177. Ich will doch nur spielen (4) "Ein anstrengender Morgen"

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PoV Shoto:

Der Morgen war anstrengend, weil ich die ganze Zeit Angst hatte, jetzt alles was wir hatten zu verlieren. Also alles mit Damian. Unsere Zeit mit ihm war für mich viel wertvoller, als ich es jemals zugeben möchte. Er hat mir etwas sehr wichtiges gegeben. Zugehörigkeit, Verantwortung, jemanden zum Beschützen, Werte, Regeln und gemeinsames Essen. Das alles ist mir zu Hause SO nicht vergönnt und deswegen hätte ich unter einem Verlust des Rudels sehr vielmehr gelitten, als ich es zeigen oder zugeben möchte. Ich denke aber, dass Damian von meinen Gefühlen weiß. Ob er mit mir nochmal darüber reden wird, weiß ich nicht. Aber ich würde mich nicht dagegen sperren.

Nachdem der Rektor uns grünes Licht für unser Rudel gegeben hat und ich auch mitbekommen habe, dass Eijiro sich wieder beruhigen kann, weil Damian bereits auf dem Weg zurück zur UA ist, durchströmt mich eine enorme Erleichterung. Den Bericht für den Rektor werde ich mit Freude verfassen und als ich sehe, dass es auch Kats und Izu gut geht, fühle ich mich vollkommen zufrieden gestellt. Kiri ist auf dem Weg zum Dorm vor Freude völlig weg und geht zu Damian's Haus, ohne uns noch zu verabschieden. Izuku ist gerade förmlich eine Last von den Schultern genommen worden und er fängt endlich wieder an zu lächeln, nachdem er den ganzen Morgen geweint hat. Dann fällt ihm aber ein, dass seine Mutter ja gar nicht Bescheid weiß und sich sicher Sorgen macht, was ihn etwas blass werden lässt, während er zu seinem Handy greift.

Wir entscheiden uns, unsere Klamotten für zu Hause zu packen, die gewaschen werden müssen und kurz die entsprechenden Anrufe zu machen, um die Eltern beziehungsweise meinen Alten zu beruhigen, um uns dann ein wenig zu entspannen, wenn ich nicht SOFORT zu Endeavor muss. Er wird bestimmt nicht warten wollen, bis er mich fertig machen kann und die Party von Damian kann ich sicherlich auch knicken. Doch dann habe ich Fuyumi am Telefon, die mir berichtet, ich solle mich nicht stressen, denn ER sei bis nächste Woche zu einer Heldenkonferenz. Ich berichte ihr kurz von einer Party, die heute Abend stattfindet und sie freut sich für mich: „Mach dir ein schönes, entspanntes Wochenende, Shoto. Ich gehe davon aus, du bleibst im Internat?" „Wenn es für dich okay ist", frage ich und sie lacht nur. „Natürlich, Dummerchen. Hab viel Spaß und mach dir keine Sorgen. Wir kommen auch mal ein Wochenende ohne dich aus." Ich liebe sie dafür und danke ihr. „Grüß mir Natsuo, okay?" „Na klar und jetzt chill mal!" Danach legen wir auf und ich atme erleichtert durch. Gott, ein Wochenende OHNE Endeavor, das wird spitze!

Schließlich gehe ich wieder runter zu Izu und treffe Kats auf dem Flur, der auch nicht Heim muss, weil seine Eltern nicht da sind. Fehlt nur noch der Kleine, dann wäre alles geritzt, aber er war lange nicht mehr zu Hause und ich befürchte das Schlimmste, was unsere Party angeht. Wir gehen zu Izu's Zimmer und klopfen, aber er antwortet nicht. Ich höre ihn jedoch im Zimmer murmeln und sehe die Braue hochziehend zu Kats, der jetzt einfach leise die Tür öffnet. Unser Brokkoli steht im Zimmer und ist komplett in sein Nerd-Gerede vertieft. „Izuku?", frage ich, bekomme aber keine Reaktion und ich glaube auch nicht, dass er schon bemerkt hat, dass wir da sind. „Izubaby?", frage ich nochmal etwas lauter, aber er murmelt und murmelt, starrt dabei mit der Hand am Kinn vor sich hin. „IZUKU!", sage ich laut und erst jetzt, dreht er sich und sieht hoch. Kats haut ihm die Hand in den Nacken, dass es nur so klatscht und ich würde gerne ihm was vors Gesicht hauen, weil ich das komplett überflüssig finde.

„Du Murmelmonster, hörst du auch mal zu, zum Fick?", macht er ihn an und endlich bemerkt Izuku uns richtig. Dann teilt er uns mit, was bei seinem Gespräch heraus gekommen ist und ich lächele ihn erleichtert an. Das Wochenende wird gut, da bin ich sicher!

Schließlich sehe ich fragend zu Kats, der sich schon lüstern und dreckig grinsend über die Lippen leckt. Doch Izu lässt sich gerade völlig fertig auf sein Bett fallen und schließt erschöpft die Augen.

Ich will doch nur spielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt