Ich will doch nur spielen

149. Ich will doch nur spielen (4) "Überrascht!"

PoV Izuku:

„Alles okay, Mama!", rufe ich zurück, während ich mir die Hände vor das glühende Gesicht halte und am liebsten im Boden versinken möchte. Ich höre, wie sich ihre Schritte entfernen, dann ein lautes Lachen aus der Küche von All Might. 'Geht es eigentlich noch peinlicher?', frage ich mich. Wie konnte ich vergessen, wo ich bin und dass meine Ma mit All Might in der stillen Küche sitzt?

So schnell, wie möglich putze ich mir die Beweise vom Bauch, dann ziehe ich mich wieder an und verfluche innerlich Kacchan und Shoto, die mich in diese unangenehme Situation gebracht haben, als ich über „unsere Verbindung" mitbekomme, dass die Beiden sich gerade schlapp lachen. Toll!

Ich schmolle etwas und schließe, noch immer mit erhitztem Gesicht, meine Zimmertür wieder auf.

Mit meiner Tasche in der Hand, gehe ich in den Flur und schleiche mich dann in die Küche. An der Spüle stehen All Might und meine Mutter und ... küssen sich zärtlich. Mir entfährt ein überraschtes Keuchen und beide springen förmlich auseinander. „Oh mein Gott, Izuku!", ruft meine Mutter und wird tomatenrot. Auch All Might wird ziemlich dunkel im Gesicht und hustet verlegen. Ich grinse plötzlich. „Das ist ja eine interessante Entwicklung!", kichere ich dann und meine Ma fragt, zwischen ihren Fingern hindurch: „Bist du nicht böse?"

Ich muss einen Moment darüber nachdenken und plötzlich fallen mir die seltsamen Geräusche von heute morgen wieder ein und auch, dass meine Ma gar nicht überrascht war. „Wie lange geht denn das jetzt schon?", will ich dann wissen und beide drucksen herum. „Seit unserer er...ersten Begegnung, wo es um das Wohnheim ging", stammelt meine Mutter und All Might streicht ihr beruhigend über den Arm.

Ich nicke und denke, dass sie das gut geheim gehalten haben. Dann grinse ich wieder und sage: „Herzlichen Glückwunsch". „Ist alles okay, Izuku? Hast du nichts dagegen?" „Nein, Mama. Du hast nur das Beste verdient und All Might ist nun mal das Beste! Wieso sollte ich was dagegen haben? Ich muss mich trotzdem erst an den Gedanken gewöhnen. Kommt ja für mich etwas überraschend!"

„Und außerdem kann ich euch damit Beide beschützen und deiner Mutter immer Bescheid geben, wie es gerade um dich steht." Das finde ich jetzt allerdings etwas peinlich, denn ich frage mich natürlich, WAS er ihr so alles erzählt. Ratzfatz bin ich wieder feuerrot. Mein Blick gleitet peinlich berührt zu Beiden hin und All Might grinst nur, dann schüttelt er jedoch unmerklich den Kopf. Puh, er hat es ihr nicht verraten. Doch es dauert eine Weile, bis sich meine Gesichtsfarbe wieder normalisiert hat. Deshalb frage ich schnell: „Wann machen wir uns auf den Rückweg? Oder ... oh, ich ka...kann auch mit dem Bus fahren, kei...kein Problem, ehrlich!" Doch All Might lacht nur, verwandelt sich rasend schnell und zischend in seine Muskelform und sagt: „Ich bin ja hier, Junge. Natürlich bringe ich dich zurück. Schließlich will ich, dass du heile ankommst. Sollen wir dann?" Ich nicke nur, umarme meine Ma nochmal und flüstere ihr zu: „Sorry, dass ich euch gestört habe!" Sie lacht leise und flüstert zurück: „Dann sind wir ja jetzt quit!" und tadaaa, bin ich wieder rot.

Sie wuschelt mir noch durch die Haare und sagt dann: „Jetzt haben wir gar nicht mehr zu Abend gegessen, Izuku. Was machen wir denn jetzt?" „Ach Mama, ich esse einfach im Wohnheim, kein Problem. Bestimmt bestellt wieder irgendjemand Pizza, da schließe ich mich einfach an. Danke für den Kuchen." Kurz hält sie mich zurück und steckt mir noch etwas Geld zu, dann verlasse ich, nachdem die Beiden sich voneinander verabschiedet haben, mit All Might das Haus und nur wenige Minuten später setzt er mich vor dem Heights-Alliance-Gebäude wieder ab. Fragend sehe ich ihn an und er grinst nur: „Ist es für dich wirklich in Ordnung, junger Midoriya?"

Ich nicke dazu und sage: „Klar, All Might. Ich schätze, das soll erst mal geheim bleiben?", woraufhin er nickt. „Ja, das wäre mir lieb!" „Gut! Dann, danke für's Abholen und Wegbringen. Pass gut auf sie auf, okay?" Er nickt, grinst und weg ist er. Zumindest weiß ich jetzt, dass meine Mutter glücklich und beschützt ist. Und innerlich hoffe ich, dass ich All Might auch weiterhin alles anvertrauen kann.