• 2 •

3.7K 234 42
                                    

• J A C K S O N •

Schon vier bis sechs Zigaretten täglich schaden dem Körper enorm.
Denn Tabakrauch enthält über 4000 chemische Substanzen, von denen etwa 250 giftig und 90 krebserregend sind.
Somit steigt die Gefahr an einem Herzleiden oder an Krebs zu erkranken.
Aber soll ich euch etwas sagen?
Das ist mir vollkommen egal.

Früher oder später stirbt man sowieso. Was soll ich also mein Leben lang darauf achten, dass ich ja gesund lebe und mich dementsprechend ernähre, wenn es dann am Ende eh nichts bringt?

Tja, genau das dachte mein Opa auch, bevor er an Lungenkrebs erkrankte und vor 5 Jahren starb.
Aber er hatte ein schönes Leben, hat seine größten Wünsche erfüllt, hat seine große Liebe gefunden und nur das ist es, was zählt.

Auch mein größter Lebenstraum ist es, im Alter mehr Erinnerungen zu haben als Träume.

Deshalb sage ich mir immer:
Lebe jeden Tag, als sei es dein letzter.

Und trotzdem stehe ich heute hier in dieser hässlichen Schule etwas außerhalb von allem Trubel in New York City.

''Hei Jackson, schau mal, deine Schwester hat einen Neuen!'', Logan tippt mir auf die Schulter und holt mich so aus meinen Gedanken.
Ich werfe einen schnellen Blick auf mein Handy, nur um zu sehen, dass der Unterricht bereits begonnen hat, bevor ich mich umdrehe. Aber was solls? Die Lehrer sind es von uns gewohnt, dass wir so gut wie jeden Tag zu spät kommen. Sie wissen, dass es sinnlos wäre uns jedes Mal aufs Neue einen Beitrag darüber zu halten, wie wichtig Pünktlichkeit doch ist.

Ich erkenne meine jüngere Schwester Emma, die zusammen mit einem mir fremden Typen an der Hand auf uns zukommt. Beim Näherkommen erkenne ich glänzende Spuren auf ihren Wangen und auch der Typ sieht etwas komisch drein.
Ich trete hervor und warte, bis die beiden uns erreichen. Währenddessen mustere ich diesen komischen braunhaarigen Vogel mit Stoppelbart, dessen Hand sie immer noch festhält.
''Hast du geweint?'', frage ich meine Schwester und blicke immer mal wieder kurz zu dem Typen rüber. Ich schwöre, wenn er ihr etwas getan hat, dann bringe ich diesen Vogel eigenhändig um und zwar richtig schmerzhaft.

Ihre Unterlippe beginnt zu zittern, als sie mir antworten will.
''Trent und seine Freunde haben mich auf dem Parkplatz abgefangen und...'', sie bricht ab, als ihr schmaler Körper von Schluchzern durchschüttelt wird und sie sich wieder an den Vogel drückt.
Ich spüre förmlich wie mein Blick beginnt sich zu verhärten. Angespannt richte ich diesen auf den Vogel und hoffe darauf, dass er nichts mit dieser Sache zutun hat. Aber dann würde sie sich nicht so an ihn klammern, oder?

Es dauert nicht lange, als der Vogel auch endlich mal seinen stoppelbärtigen Schnabel öffnet und eine Erklärung raushaut, bei der sich mein Körper nur noch mehr anspannt.
''Ich hab das alles nur aus der Ferne mitbekommen. Als ich sie schreien hören habe, bin ich hin und hab die Jungs verjagt...Sie hatten nicht wirklich nette Sachen mit ihr vor...''
''Was. Hat. Dieser. Bastard. Getan?''
Ich trete einen Schritt vor, während ich versuche diese drängende Wut in mir zurückzuhalten.
Dieser Bastard wird zu spüren bekommen, was es heißt, meine Schwester auch nur irgendwie falsch anzugucken. Und da es eben nicht nur das war, bin ich mir nicht sicher, ob dieser Pisser lebend aus der ganzen Sache rauskommen wird. Verdient hätte er es zumindest nicht.

