116. Ich will doch nur spielen (3) "Ein unverzeihlicher Fehler!"

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PoV Izuku:

Während des Schlafes drehe ich mich für gewöhnlich öfter mal auf die andere Seite, doch heute habe ich damit ernsthafte Schwierigkeiten, denn ich fühle mich, als hätte mich 'ne Dampfwalze überrollt. Mir tut gefühlt alles weh. Sogar Muskeln an Stellen, wo ich bisher gar keine vermutet hätte. Mir schmerzt das Loch, der Penis, die Beine, die Arme, der gesamte Oberkörper, der Nacken, der Kopf – alles halt. Und es tut nicht so weh, wie wenn man eine Erkältung oder Grippe hat, sondern so als hätte ich alle Kämpfe gegen Kacchan zur gleichen Zeit gehabt. Also das Gegenteil von Ostern und Weihnachten auf einen Tag. Ich stöhne im Schlaf auf vor Schmerzen und wünsche mir ein Mittel, das alle Schmerzen sofort auslöscht. Irgendwann höre ich die Stimme meiner Mutter, die mich sachte streichelt und tröstet, während sie neben mir weint und leise aber nachdrücklich die UA verflucht. „Warum immer du, Izuku? WARUM? Wieso können dich noch nicht mal die Superhelden beschützen oder deine ach so starken Freunde, wie Katsuki Bakugo?" „Mamaaaa, lass, ich liebe Kacchan. Der ist nicht so schlimm, wie du meinst, ehrlich. Und er liebt mich auch!" Dann ist ihre Stimme plötzlich leiser, als sie fragt: „Was redet der Junge bloß für einen Unsinn? Katsuki vermöbelt ihn zwar jetzt nicht mehr, aber in der Mittelschule war das die Regel. Wie kommt er bloß jetzt auf so was? Der muss wirklich derbe etwas abbekommen haben. Mein armer Izuku. Werde schnell gesund, damit du endlich mit nach Hause kannst." Ich weiß nicht, was dann passiert, denn der Schlaf zieht mich zurück in seine Arme und hält mich unbarmherzig fest. Ich bin so müde, so ... müde!

PoV Recovery Girl:

Dass der junge Midoriya im Schlaf sehr mitteilsam ist, weiß ich schon eine Weile, was ich bisher nicht wusste ist, dass er auch die ungeschminkte Wahrheit sagt. Gut zu wissen! Wer weiß, wann das mal wichtig wird? Heute jedoch hat er seiner Mutter damit einen herben Schock versetzt, denn die arme Frau wusste offenbar weder von seiner Homosexualität, noch davon, wen er liebt. Dass sie zudem davon in Kenntnis gesetzt werden musste, dass ihr Sohn einer Vergewaltigung zum Opfer gefallen ist, macht das alles nur noch schlimmer. Und dass er schon wieder hier liegt, macht den Ruf der Schule auch nicht wirklich besser. Ich verstehe ihr Unverständnis, ihre Wut und ihre Verzweiflung, denn sie sieht ständig, dass ihr Sohn verletzt oder gedemütigt wird.

„Frau Midoriya, ich kann verstehen, dass Sie wütend und enttäuscht sind. Nur – die Schule hatte mit diesem Vorfall gar nichts zu tun. Das Ganze ist passiert, während bei Momo Yaoyorozu eine Gartenparty zur Rückkehr der Jungs stattgefunden hat. Sie haben doch sicher mitbekommen, was passiert ist, also diese Sache mit der Explosion und so. Es war sozusagen eine Feier für die Jungs, aus dem Gefühl heraus, dass sie die Tortour Gott sei Dank überlebt haben! Also der junge Bakugo und der junge Todoroki!" „Aber WIESO immer mein SOHN? Wieso? Wieso war auf der Party keiner von den Superhelden?" „Nun ja, es konnte ja niemand damit rechnen, dass es unter den Jungs zum Streit kommt und Izuku in der Situation einfach das Grundstück verlässt, dass zudem ja auch nicht gerade klein ist. Dass er auf Privatgelände gelandet ist, konnte er auch nicht ahnen. Ich vermute, er wollte nur etwas Abstand zwischen sich und die anderen bringen. Dabei ist er dann dem Grundbesitzer in die Quere gekommen. Da es sich um The Wolf handelt, hätte das Geschehen auch ganz anders ausgehen können. Nur seiner Freundlichkeit und seiner offenen und herzlichen Art hat er es zu verdanken, dass das Ganze nicht weit Schlimmer ausgegangen ist!"

Ich weiß dass sie das nicht trösten wird, doch als ich ihr ins Gesicht sehe, bemerke ich, dass sie zumindest nicht mir böse ist. „Gehen Sie erst mal nach Hause. Ich kümmere mich um die Jungs und sie werden sehen, sie sind ganz schnell wieder ganz die Alten!" Das ist zumindest meine Hoffnung. Und zudem hoffe ich, dass bei dem Plan, Damian hier auf dem Gelände als „Wachhund" einzusetzen, ihm keiner der vier über den Weg läuft. Aber so etwas kann man sicherlich mit dem Stundenplan der Kinder koordinieren, sollte also gar kein Thema sein. „Das hoffe ich doch. Zumindest konnte ich ihn heute noch kurz sehen. Ich würde mich freuen, wenn er sobald wie möglich nach Hause kommt. Geht das Recovery Girl? Ich vermisse mein Baby zu Hause!"

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