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• J A C K S O N •

Miles hat mich mit seiner Aktion echt total verwirrt. Was sollte das?
Er lacht sich doch jetzt hinten rum ganz bestimmt über mich tot.
Dabei hat sich der Kuss echt mega gut angefühlt.
Und dann denkt er auch noch, ich würde Geld von ihm verlangen, obwohl ich ihm nur mit den Tabletten helfen wollte.

Mit einer richtig miesen Laune gehe ich in mein Zimmer, wo Jordan schon im Bett liegt und Rick & Morty schaut.
Ich ziehe mir das Shirt auf und schmeiße es wütend in die Ecke.
Auf einmal legen sich Arme von hinten um mich und drücken mich an einen Körper.
"Du bist so heiß, wenn du wütend bist", haucht Jordan in mein Ohr, doch das kann ich jetzt echt nicht gebrauchen. Ich befreie mich aus seinen Armen und schaue ihn vorwurfsvoll an. Entschuldigend hebt er die Arme und geht zurück ins Bett.
"Man Jordan, was sollte das?", fahre ich ihn an und kann mich einfach nicht mehr zurückhalten.
"Komm mal runter. Wär doch mal ne geile Erfahrung gewesen, musst du schon zugeben", er grinst mich an und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen, was meinen Blick aber nur noch fassungsloser werden lässt.
Er seufzt genervt.
"Lass uns da morgen drüber reden und komm jetzt ins Bett, okay?"
"Nein. Ich will nicht unter deiner Eifersucht leiden, nur weil du damit nicht klarkommst", ich versuche die Lautstärke wieder etwas runterzufahren.
"Dann gib mir wenigstens auch vor anderen das Gefühl, dass du nur mir gehörst und wende dich nicht von mir ab, oder sei so angespannt. Das ist ein scheiß Gefühl, okay?", zickt er zurück, bevor er sich beleidigt umdreht und mir seinen Rücken präsentiert. Genervt putze ich schnell meine Zähne und gehe aufs Klo.

Mit ausreichend Abstand lege ich mich letztendlich auch zu ihm und versuche irgendwie zu schlafen, aber vergebens.
Selbst als aus Jordans Richtung irgendwann nach fast zwei Stunden ein regelmäßiges Atmen zu vernehmen ist, bin ich immer noch hellwach, weshalb ich mich dazu entschließe, nochmal aufzustehen und in die Küche zu gehen.
Ich schließe leise die Tür hinter mir, um Jordan nicht zu wecken.
Ab und zu blitzt und donnert es draußen immer noch, aber es ist schon wesentlich ruhiger geworden.

In der Küche angekommen nehme ich mir ein Glas und fülle es mit Wasser, bevor ich mich an die Küchentheke lehne. Um mich herum ist abgesehen von dem Gewitter alles still.
Seufzend richte ich meinen Blick auf das Fenster, an welchem der Regen in dicken Tropfen hinunterläuft.
"Kannst du auch nicht schlafen?"
Ich erschrecke mich fast zu Tode, als ich plötzlich Miles Stimme hinter mir vernehme.
Ich schüttle nur den Kopf, sehe ihn aber nicht an.
"Ich hatte eigentlich nicht vor dich darauf anzusprechen, aber kann ich dich was fragen?", meint er und lehnt sich nun ebenfalls an die Arbeitsplatte.
"Klar", antworte ich ihm und schaue ihn nun an, so wie er mich.
"Bist du so blind vor Liebe, oder checkst du es wirklich nicht?"
"Was?", verwirrt schaue ich ihn an.
Er verdreht die Augen.
"Jordan beeinflusst dich von vorne bis hinten. Merkst du eigentlich, dass du immer auf seine Bitten anspringst, auch wenn du etwas eigentlich gar nicht willst, was man übrigens in deinem Blick sieht? Ich hab keine Ahnung, was das zwischen euch ist, aber das da etwas gewaltig nicht stimmt, sieht sogar ein Blinder.
Liebst du ihn wirklich so sehr?"
Kurz bin ich baff, bevor ich über sein gesagtes nachdenke.

Sofort fallen mir einige Momente ein. Neulich, als Jordan Sex wollte und ich eigentlich nicht, habe ich mich wegen meinem schlechten Gewissen trotzdem darauf eingelassen. Ich habe ihm praktisch für das Wochenende meinen Körper angeboten, wegen meinem schlechten Gewissen. Ich habe ihn vorhin mitkommen lassen, obwohl ich eigentlich alleine etwas mit Miles und Logan machen wollte. Ich habe sein Gefummel auf dem Sofa zugelassen, obwohl es mir unangenehm war.
Miles hat recht und das wird mir erst jetzt bewusst. Aber trotz allem hänge ich zu sehr an Jordan.

"Ich weiß manchmal nichtmal, ob ich überhaupt weiß, was Liebe eigentlich ist. Ich habe es nie beigebracht bekommen, weißt du?", traurig sehe ich ihn an und ich sehe auch, wie sein Blick etwas weicher wird. Es sieht beinahe so aus, als würde er es bereuen, mich auf das Thema angesprochen zu haben.
"Liebe ist, wenn du eine Person hast, bei der du immer sein willst. Dein Herz schlägt wie verrückt, wenn du bei ihr in der Nähe bist und einfach dein Körper sich nach ihr versehrt. Manchmal ist man wahnsinnig nervös, bevor man sie wieder sieht, aber auch das ist in dem Zusammenhang ein schönes Gefühl-", beginnt er und ich verfalle während seiner Schwärmerei über die Liebe meinen Gedanken.

Miles kann froh sein, so etwas zu haben. Ich hatte es nie und werde es auch nie mehr bekommen. Auch Emma weiß, wie das ist.
"Weißt du, du küsst echt furchtbar."
Ich schrecke leicht auf, als er das sagt und schaue zu ihm. Er scheint gemerkt zu haben, dass meine Aufmerksamkeit nicht mehr ihm, sondern meinen Gedanken gilt.
Auf seinem Gesicht ist ein leichtes Schmunzeln zu erkennen.

Ach scheiß drauf.

"Wirklich? Bist du dir sicher?", ich grinse ihn an und nähere mich ihm Stück für Stück. Er weicht immer weiter zurück, bis er mit seinem Rücken gegen den Kühlschrank knallt. Mit meinen Armen stütze ich mich neben seinem Kopf ab.
"Dann muss ich dir wohl nochmal das Gegenteil beweisen", hauche ich, bevor ich einfach ohne groß nachzudenken, meine Lippen sanft auf seine drücke.
Ich hätte wetten können, dass er mich von sich wegstößt, aber das tut er nicht. Nach einem kurzen Moment, erwidert er den sanften Kuss und zieht mich ein Stückchen näher zu sich.
Seine Lippen sind einfach so weich. Wie ein Babypopo. Er schmeckt nach Minzzahnpasta und einfach nur Miles, aber ich muss zugegeben, dass es echt gut ist.

"Und? Konnte ich dich vom Gegenteil überzeugen?", nachdem ich mich von ihm löse, setze ich wieder mein Grinsen auf, um das Ganze als Spiel dastehen zu lassen, auch wenn in mir nun das reinste Chaos tobt.
"Das, mein lieber Jackson, bleibt ein Geheimnis", er zwinkert mir zu und verschwindet dann flink aus der Küche.

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Where stories live. Discover now