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• J A C K S O N •

Nach dieser wunderschönen Session liegt Miles in meinen Armen.
Ich streiche über seine Seite, während er mit dem Kopf auf meiner Schulter gebettet daliegt.
Die Idee von ihm war wirklich süß.
Solange er auch auf seine Kosten kommt, war es mir definitiv recht.

"Ich hätte nie gedacht, dass sich das hier alles so entwickelt. Ich dachte, du machst mir den Rest meines Lebens zur Hölle, weil du alles, was in meiner Akte steht veröffentlichst. Ich dachte wirklich, alles beginnt wieder von vorne. Das Leben hat es in dieser Hinsicht wohl doch mal gut mit mir gemeint. Ich hab dich, Logan und Sam und bei dir läuft es ja auch wieder besser. Deine Mutter hat endlich bemerkt, dass sie eine Mutter sein muss, du hast Emma wieder näher bei dir", meint Miles nach einiger Zeit.

"Ja, bis zu dem Punkt, dass Emma sich für Logan's Seite entschieden hat. Ich hab sie dadurch mehr verloren, als eh schon", antworte ich, ziehe ihn dann näher an mich.
"Es gibt keine Seiten. Ich meine nur, Logan hatte lange genug unter seinen Gefühlen für Emma zu leiden, einfach auch wegen der Verpflichtung dir gegenüber. Sie wären so oder so irgendwann zusammengekommen", meint er und streicht verträumt über meine nackte Brust.
Ich genieße das Gefühl, bis ich mir seine Worte erneut durch den Kopf gehen lasse.
"Moment, du wusstest davon?", ungläubig sehe ich ihn an, als auch er nun zu begreifen scheint, was er da gesagt hat.
"Jacks, ich-"
"Nein, das ist nicht dein Ernst, oder? Du hast mir nicht wochenlang verschwiegen, dass Logan was mit meiner Schwester hat und jetzt ist es auch noch meine Schuld, dass ich nichts von erfahren habe, wegen einer angeblichen, verdammten Verpflichtung?", ich schiebe ihn von mir runter, stehe auf und ziehe mir meine Boxershorts an.
Er greift nach meinem Arm, doch entreiße ich mich ihm.

"Ich fasse es nicht. Wieso?"
"Es tut mir leid. Er hat es mir anvertraut und ich wollte, dass er es dir selbst sagt, wenn er bereit dazu ist. Ich hab es nicht so gemeint", er sieht mich traurig an, streckt mir seine Hand wieder entgegen.
Ich schüttle nur den Kopf.
"Ihr seid doch alle gleich. Immer diese Heimlichtuerei mir gegenüber."
"Jacks, bleib hier. Jetzt renn nicht wieder weg", Miles robbt zur Bettkannte und sucht sich seine Boxershorts auf dem Boden, bevor auch er nun aufsteht und zu mir geht.

"Versuch es doch zu verstehen. Ich wollte Logan nicht verraten, indem ich es dir sage. Er musste bereit dazu sein", er versucht es mir zu erklären.
"Ja und deshalb hast du mich verraten", zische ich zurück, ziehe mir dann mein Oberteil über. Wenn ich noch länger hierbleibe, hab ich keine Ahnung, was als nächstes passieren wird. Ich bin einfach stocksauer.

"Logan, oder ich?"
"Was?", Miles sieht mich verdutzt an, tritt einen Schritt zurück.
"Entscheide dich. Logan, oder ich", helfe ich ihm auf die Sprünge, schaue ihm dabei in die Augen, erkenne, wie ihm seine Gesichtszüge etwas entgleisen.
"Ich entscheide mich doch nicht zwischen euch", gibt er fassungslos von sich, sieht mich ungläubig an.
"Tja, dann hast du dich so eben für Logan entschieden. Hätte ich mir ja denken können. Wenn er schwul wäre, hättest du dir eh ihn geschnappt, richtig?", ich warte keine Antwort ab, sondern öffne die Tür und ziehe mir meine Schuhe an, die noch vor der Haustüre stehen.

Ich schaue noch einmal zurück zur offenen Zimmertür, doch Miles kommt mir nicht nach, warum sollte er auch. Er steht ja auf Logan's Seite, wie alle.

Ich knalle die Haustür hinter mir zu
steige in mein Auto, um zu meinem Elternhaus zu fahren. Erst dann fällt mir auf, dass ich meine restlichen Klamotten, die für das Wochenende gedacht waren, bei ihm vergessen habe.

Als ich zu Hause ankomme, gebe ich mir nichtmal die Mühe leise zu sein, sodass meine Mutter irgendwann in ihrem Nachtkleid vor mir steht. Sie sieht mich wissend an, während ich innerlich kurz vorm Platzen bin.

Bin ich wirklich ein so schlimmer Freund, dass man Angst haben muss, mir etwas zu sagen, wegen Verpflichtungen? Also war Logan eh nur mit mir befreundet, weil er sich nicht getraut hat, mich loszuwerden.
"Willst du darüber reden?", fragt mich meine Mutter vorsichtig.
"Da gibt es nichts zu reden. Ich wurde wie immer hintergangen und fertig", zische ich ihr zu, bevor ich an ihr vorbeigehe und in einem der Badezimmer verschwinde, um zu duschen.

Währenddessen klingelt mein Handy mehrmals, dass auf einer Ablage unter dem Spiegel liegt, doch ich interessiere mich nicht dafür. Sie sollen mich einfach alle in Ruhe lassen, dann bin ich besser dran.
Es versteht mich doch eh niemand.
Alle sagen immer nur, ich würde überreagieren, aber haben sie sich je versucht auch nur mal in mich hineinzuversetzen?
Scheint nicht so.

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Where stories live. Discover now