10. Ich will doch nur spielen "Morgengrauen"

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PoV Shoto:

Nachdem die Suppe fertig ist, hab ich noch aufgeräumt und bin dann ins Wohnzimmer gegangen. Bis um Mitternacht hab ich mir Filme und Serien angesehen, doch nichts mehr von drüben gehört. Irgendwann schnappe ich mir eine Decke und ein Kissen und mache es mir auf dem Riesensofa gemütlich. Der Tag war lang. Gegen 1.30 Uhr höre ich noch, wie sich drüben die beiden Jungs die Klinke in die Hand geben, aber zumindest hat keiner mehr gespuckt. Dann kann der Tag ja kommen, denke ich, drehe mich um und schlafe wieder ein.

Als ich wach werde, muss ich mich erst kurz orientieren. Dann fällt mir der gestrige Tag wieder ein und ich weiß wieder, wo ich bin. Dankbar dass es bei Bakugo's zwei Badezimmer gibt, gehe ich ins Bad und dusche kurz. Zähne putzen fällt eher sparsam aus, da ich keine Bürste habe. Ich nehme einfach den Finger, wickele etwas Klopapier darum und putze mir die Zähne in 08/15 Manier. Muss reichen, ich habe ja nicht vor, heute irgendjemanden zu küssen. Zumindest steht das „im Moment" nicht auf dem Tagesplan, der ohnehin nicht wirklich planbar ist. Es geht jetzt erst mal darum, den Jungs Frühstück zu machen und dann das Gespräch mit Izuku zu führen, sollte er nicht sofort wenn er mich sieht, die Flucht ergreifen. Nach seiner Reaktion gestern werde ich da heute besser mit rechnen. Ich sehe in den Spiegel und lächele mich an. Doch rasch wird beim Gedanken an Izu daraus ein perverses Grinsen. Wenn der wüsste, was gestern Nachmittag passiert ist .... 'Ja ja, du Idiot, mach alles nur noch schlimmer, mit deinen schmutzigen Gedanken. Denk lieber daran, dass du ihn sachte um Entschuldigung bitten wolltest', kontert meine innere Stimme und das Perverse verschwindet aus meinem Gesicht. „Hast ja Recht", murmele ich mir selbst zu und mache mich auf den Weg in die Küche.

Es ist gerade mal 8.00 Uhr. Da wird es noch etwas dauern, bis die Beiden mal so wach werden. Zumindest Katsuki ist eher ein Morgenmuffel und heute morgen hat er bestimmt besonders gute Laune.

1. Wegen seinem Kater,

2. Wegen Izuku, der mit ihm im Bett liegt,

3. Wegen mir, denn schon gestern Abend wusste er nicht mehr, dass ich noch da war. Mal sehen wie er reagiert, wenn er bemerkt, dass seine „Hallus" immer noch in seiner Wohnung verweilen.

Trotzdem bereite ich schon mal alles, was ich gleich brauche vor. Ich mache also Miso-Suppe, decke schon mal den Tisch und lege die sauer eingelegten Gemüsestücke in eine Schale. Dann bereite ich einen Gemüse-Smoothie zu und suche im Kühlschrank nach dem eingelegten Fisch, den ich ebenfalls in mundgerechte Stücke schneide, auf einem Teller anrichte und ihn dann zunächst mit einer Folie abdecke. Dann kommt der Teller in den Kühlschrank zurück. An zwei Plätze stelle ich Gläser für Wasser hin und lege je eine Schmerztablette daneben.

Als ich mir das Arrangement ansehe, stellte ich fest, dass wir vermutlich viel zu viel zu Essen haben, aber egal. Ich brauche mir jedenfalls keine Vorwürfe machen.

Erst kurz vor 8.30 Uhr. Dann könnte ich auch noch Sport machen. Der ist gestern wegen Izuku's Flucht etwas zu kurz gekommen. Gut, ich bin gejoggt, aber das Karate-Training habe ich unter den gegebenen Umständen sausen lassen.

Hier ist ja Platz genug, denke ich, ziehe mir den Pulli aus und beginne in Katsuki's Wohnzimmer damit mich zu dehnen und aufzuwärmen. Nach dem Training könnte ich mal sehen, was mit den Beiden so los ist, aber dafür habe ich noch gut 2 Stunden Zeit.

