Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts

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Wie jeden Morgen seit meinem unfreiwilligen Outing erwartet Logan mich schon auf dem Parkplatz, als ich ankomme, und begrüßt mich mit einer innigen Umarmung. Heute hat er aber auch Emma dabei, die mich ebenso umarmt.

„Und alles klar bei euch?", hake ich nach, während wir zusammen zum Eingang des Schulgebäudes gehen.
„Jap, alles bestens. Mal sehen, ob das auch so bleibt." Logan schaut sich aufmerksam auf dem Gelände um, um nach Blicken und Reaktionen zu suchen, die ihm nicht passen könnten.
Emma verdreht die Augen darüber, lächelt mich aber glücklich an, während sie seine Hand hält.

„Hei, aber selbst wenn jemand scheiße reagiert, dann müsst ihr das einfach überhören. Glaubt mir, ich weiß wie schwer das ist, aber die wichtigen Leute und eure wahren Freunde stehen hinter euch. Der Rest ist doch egal." Ich drücke Logans Arm, damit er sich ein wenig beruhigt. Er atmet tief durch und nickt. „Hast ja recht."

Auf dem Weg zum Footballfeld verabschiedet sich Emma von uns, um zu ihren Freunden zu gehen. Logan und ich zu unserer Gruppe. Ich bin etwas enttäuscht, als ich feststelle, dass Jack nicht da ist. Er hat mir gestern Abend extra geschrieben, dass ich früher kommen soll, damit wir noch ein bisschen Zeit zusammen haben und jetzt versetzt er mich so übel.

Sam löst sich etwas aus der Gruppe und stellt sich zu Logan und mir. Er begrüßt uns beide, legt dann den Arm um mich und deutet zur anderen Tribüne. „Ich glaube, er wartet auf dich."
Verwirrt folge ich seinem Blick und erkenne eine Gestalt an der gegenüberliegenden Tribüne stehen. Er lehnt an den Stufen, wobei es so aussieht als habe er die Augen geschlossen, während sich Kopfhörer in seinen Ohren befinden.
„Geh schon zu ihm", lacht Logan und schiebt mich die ersten Meter, so als bräuchte ich Starthilfe. Dann werde ich aber immer schneller, als ich das Feld überquere und schließlich schleiche ich mich an ihn heran.
Ich setze mich neben ihn, was er nicht bemerkt. Also ziehe ich ihm einfach einen Stöpsel aus dem Ohr und stecke ihn bei mir ins Ohr.
Jack zuckt hoch und schaut mich schockiert an, beruhigt sich aber schnell, als er feststellt, dass nur ich es bin.
„Erschrick mich doch nicht so", murmelt er beleidigt und reibt sich über die Stelle an seiner Brust, wo sich sein Herz befindet.
„Tut mir leid, Süßer", lächele ich lieb und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.

Er beginnt sofort zu lächeln, legt die Arme um mich und zieht mich nah an sich heran, sodass wir kuschelnd und Lifehouse hörend anschließend auf der Tribüne sitzen und die Welt für ein paar Minuten an uns vorbeiziehen lassen.
Nach drei Songs schaltet die Musik sich einfach ab und ich schaue Jack enttäuscht an. „Unterricht", erklärt er, packt sein Handy und die Kopfhörer weg und steht auf. Schwerfällig lasse ich mich von ihm hochziehen.
„Gut, aber davor brauche ich noch meine Dosis Oberaffe."
Jack lacht leicht, schlingt die Arme um meinen Hals und küsst mich liebevoll.

Leider muss der Moment viel zu schnell enden, weil wir ja noch Schule haben. Wir lösen uns also voneinander und gehen unserer Wege. Wir haben heute keine Kurse zusammen, treffen aber in den Pausenaufeinander.

In der längeren Mittagspause sitzen wir mit den anderen in der Mensa, weil es für einen Aufenthalt draußen langsam viel zu kalt ist. Bis wir ankamen, war echt noch gute Stimmung, aber jetzt wirkt es eher so, als würden die Jungs erst nachdenken, bevor sie was sagen. Sie benehmen sich plötzlich viel weniger wie hirnlose Primaten. Daran könnte ich mich gewöhnen.

