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• J A C K S O N •

Das Zocken mit Miles und seinem Bruder hat echt Spaß gemacht.
Nachdem ich gecheckt habe, dass ich mit Jordan an einem Frühstückstisch gesessen bin, musste irgendeine Ablenkung her.

Ich kann nicht fassen, dass er wirklich so weit geht, sich an Miles Bruder ranzumachen und ihn auch noch ins Bett bekommen hat.
Denkt er ernsthaft, ich würde ihm nach alledem verzeihen?
Das werde ich nie tun.

Es ist mittlerweile wieder Abend. Miles und ich liegen in seinem Bett, sein Kopf auf meiner Schulter, während ich mal wieder mit seinen Fingern spiele.
Nachdem wir dank Bryce' Hilfe nach dem Zocken doch relativ schnell fertig waren das Haus aufzuräumen, haben wir beschlossen den restlichen Tag einfach zu faulenzen.
Mich würde es wahnsinnig interessieren, wie es dazu kam, dass ich nackt neben Miles im Bett lag.
Es kann aber nichts passiert sein, oder? Ich erinnere mich, dass wir geknutscht haben, aber mehr auch nicht. Würde er es mir verschweigen, wenn etwas gewesen wäre?

"Worüber denkst du nach?", ertönt Miles Stimme neben mir.
"Nichts wichtiges", antworte ich nur.
Schließlich seufze ich und spreche das aus, was mir schon länger im Kopf herum schwebt.
"Denkst du, Jordan hat mich je wirklich geliebt?"
Er überlegt einen Moment, bevor er antwortet.
"Ich glaube eher, er hat deinen Körper geliebt. Naja, eher gesagt er war davon besessen."
Ich bin froh, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und wirklich das sagt, was er denkt. Auch wenn mich die bittere Wahrheit verletzt.
"Ich würde gerne wissen, wie es ist wirklich geliebt zu werden und das wichtigste für eine Person zu sein", meine ich und wundere mich gleichzeitig darüber, dass ich so etwas sage. Der Jackson vor ein paar Wochen hätte darüber gelacht.
Was ist nur mit mir passiert?

"Ich bin mir sicher, du findest diese Person. Bei Nick und mir war das so. Er war das wichtigste für mich und ich für ihn. Ich hätte nie gedacht mal so fühlen zu können, aber es sollte eben nicht für immer so sein", antwortet er mir und verfällt danach weiter in Schwärmereien mit Nick. Sachen, die sie zusammen erlebt haben. Träume, die sie hatten.
Mir gefällt es nicht, dass er so über einen anderen Typen schwärmt, während er in meinen Armen liegt und genau das sage ich ihm auch.
"Kannst du bitte aufhören, so über eure tolle Zeit zu schwärmen?", unterbreche ich ihn also nun härter als gewollt. Er stoppt und sagt nichts.
"Tut mir leid, so war das nicht gemeint. Ich mag die Vorstellung nur nicht", meine ich leise und fühle mich gleichzeitig schlecht.
"Welche Vorstellung?", hinterfragt er und rutscht dabei gleichzeitig etwas von mir weg, um mich anschauen zu können.
"Die Vorstellung, dass du zu ihm gehört hast. Das fühlt sich einfach falsch an", erwidere ich, schaue ihm tief in die Augen.
"Ach ja? Was fühlt sich denn dann für dich richtig an?", mit hochgezogenen Augenbrauen erwidert er meinen Blick.

Ohne es wirklich zu merken, beugt sich mein Kopf näher zu seinem. Unsere Augen halten den Blickkontakt. So lange, bis er diese irgendwann schließt, in der erwartungsvollen Haltung des darauffolgenden Kusses, den ich ihm nur zu gerne gebe.
Es fühlt sich anders an als gestern Abend. Viel intensiver, gefühlvoller. Einfach besser.

Ich ziehe seinen Körper wieder näher zu mir und drücke ihn an mich. Ich hoffe, dieser Kuss genügt ihm als Antwort. Denn es ist die ehrlichste, die ich ihm geben könnte.

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Where stories live. Discover now