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• J A C K S O N •

Am nächsten Morgen werde ich durch das immer heller werdende Zimmer geweckt. Die Sonne scheint direkt in mein Gesicht. Toll.
Im Hintergrund höre ich das prasselnde Geräusch einer Dusche. Erst denke ich das Miles dort gerade duschen ist, bis mir wieder einfällt, wo ich gerade bin. Ein Wunder, dass ich überhaupt schlafen konnte.

Nach einiger Zeit kommt Lexi in Unterwäsche bekleidet zurück ins Zimmer und lächelt mich freundlich an, als sie bemerkt, dass ich wach bin. ''Was bestimmtes zum Frühstück?'', fragt sie , während sie sich ein kurzes Kleid überstreift.
''Mir reicht ein Kaffee heute'', antworte ich ihr und stehe dann langsam auf, um ebenfalls eine Dusche zu nehmen.
Der Tag zieht sich wirklich brutal in die Länge. Die Schule ist mir heute mehr als egal.
Abends klingelt es dann an der Tür. Lexi schreckt auf und läuft dann zur Tür. Ich folge ihr. Als ich unseren Besuch dann sehe, wünschte ich, ich hätte es nicht getan. Meine ganze alte Clique steht dort und als sie auch mich erkennen, zeichnet sich bei den Meisten eine deutliche Wut im Gesicht ab. Auch Jordan ist unter ihnen, der allerdings sofort zu mir kommt und sich neben mich stellt. Er ist genau so gespannt, was jetzt passieren wird, wie ich. Doch mit dem Folgenden hätte ich nicht gerechnet.

Tyler stürmt vor, hebt seinen Arm und zielt mit einer Waffe direkt auf mich.
Unbemerkt verstecke ich mich aus Reflex hinter Jordan und klammere mich an seinem Arm fest, als Tyler mit festen Schritten bedrohlich auf mich zukommt, die Waffe fest umschlossen in seiner Hand. Ich weiß, dass er keinen Moment zögern würde abzudrücken, wenn er mich wirklich erschießen wollen würde. Kurz bevor er uns erreicht, versucht seine Freundin ihn zurückzuhalten, doch er schiebt sie einfach beiseite, ohne mit der Wimper zu zucken. Die anderen sind alle still und schauen dem Geschehen zu, wie einem Film im Kino.

Kurz vor Jordan bleibt er stehen und sieht mich dann wütend an. ''Hast du dir einen Beschützer zugelegt? Wie süß.'' Ja, habe ich Tyler, aber auch nur, weil du ein kranker Psychopath bist.
''Wenn du zu ihm willst, musst du erst an mir vorbei. Du weißt ja aber schon, dass du gegen mich keine Chance hast'', zischt Jordan und ich könnte anhand seiner Tonart wetten, dass er gerade wieder seinen psychotischen Killerblick draufhat.
''Okay, bitte entspannt euch jetzt alle mal und setzt euch. Das sollte ein ruhiger Abend werden und falls das jemandem von euch nicht passen sollte, kann er gleich wieder verschwinden.'' Nach Lexis Aussage steckt Tyler tatsächlich die Waffe weg und setzt sich mit ein paar anderen auf eines der Sofas. Ich bleibe unsicher hinter Jordan stehen. Noch nie habe ich mich in einer Situation mit früheren Freunden so unwohl gefühlt, wie in dieser.

Ich spüre Jordans Hand, die meine nimmt und mich dann zu einem Sessel führt, auf den wir uns dann zu zweit quetschen. Er ist meine einzige Chance, hier heute lebend rauszukommen. Für die nächsten paar Stunden muss es mir egal sein, was er mir, oder Miles angetan hat. Im Gegensatz zu mir scheint er es richtig zu genießen, so gequetscht aneinander zu sitzen. Zusätzlich zu allem, werde ich nachher noch zusammen mit ihm auf dem Sofa schlafen müssen, da Lexi nichts von unserem Zwischenfall weiß, da ich dieses Detail dann doch ausgelassen habe und sie nicht genug Schlafmöglichkeiten hat, um jeden von uns einzeln schlafen zu lassen. Außer natürlich der Boden.

Nach einiger Zeit vibriert mein Handy, dass ich wieder eingeschaltet habe. Eine Nachricht von Lexi und meiner Mutter und noch viele mehr.
Lexis lese ich zuerst.

Es tut mir leid, ich hatte vergessen, dass sie heute kommen, sonst hätte ich dir Bescheid gesagt :(

Danach die von meiner Mum.

Logan hat mir gesagt, dass du verschwunden bist. Wo bist du? Bitte antworte mir.

Ich ignoriere ihre Nachricht, sowie alle anderen, nicke Lexi hingegen kurz zu.

Der restliche Abend verläuft eigentlich ereignislos. Die anderen ignorieren mich und ich sie. Später liegen Jordan und ich zusammen auf dem Sofa. Während er und die Anderen schon friedlich vor sich hin schlummern, liege ich hellwach da und denke mal wieder nach. Das tue ich ziemlich oft in letzter Zeit für meine Verhältnisse.

Jordan bewegt sich und legt einen Arm um mich. Doch anstatt ihn wegzustoßen fühle ich mich zumindest diese Nacht bei ihm sicher. Beschützt vor den anderen, die verteilt in der Wohnung liegen und mich wahrscheinlich am liebsten tot sehen würden. Nur deshalb kuschle ich mich an ihn und kann dann auch endlich schlafen.

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Where stories live. Discover now