PoV Izuku:

Ich komme langsam wieder zu mir, nach einer bescheidenen Nacht. Ich habe jede Menge wildes und verrücktes Zeug geträumt. Entsprechend zerschlagen fühle ich mich. Ich gähne herzhaft und will mich auf den Rücken drehen, als ich merkte dass ich an der Wand liege. An einer sehr warmen Wand. Ich bewege mich etwas und spüre plötzlich etwas im Po-Bereich, dass mich sogar jetzt im Halbschlaf sehr an ... eine Erektion erinnert. Warte, was? Ich bewege mich noch mal, doch der Gedanke wird dadurch nicht verworfen, sondern durch ein Knurren und Stöhnen der „Wand" verstärkt. Scheiße! Scheiße, was zur Hölle? „Deku, lieg nicht so unruhig, sonst wird er nur noch härter", knurrt die Wand mit rauer Stimme und ich ziehe es vor mich tot zu stellen. Mein Herzschlag rast inzwischen und ich atme heftig, krampfhaft bemüht, endlich aufzuwachen. Was war das für ein Traum? Und wieso fühlt sich dieser Traum so scheiße-real an? Und, was noch wichtiger als das ist: Warum macht mich das auch noch an? Ich spüre, dass ich inzwischen auch 'ne Latte habe. Normal morgens, aber doch bitte nicht durch SO WAS!

Ich zittere vor Anstrengung und durch den Versuch mich nicht mehr zu rühren, aber ich muss UNBEDINGT Abstand zu diesem Traum bekommen. Meine Versuche scheitern jedoch, als die „Wand" erneut mit Kacchan's Stimme zu mir sagt: „Verdammt nochmal, so wird das nie besser. Ich gehe auf's Klo."

Plötzlich kommt Bewegung in die Wandseite und mir wird die Decke weggezogen, was mich hilflos wimmern lässt. Ich habe die Augen bisher krampfhaft zugekniffen, doch jetzt öffne ich sie und sehe Kacchan mit Boxer und nacktem Oberkörper vor mir stehen. Sein Blick ist angenervt. Als er meinen Blick auf seiner ausgebeulten Boxer bemerkt und sieht, dass ich rot angelaufen bin, fragt er anzüglich grinsend: „Was ist los mit dir, DEKU? Noch nie 'ne Morgenlatte gesehen? Oder gefällt die einfach die beeindruckende Größe, Schatz?" Sein Blick ist amüsiert und gleichzeitig sauer. Ich kann meinen Blick nicht abwenden und denke nur 'Das muss ich noch träumen!', dann schiebt er hinterher: „Und im Übrigen, Deku. Du bist kein Stück besser!" Ich keuche auf, werde noch röter und will irgendetwas Schlaues kontern, doch er hat schon das Bettzeug aufgehoben, zusammen geknüllt und wirft es mir dann auf's Gesicht. Ich lasse mich rückwärts wieder auf die Matratze fallen und frage mich, ob ich wohl im falschen Film bin. Nebenan höre ich die Toilettenspülung, kurz danach die Dusche.

Durch das rauschende Wasser, auch wenn es von nebenan kommt, wird mir bewusst, dass ich auch dringend mal wohin muss. Ich ziehe mir rasch etwas von den Klamotten an, die auf Kacchan's Sofa liegen und mache mich auf den Weg zum anderen Badezimmer. Dort gehe ich auf's Klo und dusche dann auch. Ich spüle mir noch den Mund aus, um den fiesen Geschmack vom Schlafen loszuwerden und stütze mich dann auf dem Waschbecken ab. Beim Blick in den Spiegel versuche ich meine ungeordneten Gedanken auf die Reihe zu kriegen. Ich bin zwar jetzt etwas wacher, habe aber noch immer keine Ahnung, wie ich hierher gekommen bin. Ich öffne die Tür und mache mich auf den Rückweg, als ich seltsame Geräusche aus dem Bakugo'schen Wohnzimmer höre. So etwas, wie Stöhnen ... . Ich runzele die Stirn, denke nicht weiter drüber nach und gehe zurück zu Katsuki's Zimmer, wo er mit freiem Oberkörper steht und sich die Haare trocken rubbelt. Als er mich hört, sieht er kurz unter dem Handtuch her und fragt grinsend: „Na, Deku? Immer noch Blackout?"

Ich sehe ihn nur an und nicke leicht. „Willst du ein T-Shirt von mir anziehen? Deins hat gestern wohl etwas abbekommen?", meint er dann grinsend und zeigte auf mehrere kleine Flecken, die mir bisher gar nicht aufgefallen sind. Ich will gerade den Mund öffnen, als er lachend meint: „Frag lieber nicht." Was zum GEIER ist denn gestern bloß passiert und warum grinst Kacchan die ganze Zeit so wissend. Fragen traue ich mich aber auch nicht, nach der Ansage gerade, also sage ich nur: „Da-danke, Ka-kacchan", nehme die Klamotten, die er mir reicht und ziehe mich an.

Ich will doch nur spielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt