78. Ich will doch nur spielen (3) "Unter Schock!"

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PoV Katsuki:

Ich fühle mich total ausgepumpt, leer und müde. Doch ich werde wach, weil jemand neben mir herzzerreißend weint und schluchzt. Also öffne ich träge die Augen, was mir irre schwer fällt und sehe, dass es Deku ist, der im Schlaf weint. Kurz darauf wird er jedoch wach und weint weiter. 'Was ist bloß los mit ihm?', frage ich mich besorgt. „Hey Nerd, was heulst du denn?", frage ich schwach und sehe, dass er überrascht zusammenzuckt. Er schüttelt den Kopf, scheint völlig irritiert und überrumpelt zu sein, dann sieht er mich an, stolpert aus dem Bett und knallt auf den Boden vor meinem Bett. Ich sage ihm lachend, er solle vorsichtig sein, dann kommt er langsam hoch, legt sich schluchzend, mit total verheulten Augen auf meine Brust und sagt: „KACCHAN, oh mein Gott. Oh mein Gott, du lebst!"

'Ähm, klar. Warum auch nicht?', denke ich, aber für Deku scheint das nicht so NORMAL zu sein. Er ist völlig mit den Nerven fertig und freut sich total, dass ich noch lebe. Ich bin ziemlich geschockt, denn Izuku regt sich nicht einfach so auf. Wenn er mal ausfallend oder wütend oder traurig wird – DANN IST AUCH ETWAS! War es etwa so knapp? Scheiße! Damit habe ich nicht gerechnet, obwohl ... wenn ich meinen körperlichen Zustand bedenke und mein seelisches Gleichgewicht mit in die Waagschale werfe, dann .... verstehe ich den Nerd und seinen Kummer. Wir, also Shoto und ich, müssen ihm einen Wahnsinns-Schrecken eingejagt haben. Oh Gott, Deku!

Wie gerne würde ich ihn jetzt umarmen, streicheln und tröstend an mich drücken, damit er mich und meine Liebe spürt. Aber ich habe noch nicht mal die Energie meine Arme um ihn zu legen. „Du lebst ja. Ich freu ...freue mich so, ich ... ich da...dachte, ihr ...", schluchzt er und ist wirklich total fertig mit den Nerven. Um ihn erst mal etwas runter zu bringen, mache ich einen lockeren Spruch, aber trotzdem lässt mir seine Aussage keine Ruhe: „Weißt du, Deku, dass Shoto und ich hier sind, ist ja okay. Aber warum du hier auch faulenzt, dass geht nicht in meinen Kopf. Und wieso zur Hölle, sollte ich nicht mehr leben?"

Er lässt von mir ab und ich würde ihn gerne festhalten. Mist! Ich wollte ... ihn doch nicht verscheuchen, doch er taumelt nur zittrig zu Shoto's Bett rüber und ist wirklich unsicher auf den Beinen. Dort angekommen sieht er ihn liebevoll und erleichtert an, während seine Tränen jetzt auf Shoto's Bett tropfen. Dann streicht er ihm ganz sachte eine Strähne aus dem Gesicht. Der Bastard grummelt etwas und dreht sich dann auf die Seite. Ich will Deku wieder hier haben, bei mir, weshalb ich ihm sage: „Lass ihn, Deku. Er hat ganz schön was hinter sich!" Aber ich bin mir sicher, dass er darauf auch selbst gekommen wäre. Plötzlich mischt sich Recovery Girl ein und meint, dass das gleiche für mich gilt und Reden eigentlich zu anstrengend ist, bevor sie auch Deku anmacht, dass er gefälligst Ruhe braucht und in sein Bett verschwinden soll, nachdem ihm das Zusehen so zugesetzt hat. Als er sagt: „Ich habe sie sterben sehen, wie soll ich da denn ruhig bleiben?", frage ich mich geschockt, WIESO ER UNS ÜBERHAUPT GESEHEN HAT. Andererseits ist seine Aussage schon krass. Recovery Girl sagt fest: „Sterben? Bei mir stirbt man nicht so leicht!"

Sie sieht ihn vorwurfsvoll an und befiehlt harsch: „Ab ins Bett mit dir, bis du dich von deinem Zusammenbruch erholt hast. Ihr werdet alle drei heute Nacht bei mir bleiben und wehe es verlässt noch einer sein Bett, außer um zur Toilette zu gehen!" ZUSAMMENBRUCH? ER IST WIRKLICH ... MEIN GOTT! Was zur Hölle hat er denn gesehen, dass er behauptet wir wären gestorben? Und WIESO hat er überhaupt was gesehen? „So ist's brav, mein Junge", murmelt Recovery Girl sanft auf ihn ein, als er sich wieder in sein Bett begibt. Dann kündigt sie an: „In einer Stunde bekommt ihr euer Mittagessen. Bis dahin ist hier Ruhe angesagt, klar?" Ich versuche zu nicken, aber selbst das ist zu anstrengend und ich frage mich wieso es in einer Stunde anders sein soll. Ich habe mich noch nie so erschöpft gefühlt. Ich bekomme noch mit, wie er sagt: „Ich liebe dich, Kacchan". Dass das die Wahrheit ist, hört man aus jedem Wort raus und ich lächle still, bevor mich erneut der Schlaf übermannt.

Ich will doch nur spielenWhere stories live. Discover now