59. Ich will doch nur spielen (2) Teil 59 "Kats Aussetzer"

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PoV Izuku:

Nach einiger Zeit lösen wir unsere Umarmung und stehen dann irgendwie unsicher herum. Ich weiß nicht, was ich sagen soll und auch Kacchan und Sho schweigen. Schließlich ist es Kacchan, der die Spannung löst und meint: „Kommt Mittag essen. Und dann sehen wir weiter!"

Als wir uns in der Mensa einfinden, liegen wie so oft in der letzten Zeit alle Blicke gespannt auf uns Dreien. Ich grüße meine Leute und winke ihnen zu, folge dann aber mit dem Tablett, Shoto und Kacchan zu ihrem Tisch, wobei mir jetzt gefühlt ALLE hinterher sehen. Auch die Baku-Squad schaut uns zu, wie wir es uns an „unserem" Tisch gemütlich machen. Es fühlt sich komisch an, so viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, nur weil man mal woanders isst. Als ich zu Iida, Ochako und Tsuyu sehe, winkt mir Ochako zu und ich hebe kurz die Hand, nachdem ich das Tablett abgestellt habe. Ein Knurren lässt mich zu Kacchan sehen und ich ziehe nur fragend die Braue hoch. Er will mir doch wohl nicht das Grüßen meiner Freunde verbieten. „Was ist?", frage ich ihn und sehe ihn leicht genervt an. „Tsk!", gibt er nur von sich und ich denke mir, ich muss mich jetzt nicht gängeln lassen, nur weil der Herr eifersüchtig ist. Schließlich gebe ich ihm keinen Grund, doch dann fällt mir ein, dass er nicht unbedingt einen „sichtbaren" Grund braucht. Und scheinbar ist Ochako noch immer ein rotes Tuch für ihn. Oder besser gesagt - schon wieder.

Plötzlich meint Sho leise zu ihm: „Das Thema hatten wir doch schon, oder nicht?", sieht ihn dabei nicht an und spricht mit dieser dominanten Stimme zu ihm. Kacchan wird sofort ruhiger und entschuldigt sich dann sogar. Ich sehe die beiden an und frage mich 'WAS ZUR HÖLLE IST DENN JETZT PASSIERT?'. Mit offenem Mund sehe ich rüber und checke es nicht. So sehr hat Sho ihn im Griff? „Mach den Mund zu, Izu, sonst werden die Milchzähne sauer", sagt er dann zu mir und hat noch immer diese Tonlage drauf. Ich schließe den Mund, schlucke nur und greife nach meiner Gabel. Trotzdem starre ich Shoto an und als er den Blick hebt, ist das nicht mehr Shoto, der vorhin noch so am Boden zerstört war, sondern „Daddy" und sein dominanter Blick liegt fragend und irgendwie bestimmend auf meinem Gesicht. Ein komisches Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus, ein Gefühl, dass ich erst letztes Wochenende kennen gelernt habe. So eine Aufregung und ... Angst in meinem Brustkorb, die mir klar macht, dass ich besser gehorchen sollte. Ich sehe ihn nur ganz kurz an, dann senke ich den Blick und beginne zu essen.

Von Kacchan kommt plötzlich ein raues Lachen und ich sehe wieder hoch zu ihm. Sein Blick liegt auf mir und ein Grinsen lässt sein Gesicht jetzt viel attraktiver erscheinen. Mir fällt vor Überraschung das Stäbchen runter und als ich mich bücke, sehe ich nur, dass es bis vor Kacchan's Füße gerutscht ist. 'Mmh, okay, also unter den Tisch', denke ich und schiebe den Stuhl zurück, damit ich drunter kriechen kann. Auf einmal sehe ich Kacchan's linke Hand. Sie liegt auf seinem Schoß und er formt mit seinen Fingern eine Geste, einen Kreis. Ich zucke zusammen und stoße mir kurz den Kopf, doch dann kommt mir eine Idee. Ich gehe mit dem Gesicht an seine Hand und stecke meine Zunge durch das Loch. Jetzt ist es Kacchan der zusammenzuckt. Rasch suche ich meinen Platz wieder auf und esse völlig unschuldig weiter. Ich sehe ihn auch nicht an, doch offenbar hat Shoto Lunte gerochen, denn er zischt uns zu: „Was soll der Blödsinn?" Ich hebe nur kurz den Blick. Kacchan ist leicht rosa im Gesicht und Shoto hat ein böses Funkeln in den Augen. Ein Grinsen kann ich mir dann aber doch nicht verkneifen, bevor ich schweigend meinen Teller leer esse. Mein Grinsen wird breiter, als ich voller Vorfreude an den heutigen Abend denke. Das „erste Mal". Mein erstes Mal „richtig" mit Kacchan. Als ich hoch sehe, strahlen meine Augen - Kacchan grinst breit und Shoto macht nur durch ein tiefes Ein- und Ausatmen klar, dass er sich gerade ausgeschlossen fühlt. Doch er lächelt sein Minimalisten-Lächeln.

Als wir fertig sind, räumen wir alle unsere Sachen weg. Ich will gerade Kacchan und Shoto folgen, da steht Ochako plötzlich vor mir und fragt: „Hey Deku, ihr scheint euch wieder vertragen zu haben, oder? Warum erlaubt Herr Aizawa dir eigentlich mit ihnen zu sprechen?" Ich lächele sie strahlend an und antworte: „Weißt du, vielleicht hat er es MIR ja gar nicht verboten. Und wenn er das hätte, nun dann hätte ich einen anderen Weg gefunden, um die Beiden nicht im Stich zu lassen.

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now