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• M I L E S •

„Was ist denn mit dir passiert?"
Logan schaut mich verwundert an, als ich grinsend aus dem Auto steige, darum herumgehe und ihn dann routinemäßig umarme. Es passiert freudiger als die letzte Zeit, es beweist, dass ich meinen Lebenswillen zurückhabe.

„Ach gar nichts... Außer vielleicht, dass ich Samstagnacht energischen Matratzensport mit Jacks betrieben habe."
Allein bei der Erinnerung daran seufze ich verträumt, während ich mit Logan über den Pausenhof schreite und mich dabei aufmerksam umsehe.
Ich weiß nicht, was das jetzt zwischen Jack und mir ist. Sind wir wieder zusammen? Werden wir wieder zusammenkommen?
Dass er mich liebt, ist klar. Ich glaube ihm das und ich glaube auch, dass er niemals mit mir geschlafen hätte, würde er nicht meine Person sehen statt meinem Körper.
Aber genauso glaube ich, dass wir noch sehr viel zu besprechen und klären haben. Es wird nie mehr so sein wie früher, aber wer weiß, wenn wir uns Mühe geben, wird es vielleicht sogar besser.

„Na sieh mal einer an."
Sam ist genauso überrascht, mich lächeln zu sehen, er klopft mir kumpelhaft auf den Oberarm und mustert mich. „Du siehst voll gut aus. Als wärst du aus dem Urlaub zurück, dabei war doch nur ein stinknormales Wochenende."
„Falsch", korrigiert Logan ihn. „Für uns war es ein stinknormales Wochenende. Für Miles war es ein Ritt auf Jack in den Sonnenuntergang."
„Arschloch!", rufe ich lachend aus und boxe ihm gegen die Brust.
„Au!" Er reibt sich über die Stelle und schaut mich beleidigt an. „Kein Grund handgreiflich zu werden."
„Niemals!" Sam klingt ungläubig, er hat ganz große Glubschaugen, was mich verlegen zum Grinsen bringt.

„Doch doch. Er war am Samstag bei mir. Zuerst haben wir gestritten, aber dann hat eins zum anderen geführt und schließlich haben wir den ganzen Abend und die Nacht gefickt wie Löwen in der Paarungszeit. Nur ausdauernder. Ihr hättet mal hören sollen, wie er meinen Namen gestöhnt hat."
„Bitte erspar uns die Details." Caleb, der schon die ganze Zeit ruhig hinter Sam steht, verzieht angewidert das Gesicht, was mich dazu bringt, die Augen zu verdrehen.

Was will er überhaupt hier?
Er gehört zum Feind.
Trotzdem hat er Recht. Ich muss hier nicht mein gesamtes Sexleben ausbreiten, selbst wenn es vor meinen besten Freunden ist. Logan und Sam ersparen mir ja auch ihre Geschichten. Wobei es bei ihnen wohl eher daran liegt, dass sie einfach keinen Sex haben. Logan will warten, bis Emma 18 ist, egal wie sehr sie ihn anfleht, es vorher zu tun und Sam beißt sich die Zähne an Caleb aus. Die zwei scheinen zwar wieder befreundet zu sein, doch, wenn es mehr wäre, hätte Sam uns das sicher schon lang und breit erläutert. Schon irgendwie lustig, dass ich dabei das aktivste Sexleben habe.

Den ganzen Tag schaue ich mich heute nach Jack um, obwohl ich auch ein bisschen Angst davor habe, ihn zu sehen. Als er gestern gegangen ist, hat er mich umarmt und mir einen Kuss gegeben, aber das heißt ja nicht, dass er das zur Begrüßung wieder machen wird oder?
Wir hätten wirklich noch darüber reden sollen, bevor er gegangen ist. Ich bin so unsicher im Moment.

In der zweiten Pause ist es mir dann zu doof, darauf zu hoffen, dass er mir zufällig über den Weg läuft. Ich gehe zu ihm und dem Platz seiner Clique. Logan und Sam folgen mir, was mir noch mehr Sicherheit gibt.
Allerdings würden selbst die besten Freunde der Welt nichts daran ändern können, dass ich abrupt stehenbleibe, als ich Jacks sehe. Er steht wie immer unter der Tribüne in mitten seiner Gruppe. Allerdings hat Jordan den Arm um seine Schultern gelegt und hält ihm eine Zigarette hin, von der Jacks zögerlich zieht, den Rauch aber dann sofort wieder ausatmet.
Jordan küsst Jack auf die Schläfe, nimmt den Arm von seinen Schultern, um ihn um seinen Rücken zu legen, so, dass seine Hand sich auf seinem Hintern wiederfindet.

Ich schlucke, spüre, wie mein Herz stehenbleibt. Sie wirken beinahe vertrauter als sonst und Jack macht nicht den Hauch eines Anzeichens, dass es ihm nicht gefällt, was Jordan da macht.
Ich bin so unendlich dumm. Jack hat mir nie gesagt, dass er nicht wieder mit Jordan zusammen ist. Ich bin seine Affäre oder ein bedeutungsloser Ausrutscher. Kein Wunder, wenn man so billig ist wie ich. Jack musste sich nicht mal Mühe geben, mich rumzubekommen.
Mir hätte klar sein müssen, dass Jack nicht so tolerant ist. Dass es ihm wichtiger ist, gefickt zu werden, als zu akzeptieren, dass ich das nicht kann.

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt