Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts

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• M I L E S •

Das gute an durchgeknallten Freunden ist, dass sie einen immer ablenken können, egal, wie schlecht es einem geht und egal wie krank man ist. Ich bilde mir sogar ein, ihre kurzen Besuche und die nicht ernstgemeinten Gemeinheiten über mein Aussehen hatten dazu beigetragen, dass ich schneller genesen bin.

Ich fühle mich schon viel besser, sodass ich nun seit zwei Tagen wieder zu Schule gehe. Die Medizin muss ich noch eine Woche nehmen, aber obwohl ich das unnötig finde, tue ich es.
Ich freue mich schon darauf, wenn ich wieder komplett gesund bin und meine Injektionen wiederaufnehmen kann. Ich brauche das einfach, um mich vollständig zu fühlen...

„Maaaann, was soll der Scheiß?!" Logan wird seit zwei Minuten durchgehend angerufen, drückt jedes Mal weg, aber keine 10 Sekunden später klingelt sein Handy wieder.
„Ich würde dich ja fragen, ob es eine geheime Verehrerin ist, aber so geheim ist es ja gar nicht mehr." Sam lacht über seine eigene Aussage, was Logan dazu bringt, die Augen zu verdrehen.
„Du bist so lustig, echt. Wundert mich richtig, dass du Caleb noch nicht mit deinem Charme um den Finger wickeln konntest."
„Oh das war jetzt aber gemein." Strafend schaue ich Logan an, weil ich nicht will, dass sich die beiden in meinem Zimmer streiten oder überhaupt.

Sam sagt nichts dazu, sondern konzentriert sich weiter auf das Rennspiel, das er gerade mit mir spielt. Das lustige dabei ist, dass Sam sich immer richtig in die Kurven legt, so als würde es ihm irgendwie helfen, nicht zu verlieren, dabei bringt nur seine Kontroller-Arbeit was und diese ist gelinde gesagt beschissen.
„Ich schalte mein Handy jetzt aus, das kann's doch nicht sein", beschwert sich Logan.
„Jetzt geh halt mal ran, es muss ja ziemlich wichtig sein."
Ich werfe ihm einen kurzen Seitenblick zu, der mehr als auffordernd ist.

Logan stöhnt genervt auf, aber nimmt das nächste Mal ab, als er angerufen wird.
„Was willst du? Wir..." Er hört auf zu sprechen und hört zu. Man sieht ihm an, wie die Wut ihm entweicht und Sorge in seinen Blick einkehrt.
Ich stoppe das Spiel und schaue Logan neugierig an. Er nickt bloß, meint „Okay, ich komme" und legt dann auf.
„Was ist los?", frage ich ihn sofort.
„Jack steckt in Schwierigkeiten. Ich muss los."
Er steht auf, steckt sein Handy in die Hosentasche.

Schon als ich seinen Namen gehört habe, war mir klar, dass ich ebenfalls mitkomme.
„Hei, was ist mit dem Spiel?!", ruft Sam uns hinterher, schnaubt dann beleidigt und folgt uns schließlich. „Ich war gerade so gut dabei", schmollt er. „Also sollte Jack jetzt besser tot sein, sonst bringe ich ihn um."
Ich verdrehe die Augen und werfe ihm seine Schuhe gegen die Brust. Er schlüpft schnell rein.

Wir sind gerade dabei, aus dem Haus zu gehen, als ich meinen Bruder aus der Küche höre. „Was soll das? Wo geht ihr so eilig hin?"
„Jack braucht Hilfe."
Bryce kneift die Augen zusammen. „Was geht es dich an? Er behandelt dich wie ein Stück Scheiße und du springst, sobald er mit dem Finger schnippt. Das ist unter deiner Würde, Miles."
„Du verstehst das nicht! Halt dich einfach raus!"
„Nein." Jetzt hält er mich auch noch fest, damit ich nicht gehen kann.
Ich werfe Logen einen hilfesuchenden Blick zu, aber er schüttelt mit dem Kopf. „Ich muss jetzt gehen. Und dein Bruder hat schon recht..."
„Mann, ihr könnt nicht einfach über mein Leben bestimmen! Jack braucht mich, ich weiß das!"

Ich befreie mich aus Bryces Griff, er beginnt mich anzuschreien und wir diskutieren, solange, bis ich ihm eine knalle und er den Mund hält.
„Du hast doch keine Ahnung, wovon du da redest! Du hast noch nie jemanden so geliebt wie ich Jack liebe und du wirst es auch nicht, so wie du in der Weltgeschichte herumhurst! Kümmere dich einfach um deinen Scheiß!"
Es tut mir leid, dass ich ihn geschlagen habe und dass ich ihn angeschrieben habe, aber ich kann einfach nicht hier stehen und endlose Diskussionen mit ihm führen, während ich spüre, dass es mich zerreißt, wenn ich nicht sofort zu Jack komme.
Ich weiß zwar nicht, warum er Hilfe braucht, aber ich weiß, dass ich für ihn da sein will. Und davon lasse ich mich nicht aufhalten.