann in Megawatt-Stärke. 'Der Typ hat schon 'ne krasse Ausstrahlung', denke ich plötzlich und frage mich gleich darauf, wie ich zu solchen Gedanken komme. Trotzdem lässt mich das nicht kalt, denn es hinterlässt ein angenehmes Gefühl in meiner Magengegend. „Cool, dass du fragst, Midoriya. Aber eigentlich ist schon alles in trockenen Tüchern. Die Party steigt heute Abend im Gemeinschaftsraum und unserer Küche. Essen kommt per Lieferservice von einer Pizzeria, Getränke sind auch bestellt und wir machen mit Kyoka's Hilfe eine richtig geile Disco, so mit toller Musik und Tanzfläche. „Ähm, habt ihr auch daran gedacht, dass die beiden heute Abend vielleicht noch nicht auf der Höhe sind?", wage ich meine Zweifel auszusprechen. Doch in dem Moment, wo Kiri und Denki die Kinnlade runterfällt, weil sie das zweite Auspowern nicht auf der Platte hatten, sehe ich dass Sho und Kacchan wieder reinkommen. Sie sehen fast gut gelaunt aus, zumindest um Längen entspannter als vorhin. „Sorry, Kiri. Ich gehe mal kurz", murmele ich nur und laufe ihnen entgegen. „Hey!", sage ich vorsichtig zu Sho und er grüßt zurück: „Hey!" Als ich Kacchan ansehe, nimmt er mich in den Arm und wirbelt mich um sich herum, wie man es sonst mit kleinen Kindern macht. Ich bin so erschrocken, dass ich nur herum quieke, wie ein kleines Schwein. Er lässt mich runter und ich taumele etwas, doch er umfasst mich an der Hüfte, zieht mich an seinen Körper und küsst mich vor allen anderen, bis ich nicht mehr klar denken kann. Ein Quieken vom Tisch bringt mich ins Hier und Jetzt zurück. Mina ist zusammen mit Kyoka schon wieder voll aus dem Häuschen.

Und dann passiert etwas Seltsames, denn Kacchan sieht mir erst tief in die Augen, dann dreht er mich zu Sho um und schiebt mich ihm in die Arme. Sho nimmt mich in den Arm, biegt mit einer Hand meinen Kopf zurück und küsst mich ebenfalls. Ich bin zu perplex um reagieren zu können, Sho sieht mir in die Augen, zwinkert kurz und küsst mich nochmal – diesmal mit Zunge und so leidenschaftlich, dass ich in seinen Armen in die Knie gehe und laut in den Kuss stöhne, ohne es verhindern zu können. Als er mich loslässt, bin ich feuerrot, voll erregt und völlig durcheinander. Mein fragender, schuldbewusster Blick zu Kacchan wird mit einem strahlenden Lächeln quittiert und das Funkeln in seinen Augen macht mir klar, dass ich ab sofort zwei Lover habe!

Eine Minute passiert nichts, doch dann bricht im Speisesaal die Hölle los. Jubelrufe, Applaus, zotige Sprüche von Mineta, Gelächter und Gratulationen sind aus allen Richtungen zu hören. Dann wird der Applaus noch etwas lauter und als ich zu den beiden sehe, liegen sie sich küssend in den Armen, sehen dann zu mir, öffnen mir je einen Arm und ziehen mich zu sich. Jetzt gibt es in der Mensa kein Halten mehr. Alles redet, jubelt und lacht durcheinander und irgendwann merke ich, dass die komplette Klasse 1 A um uns herum ist und sich mit uns freut. Jetzt, in diesem Moment, wo ich auch die Bestätigung in den Augen von Kacchan und Shoto sehe, wird es mir endlich ganz klar – wir sind die neuen Big Three, nur ganz anders als die Alten!

Und dann strahle ich mit ihnen um die Wette und freue mich über das, was ich hier gerade erleben darf. Zusammen mit meinen beiden Daddys und der 1 A der UA Oberschule.

Ich sehe die beiden Daddy's an und Kacchan grinst frech, haut mir sachte die Hand an den Hinterkopf und Sho, sagt nur: „Lass das, Idiot!" und streichelt mir sanft durch die Locken. Ich tue so, als würde ich schmollen und werde plötzlich von beiden erdrückt. Schließlich frage ich: „Wollt ihr noch was essen? Es ist noch etwas Zeit, bevor ihr zu eurer zweiten Feuerprobe müsst." „Ja, komm. Hast du denn etwas gegessen oder warst du zu besorgt um uns?", fragt Kacchan nach und sucht mit den Augen mein Tablett. Als er es findet, nickt er nur wissend und sagt nur: „Setz dich und iss weiter. Wir kommen sofort zu dir!" Kurz darauf verabschieden sich Denki und Kyoka, so dass wir jetzt zu Dritt essen können. Kirishima und Sero sitzen mit Mina auf den anderen Stühlen und erzählen, was im Unterricht Interessantes stattgefunden hat, wir hören zu, essen in Ruhe und lachen zwischendurch. Alles ist perfekt!

Als wir um 7.45 Uhr fertig sind, bringen wir unsere Tabletts zurück und die 1 A geht zum Unterricht. Ich verabschiede mich noch kurz und sehr intensiv von Sho und Kacchan, dann mache ich mich auf den Weg zum Überwachungsraum. „Mach dir keine Sorgen, Nerd. Sonst gibt es gleich Stress mit mir, wenn du wieder zusammenbrichst. Verstanden?", wirft mir Kacchan im Gehen noch zu und auch Sho ruft: „Uns kriegt man nicht so leicht klein. Das schaffst nur du, Izubaby!" „Ich liebe euch auch", sage ich leise und als ich mich umdrehen und gehen will, da sehen sie nochmal zurück und werfen mir je einen Handkuss zu. Ich fange beide auf und esse sie schnell. Dann gehe ich lachend zum Beobachtungsraum, wo Recovery Girl schon auf mich wartet.

Ich will doch nur spielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt