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• J A C K S O N •

All meine Sachen befinden sich in meinem und in Miles Auto aufgeteilt.
Der Hass gegen meinen Erzeuger ist somit ins unermessliche gestiegen.
Ich kann einfach nicht fassen, dass er mich jetzt auch noch aus der Wohnung schmeißt, nur weil sein Arbeitskollege früher dort einziehen will.
Wenn ich Miles nicht hätte, wäre ich aufgeschmissen und müsste nun sehen, wo ich schlafe.
Ich bin echt enttäuscht, dass Jordan mich so im Stich lässt, aber ich weiß, wie seine Eltern manchmal sein können.
Miles ist wohl der einzige von uns, der normale Eltern hat, die ihr Kind lieben und es immer unterstützen.
Ich lasse einen letzten Blick durch den Flur schweifen. Ich schlucke und ziehe dann die Tür hinter mir zu.
Den Schlüssel werfe ich auf dem Weg zu Miles noch bei meinem Elternhaus in den Briefkasten.

Zum Glück ist vor Miles Haus noch ein Platz für mein Auto frei, doch das meiste von meinem Zeug wird erstmal dort drin bleiben müssen.
Seine Mutter zieht mich direkt tröstend in die Arme, als Miles ihr eine wirklich extrem kurze Kurzfassung erzählt. Dankend streiche ich ihr über den Rücken und sehe lächelnd zu Miles, der uns ebenfalls lächelnd betrachtet.
"Geht doch schonmal hoch. Ich rufe euch dann zum Essen", verkündet sie aufgedreht und läuft dann in die Küche. An meiner Hand zieht mich Miles hinter sich her in sein Zimmer. Dort lassen wir uns auf sein kleines Bett fallen und starren an die Decke. Das Schweigen, was daraufhin folgt ist keinesfalls unangenehm. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach, während wir nach wie vor die Hand des jeweils anderen halten.

"Ich bin so froh, das du da bist", flüstere ich und drehe dann meinen Kopf zu ihm.
"Man Jacks, hör auf sowas zu sagen. Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll", jammert er, grinst aber und versteckt dann sein Gesicht hinter seinen Händen, was mich lachen lässt.
Seine ganze Art und einfach alles an ihm bezaubert mich, gibt mir irgendwie die nötige Kraft nach alledem jede Morgen aufzustehen und weiterzumachen, mich nicht zu verstecken.
Die Zeit vergeht schneller als gedacht und schon klopft es an der Tür.
"Jungs, Essen", seine Mutter steckt den Kopf durch den Türspalt und beginnt zu grinsen, als sie uns so sieht. Gott, diese Frau macht einen fertig.

Wie immer schmeckt das Essen einfach super. Ich stöhne genüsslich auf, entschuldige mich aber sofort, als ich den verstörten Blick von Miles älteren Bruder Bryce sehe. Miles Mutter grinst wie immer nur vor sich hin, das ist schon fast gruselig mit der Zeit.
"Wo schläft Jackson denn?", fragt Miles Mum und schaut ihn an, als würde sie eine bestimmte Antwort erwarten.
"Auf dem Sofa", erkläre ich, ohne aufzublicken und stopfe mir dann die nächste Gabel Lasagne in den Mund.
"Wie bitte? Du lässt deinen Freund doch nicht auf dem blöden Sofa schlafen. So habe ich dich nicht erzogen", geschockt sieht sie ihren Sohn an, der sich daraufhin erstmal verschluckt.
Es ist ja schon süß, dass sie davon ausgeht, dass Miles und ich ein Paar sind.
Ich würde wirklich gerne mit ihm in einem Bett schlafen, einfach um diese Nähe zu genießen, aber ich traue mich nicht zu fragen, aus Angst, was er dann von mir denkt. Normalerweise habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was eine Person von meinem Verhalten denke könnte, doch bei ihm ist es anders.
Dank seiner Mutter stimmt er ihr dann sogar tatsächlich zu, dass ich mit ihm im Bett schlafen werde.

Nach dem Essen machen wir uns dann auch schon fertig fürs Bett, aber nur, weil wir endlich die 3. Staffel Haus des Geldes anfangen wollen. Logan meinte, wir können ruhig ohne ihn anfangen.
Danach wollen wir dann beide nicht mehr ins Bad, sondern einfach nur liegenbleiben und schlafen.
Es dauert nicht lang, da kuschelt Miles sich an meine Schulter und ich nehme daraufhin seine Hand, um mit seinen Fingern zu spielen. Irgendwie mache ich das in etwa so gerne, wie er an meinen Haaren rumfummelt. Aber da ich dieses Gefühl so mag, habe ich da natürlich nichts dagegen.

Am nächsten Tag stehen wir beide auf, um in die Schule zu gehen.
An sich ist alles normal, bis auf Jordans Blick, als er mich mit Miles zusammen auf den Schulhof kommen sieht. Ich sage euch, wenn Blicke töten könnten, dann wäre Miles gerade nicht nur einmal gestorben.
"Geh schon zu ihm. Ich geh solange schon mal zu Logan", meint Miles und lässt mich dann nach einem letzten Schulterklopfen alleine.
Mit wütenden Gesicht mustert Jordan mich. Sollte ich ein schlechtes Gewissen bekommen?
Nein. Er wollte nicht, dass ich zu ihm komme, also selbst Schuld. Denkt er etwa, ich würde freiwillig auf die Straße gehen, nur weil er will, dass ich mich nicht mit Miles treffe. Kann er knicken.
"Wo hast du die Nacht gepennt?", fragt er mich, obwohl er es genau weiß, versucht dabei seine Wut zu verbergen, aber es gelingt ihm nicht.
"Bei Miles und da bleibe ich auch die nächste Zeit", antworte ich schlicht.
"Das ist nicht dein Ernst", ungläubig schaut Jordan mich an. Es wirkt, als würde er gleich explodieren.
"Gib mir jetzt nicht die Schuld an irgendwas. Denkst du ich würde freiwillig auf der Straße schlafen, nur weil du deine Eifersucht gegenüber Miles nicht unter Kontrolle bekommst? Ich hab dich gefragt, aber du wolltest mich nicht", werfe ich ihm an den Kopf, bevor ich mich einfach umdrehe und zu Miles und Logan spaziere, die etwas weiter weg unter einem Baum stehen.
Ich gebe Logan eine kurze Umarmung, bevor ich ihm die Geschichte erzähle.

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Where stories live. Discover now