Während Jack mit Sam plaudert, werde ich von Henning angetippt.
„Du sag mal... Also ich will dich jetzt nicht beleidigen oder so, aber kommst du beim Football überhaupt zurecht?" Er schaut mich ein bisschen unsicher an.
Es wundert mich, dass er versucht, mich nicht anzugreifen. So rücksichtsvoll kenne ich die Jungs gar nicht. Aber obwohl sie alle Affen sind, haben sie ja doch ein Herz.
„Natürlich. Ich bin Wide Receiver... Ob ich zurechtkomme hängt Größtenteils davon ab, ob die andren ihre Arbeit richtigmachen und mir den Weg freiräumen. Ich muss ja nur fangen, rennen und hin und wieder ausweichen..."
„Ja, aber wenn dich mal einer erwischt..."
„Dann trage ich wie jeder andere auch die Pads und den Helm... Würde ich es nicht besser wissen, würde ich fast denken, du machst dir sorgen um mich", lache ich.
Henning zuckt mit den Schultern und spielt mit seinem Handy in der Hand herum. „Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie das bei den anderen Mädchen aussehen würde, wenn sie mitspielen würden. Die wären doch die ganze Zeit nur am jammern und..."
„Dann sind wir doch einfach froh, dass ich kein Mädchen bin", unterbreche ich ihn kalt.
Er schluckt und nickt, hält dann seinen Mund.

Er hat es nicht böse gemeint, das weiß ich. Trotzdem tut es weh.
Ich rutsche noch näher zu Jack als ohnehin schon. Ich muss einfach spüren, dass er bei mir ist.
„Geht's mit deinem Fuß eigentlich?", fragt er mich leise und besorgt.
Ich nicke lächelnd. „Alles bestens. Ich hab dir doch gesagt, dass es normal ist..."

Zum Ende der Pause machen wir uns alle zusammen auf den Weg zu den Umkleiden. Die anderen beeilen sich ziemlich, aber Jack und ich schlendern nur händchenhaltend hinter ihnen her, ohne Eile. Allerdings müssen wir stehen bleiben, als jemand Jack am Arm festhält.
„Hei Jacki... ich wollte mal mit dir reden wegen dem was letztens passiert ist."
Natürlich halte ich mit Jack an. Wir beide mustern Jordan nicht wirklich erfreut.

Logan und Sam haben ihn ziemlich zugerichtet am Freitag, aber sowie Jack ist er ziemlich schnell verheilt, da es schlimmer aussah als es war.
„Ich wüsste nicht, was es da zu reden gibt", meint Jack kalt und will mich weiterziehen, aber Jordan rennt uns hinterher und stellt sich vor uns.
„Hei, ich wollte mich entschuldigen, okay? Ich habe viel Scheiße gebaut, ich weiß das... Wenn du mir ein paar Minuten gibst, dann kann ich es dir erklären... Oder nach dem Training, ich lad dich auf einen Kaffee ein..."
„Es interessiert mich nicht, was du zu sagen hast, Jordan. Du hast unverzeihliche Dinge getan. Unverzeihlich: das bedeutet ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Wir werden uns noch ein paar Monate wohl oder übel in der Schule begegnen, oder wegen dem Football miteinander zu tun haben, aber mehr nicht, hörst du? Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Lass uns bitte in Ruhe, sprich uns nicht an und versuch auch nicht, dich zu entschuldigen. Es gibt nichts, was das rechtfertigen könnte."

Jordan schaut auf den Boden und nickt leicht. „Verstehe", murmelt er. „Ich wünsche euch aber trotzdem viel Glück... also in euer Beziehung..." Er schaut auch kurz zu mir, dreht sich dann um und geht zu den andren in die Umkleide.
Jack und ich bleiben weiter stehen und schauen uns verwirrt an.
„Das war seltsam... er hat so aufrichtig gewirkt", meine ich nachdenklich.
Jack schnaubt. „Das ist seine Masche. Lass dich jetzt bloß nicht auch noch von ihm um den Finger wickeln, wo er uns endlich in Ruhe lässt."
Ich nicke und folge ihm durch die Flure in die Umkleide. „Ich meine ja nur... Es würde mich schon interessieren, was die Erklärung für sein Verhalten ist..."

Bevor Jack antworten kann, stehen Sam und Caleb auch schon bei uns. Während Caleb uns auffordert, uns mit dem Umziehen zu beeilen, fragt Sam neugierig worüber wir reden.
Ich drehe mich weg, um mich umzuziehen, während Jack ihnen erklärt, was Jordan gerade wollte. Sam beschwert sich darüber, während Caleb eher nachdenklich scheint.

Wären noch mehr von den Jungs hier als meine Freunde, würde mir das Umdrehen nicht ausreichen, obwohl ich ja weiß, dass ich nicht wirklich was zu verstecken habe... nicht mehr. Aber trotzdem will ich mir einfach ihre Blicke ersparen und mögliche Kommentare.
Von Jack, Sam, ja sogar von Caleb weiß ich aber, dass sie ihren Mund halten werden, also ziehe ich mich ganz normal hier um und genieße es auch ein Stück weit, das Versteckspiel mal sein zu lassen.
Das Training heute ist das erste für uns seit zwei Wochen. Wir müssen jetzt ziemlich Gas geben, wenn wir wieder eine Chance haben wollen, jemals in der Startaufstellung der Offence zu stehen. Also geben wir alles.

Cupid42hearts