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• J A C K S O N •

Die Nacht von Sonntag auf Montag lag ich durchgehend wach.
Ich wurde von meinen Gedanken wach gehalten.
Nachdem was Jordan getan hat, war ich morgens gegen 8 Uhr aufgewacht. Er hatte einen Arm um mich gelegt und schlief tief und fest, wie als wäre nie etwas passiert.
Auch wenn ich mich immer noch etwas komisch im Kopf fühlte, habe ich es trotzdem geschafft mich leise davon zu schleichen und mir ein Taxi bis zu Miles zu holen.
Dort angekommen, habe ich ihn dann mit diesem Nick gesehen. Es war mehr als offensichtlich, dass sie Sex hatten und als dieser Nick, dann noch so dumme Sprüche rausgehauen hat, sowieso.
Aber zusammen sind sie wohl nicht.
Und irgendwie hat mich diese Tatsache trotz allem erleichtert.

Ich habe wahnsinnige Kopfschmerzen. Meine Augen brennen von den ganzen Tränen und mir ist wieder einfach nur zum Heulen zumute. Doch trotzdem muss ich heute in die Schule.
Auch wenn Miles mich gestern fast noch die ganze Zeit im Arm hielt und Jordan am liebsten geköpft hätte, habe ich in der Nacht so viel Abstand wie möglich in diesem kleinen Bett gesucht.

Irgendwann klingelt der Wecker und ohne irgendein Wort zu sagen, stehe ich auf und lasse den wachwerdenden Miles alleine, um ins Bad zu gehen. Ich sehe furchtbar aus. Meine Augen sind rot, überall verteilt finden sich Flecken, die wohl von Jordans Lippen stammen und allgemein sehe ich einfach nur fertig aus.
Ich muss schlucken, um die Tränen zurückzuhalten und vermeide es dann, während dem Zähneputzen und nach der Dusche in den Spiegel zu schauen.
Eigentlich müsste ich Jordan sogar noch dankbar sein, dass er verhältnismäßig vorsichtig war und ich noch laufen kann.

"Jacks", Miles steht hinter mir und sieht mich traurig an, bevor er mich vorsichtig in den Arm nimmt. Eine Träne entflieht meinen Augen und weitere folgen, ehe ich mich schluchzend an Miles festklammere.
Ich weiß, er ist von der Idee mich in die Schule zu lassen nicht begeistert, aber ich kann es mir halt einfach wirklich nicht leisten. Egal, wie es mir geht. Und außerdem habe ich Angst, dass Jordan hierher kommt und sonst ist dann nunmal niemand zu Hause.

Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, machen wir uns weiter für die Schule fertig, bevor wir in Miles Auto steigen und er losfährt. Dauernd spüre ich seinen besorgten Blick auf mir.

Bei der Schule angekommen, steigen wir aus, gehen diesmal aber sofort ins Gebäude. Miles will es Logan erklären, da ich mich nicht in der Lage dazu fühle. Doch das lasse ich ihn auch ohne meine Anwesenheit tun. Ich will Logan's Blick nicht sehen, wenn er es erfährt. Es ist mir so peinlich, aber ich schaffe das schon.
Also warte ich vor dem Klassenraum, als ich plötzlich an meinem Handgelenk gepackt und umgedreht werde und somit direkt in Jordans Gesicht starre.
Ich weiche zurück und versuche, mein Handgelenk zu befreien, aber er lässt nicht locker.
"Lass mich los", zische ich und versuche es weiter, aber gebe es dann auf, weil er mir echt weh tut.
"Wo warst du gestern morgen?", fragt er locker, als wäre nie etwas gewesen.
"Dein Ernst?", zische ich und schaue ihn ungläubig an.
"Jetzt stell dich doch nicht so an wegen dieser Sache, du wolltest es auch nur warst du mal wieder zu stolz, um es zuzugeben", antwortet er augenverdrehend.
Meine Augen füllen sich mit Tränen, als mir seine Worte bewusst werden.
"Ach und deshalb musstest du mich abschießen? Weil ich es ja wollte?!", meine Stimme wird immer lauter, doch die Gänge sind nach wie vor noch leer.
"Also ich fand's geil, dich so willenlos da unter mit liegen zu haben", grinst er und kommt mir näher, drängt mich gegen die Wand und versucht mich zu küssen.
Als ich mein Gesicht allerdings von ihm wegdrehe, geht er mit seinen Lippen auf meinen Hals über.
Ich würde ja schreien, wenn ich könnte, aber es kommen keine Worte aus mir. Ich bin wie versteinert.
Und in diesem Moment wird mir bewusst, dass ich wirklich Angst vor ihm habe, sie aber vor diesem Vorfall mehr verdrängen konnte.
"Hör auf, bitte", flüstere ich mehr oder weniger. Wenigstens diese Worte konnte ich aussprechen. Doch anstatt das er aufhört drängt er sich nur noch näher an mich und fährt mit seiner Hand unter mein Shirt.

"Hey Mann, hast du keine Ohren? Er hat gesagt du sollst aufhören!", ruft jemand von der anderen Seite des Ganges. Ich hatte gar nicht wahrgenommen, dass ich wohl doch laut gesprochen haben muss.
Hilfesuchend schaue ich Sam in die Augen, als dieser näher kommt und Jordan mit aller Kraft von mir zerrt und diesem dann eine Backpfeife gibt.
"Verpiss dich!", zischt Sam Jordan zu und zieht mich dann zu sich und mit zu den Toiletten.
"Er kommt schon freiwillig zu mir zurück", nehme ich noch von Jordan wahr, bevor wir auch schon in den Kloräumen verschwinden.

Sam schleppt mich in eine Kabine, schließt hinter uns ab und drückt mich dann auf den Klodeckel, ehe er mich umarmt.
Ich weine an seine Schulter, bin gleichzeitig über seine Aktion überrascht.
"Es tut mir leid, Jacks", haucht er. Ich bin ihm unendlich dankbar, dass er keine Fragen stellt, sondern mich einfach nur an sich drückt, so wie Miles es immer tut.

Die ersten beiden Stunden verbringt Sam mit mir hier und auch wenn ich mir vorgenommen habe nicht zu fehlen, konnte ich einfach nicht gehen, da ich es nicht geschafft habe, mich zu beruhigen.

Als ich dann nach der Pause alleine den Klassenraum betrete, da Sam einen anderen Kurs belegt, sehe ich, dass der einzig freie Platz noch neben Jordan ist, der mir zuzwinkert.
Angespannt setze ich mich neben ihn und versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren.
Das klappt sogar einigermaßen gut, bis ich seine Hand auf meinem Oberschenkel spüre.
"Hey, es tut mir leid, okay? Können wir bitte darüber reden? Ich wusste nicht, dass es dich so mitnimmt", flüstert er leise und schaut mich wieder mit diesem Blick an, der mich hat immer weich werden lassen. Doch dieses Mal wende ich mich einfach ab.

Cupid42hearts und ich wünschen Euch frohe Weihnachten 🎁🎄

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Where stories live. Discover now