65. Ich will doch nur spielen (2) Teil 65 "Die Daddy-Pleite"

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PoV Katsuki:

Als wir Aizawa's Büro verlassen bin ich erleichtert. „Morgen also." Der Bastard reagiert nicht. Ich runzele die Stirn, es nervt mich, dass er nicht mit mir spricht. Dabei ist er der Einzige mit dem ich darüber reden kann. „Hey!", sage ich laut und packe ihn an der Schulter, um ihn zu stoppen. Er macht sich los und geht weiter, bleibt dann ein paar Meter weiter doch stehen und sieht zu mir. „Was?" Ich atme tief durch um ruhig zu bleiben und sage dann: „Komm weiter. Ich fühle mich beobachtet", denn genau das Gefühl habe ich gerade. „Das fällt dir früh auf, Kats!" „Tsk!", schnaube ich nur. Als wir etwa in der Mitte zwischen beiden Gebäuden sind und uns keiner mehr sehen kann, spreche ich den schweigenden Kerl wieder an: „Los komm. Nun sag schon, was dich nervt." Sein Blick ist Polar-mäßig. Gut, das kenne ich schon und es juckt mich nicht. Ich will wissen wie es weitergehen soll, denn SO WIE GERADE, KANN es nicht weitergehen. „Verdammt noch mal. REDE ENDLICH!", sage ich und halte ihn fest. Er bleibt stehen, sieht mich aber nicht an und meint dann nur kühl: „DU nervst mich. Und jetzt lass mich in Ruhe!" 'JETZT REICHT ES MIR!', denke ich nur und stelle mich vor ihn. Wenn er weiter will, muss er erst an MIR vorbei und ich bin grad ziemlich angepisst. „GEH AUS DEM WEG!", sagt er kalt und ich könnte schwören, dass seine Stimme vor Kälte klirrt. „DAS hättest du gern." „Ja!", sagt er nur und will an mir vorbei, doch ich verstelle ihm den Weg. „Wir sollten REDEN, Bastard. So wird das nichts!", knurre ich ihn an und verschränke die Arme vor der Brust. Ein kurzer Frostblick, dann meint er: „Wir hatten einen Treffpunkt ausgemacht, oder nicht? Der ist aber woanders!"

Ich gebe meine Haltung überrascht auf, einfach weil er Recht hat. Und schon ist der Feuerteufel an mir vorbei, die Hände in den Hosentaschen, den Blick nach vorne gerichtet. Seine ganze Haltung ist abweisend und kalt. Einen Moment stehe ich noch da und sehe auf den Punkt, wo er gerade noch stand, doch dann atme ich tief durch und gehe ihm hinterher. 'Gut, vielleicht braucht er einfach noch ein paar Minuten allein', denke ich und sehe auf seinen Rücken. Als ich an heute morgen denke und an das, was bei mir im Bett passiert ist, habe ich das Gefühl, dass nicht ein paar Stunden, sondern Jahre dazwischen liegen.

Der Tag war wirklich nicht dazu angetan, der BESTE zu werden, obwohl er ein paar wirklich schöne Aspekte hatte, nämlich die mit Deku. Und, wie ich zugeben muss, auch die mit Shoto heute morgen. Das war etwas Besonderes. ER ist etwas Besonderes. Nicht falsch verstehen, ich liebe Deku, aber auch der Bastard hat bei mir etwas berührt und damit meine ich nicht, ihr wisst schon ... . Aber WAS GENAU fühle ich für ihn? Freundschaft? Ich weiß nicht, ob ich das schon so nennen kann? Eine Beziehung haben wir auch nicht. Wir haben beide eine Schwäche für Deku und ob ich will oder nicht, ich kann ihm Deku nicht verbieten. Das würde der Kleine weder dulden, noch mitmachen. Dahingehend muss ich ohnehin noch toleranter werden, auch wenn mich schon der Gedanke, dass er seine gute Laune an diesen Pöbel verteilt, ankotzt. Allein das Gesicht von Round Face bringt mein Blut zum Kochen. Hoffentlich bekomme ich das in den Griff. Und nein, mit Pöbel meine ich nicht den Bastard, sondern die anderen in unserer Klasse, obwohl die 1 B weit schlimmer ist!

Shoto ist schon ein ganzes Stück voraus und geht auf das Wohnheim zu, also rufe ich ihm hinterher: „Hey! In 10 Minuten am Treffpunkt. ... Und wehe du kommst nicht!", damit stampfe ich an ihm vorbei. Ein Blick auf die Uhr erklärt mir, warum hier so viel los ist. Der Unterricht ist bereits seit 15 Minuten zu Ende und die Klasse sitzt schon wieder im Gemeinschaftsraum, als ich reinkomme.

Kaum habe ich ihn betreten, sehen mich wieder alle an. Der Blick von Kiri ist kontrollierend, als wolle er herausfinden, was ich denke. Da kann er lange überlegen. Im Moment dürften alle meine Anspannung sehen und werden mir allein deshalb aus dem Weg gehen. Ich sehe dass Kaminari und Mina die Köpfe zusammenstecken und Kaminari kurz darauf zu mir sieht und ein Lachen unterdrückt. „WAS GIBT ES DA ZU LACHEN?", fauche ich ihn an und er dreht sich zur Seite. Er grinst aber immer noch und ich bin kurz davor ihm das blöde Gesicht zu polieren. Als Shoto kurz nach mir reinkommt, teilen sich die Blicke auf, denn Momo, Kyoka und Ochako sehen den Bastard an. Da immer noch Redeverbot besteht, heben einige von ihnen nur die Hand, doch der Bastard lässt sogar das an sich abprallen und ignoriert ihre Grüße. Dann gehen wir beide in weitem Abstand knurrig auf die Aufzüge zu und als ich den Aufzugknopf drücke, wendet sich der Bastard ab und nimmt stattdessen die Treppe. 'Was soll der Scheiß denn jetzt?', frage ich mich, aber schließlich lasse ich ihn einfach. Wenn er unbedingt laufen will, soll er doch.

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now