''Er hat ihre Bluse...'', der Rest bleibt unausgesprochen. Ich sehe nur noch eine Farbe und zwar Rot.
Wutentbrannt stürme ich los und schupse Vogel, so wie meine Schwester einfach zur Seite.
Ich weiß, eigentlich müsste ich bei ihr bleiben, sie trösten und den tollen großen Bruder spielen, aber Rache steht bei mir gerade im Vordergrund.
Der kleine Pisser wird dafür bezahlen und wenn er es überlebt, wird er sich nie mehr auch nur trauen einen Fuß mit ihr auf das selbe Gelände zu setzen.

Ich hätte zwar wirklich nicht damit gerechnet, dass wir diese kleinen Hosenscheißer wirklich finden, aber doch, das haben wir. Sie waren gerade dabei sich in das Schulgebäude zu schleichen – was ja nebenbei mal erwähnt schon dumm genug ist – als wir ihnen einen Strich durch die nicht ganz so sauber geschriebene Rechnung machen.
Ich fackele nicht lange, schnappe mir Trent am Hals und drücke ihn gegen die nächstbeste Mauer.
Schluckend und mit vor Angst geweiteten Augen blickt er mir entgegen. Einen Blick, den ich so sehr liebe wie meine Zigaretten.
''Es tut mir leid, es tut mir leid'', wimmert er, als ich beginne sein Shirt in aller Seelenruhe zu zerreißen und ihm dabei grinsend in die Augen zu blicken, während Sam mir einen Gefallen tut und bereits beginnt Trent die Schuhe auszuziehen.
Eigentlich sollte er uns dafür dankbar sein, so furchtbar wie diese Latschen aussehen.

Er wirft einen Angstvollen Blick zu seinen zwei Freunden, die ihm allerdings nicht zur Hilfe eilen können, da sie von meinen Jungs festgehalten werden.
Sam bindet die Schuhe zusammen und wirft sie locker flockig auf das Schuldach, welches hier vorne bei dem Eingang nicht all zu hoch ist.
''Bitte, meine Mum bringt mich um'', fleht Trent und beginnt etwas zu zappeln, was mich aber nicht weiter stört. Lässig zucke ich mit den Schultern und ziehe seine Hose runter, die Sam ihm schließlich ganz auszieht und ebenfalls auf das Dach wirft. Das scheint sein neues Hobby zu werden. ''Ich helfe ihr gerne dabei'', erwidere ich schließlich lächelnd, bevor ich mit der geballten Faust aushole und ihm in seine hässliche Fratze schlage. Ein zweiter, festerer Schlag folgt. Dieses Mal in den Bauch.

Was ein Glück befinden sich die Unterrichtsräume und auch das Lehrerzimmer auf der anderen Seite des Gebäudes. Er und seine Freunde werden es sich nämlich mehr als zweimal überlegen, ob sie uns wirklich verpetzen gehen.
''Bitte'', schluchzend versucht er sich zu wehren, doch er hat keine Chance gegen mich.
Ich lehne mich zu seinem Ohr und klemme ihn zwischen der Wand und meinem Körper fest.
''Wenn ich dich auch nur noch einmal in der Nähe von ihr sehe, geschweige denn, dass du sie auch nur anschaust, dann schwöre ich dir, verabrede ich mich mit deiner Mum zu einem Date, bei dem der spaßigste Teil daraus besteht, deine hässliche Visage von diesem Planeten zu entfernen.''
Ich gebe meinen Jungs ein Zeichen und lasse daraufhin auch Trent los. Während die anderen sich sofort aus dem Staub machen, rutscht Trent nur an der Wand hinunter und hält sich heulend den Bauch.

Was eine Memme.
Selbst Schuld, wenn man sich mit Jackson O'Brien anlegt.

©incandescencing

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Where stories live. Discover now