Schuld 3

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Alec PoV

Es war als wäre ich unter Wasser.
Ich bekam mit, dass ich von Jace weggetragen wurde und dann hörte ich irgendwann Magnus Stimme.
Vielleicht war es Einbildung aber seine Hand streifte meinen Körper entlang und seine Tränen tropften auf meine Schulter, als er sein Gesicht in meine Halsbeuge drückte und schluchzte.

Verzweifelt versuchte ich mich an die Oberfläche zu kämpfen und die Augen zu öffnen.
Er fing an zu reden und seine Worte taten mir mehr weh als die Verletzung. Er drohte, mir nie zu Verzeihen, bat mich bei ihm zu bleiben und fing an über unsere Zukunft zu reden.

Er versprach mir eine Familie, ihn zu heiraten, Kinder zu adoptieren und ich kämpfte gegen das restliche Gift, kam der Oberfläche immer näher, bis ich die Tür, mehrere Schritte und dann Magnus Rufe hörte.
Er wehrte sich gegen etwas und schließlich spürte ich, wie er von mir weg gezogen wurde und auf schrie.

Ich hatte ihn noch nie so schmerzerfüllt gehört und das brachte mich schließlich keuchend zum aufsitzen. "Magnus!", schrie ich erschrocken und sah mich im Raum um.
Er wurde von Jace festgehalten während Izzy vor meinem Bett stand. "Alec", keuchte er und kämpfte sich aus Jace' Griff und fiel auf mich drauf, drückte sich an mich und meine Arme umfingen seinen Rücken.
Er schluchtzte wieder in meinen Hals.

"A-Alec", stotterte Izzy mit großen Tränen gefüllten Augen und ich nickte schwach und versank dann in der Umarmung meines Freundes. "Ich bleibe bei dir...ich habs versprochen Magnus. Ich liebe dich alles ist gut", flüsterte ich.
Er saß inzwischen auf meinem Schoß und küsste meine Schulter, meinen Hals und meinen Kiefer.

Nur langsam ließ er mich los, sah mich kurz aus roten Augen an und stolperte dann von meinem Schoß, ließ sich an der gegenüber liegende Wand hinab sinken und schloss die Augen.
Ich verstand, dass er einen Moment für sich brauchte und schon fiel mir Izzy um den Hals während Jace sich geschockt neben mich setzte und einen Arm um mich legte, seine Stirn gegen meine Schulter.

„Tu sowas nie wieder", flüsterte er und Izzy sah mich mit gerunzelter Stirn an. "Wirst du es ihm sagen", sie nickte in Mags Richtung und ich seufzte. "I-Ich muss wahrscheinlich." "Danke du Depp", murmelte Jace erneut und ich vergrub kurz das Gesicht in seiner Schulter. "Du hättest dasselbe getan." Er nickte nur.
Ein paar Minuten vergingen einfach in Stille, bis meine Geschwister sich langsam lösten und verabschiedeten.

Ich ließ mich auch auf den Boden sinken, doch Magnus hatte den Kopf auf die Knie gelegt und seine Arme darum geschlungen.
Langsam krabbelte ich auf ihn zu und kniete mich vor ihn. "Sieh mich an", flüsterte ich und er hob mit geschlossenen Augen den Kopf.
Ich legte die Hand an sein Kinn und lehnte mich zu ihm vor, um ihn einfach zu küssen.
Ich hatte keine Worte und wir beide wussten, dass das ständig passieren konnte, aber so nah war ich dem Tod selten gewesen.

Ich bewegte meine Lippen sanft und schmeckte seine Tränen auf meiner Zunge, als ich seine entlang leckte.
Ich löste mich und lehnte die Stirn an seine. "Nach Hause", flüsterte er mit gebrochener Stimme und ich hob ihn hoch und trug ihn durch das Portal, das er mit seiner letzten Kraft erschuf, dann schlief er an meiner Brust ein.
Ich zog uns beide aus und legte seinen Kopf auf meine Brust damit er meinen Herzschlag hören konnte und küsste seinen Nacken.
Und irgendwann schlief auch ich ein.

Ich konnte seinen Blick auf meinem Gesicht spüren während seine Hand meinen Bauch hoch und dann über die kleine entstandene Narbe fuhr.
Ich öffnete flatternd die Augen und sah in seine, doch sie sahen gequält aus. "Magnus", ich fuhr über seine Wange und schon schlich sich die erste Tränen aus seinen Augen. "Bitte hör auf zu weinen", nuschelte ich und drückte ihn an mich. "Shh ...Magnus.
Ich ziehe mich als Shadowhunter zurück. Ich verspreche es."

Er sah mich entsetzt an. "N-Nein du liebst es." "weißt du was ich noch viel mehr liebe? Dich. Und die Tatsache, dass du unsere Zukunft geplant hast. Ich will dich heiraten und Kinder mit dir."
Er sah mich hoffnungsvoll an und ich meinte jedes Wort ernst, vergessen war die Tatsache, dass ich ihm den Vorfall mit Jace erklären wollte. Es schien nicht mehr wichtig.

Wir blieben den ganzen Tag im Bett und küssten uns und kuschelten. "Wenn du es willst." Ich nickte. Er atmete erleichtert aus.



*Zeitsprung 6 Tage später*


Magnus PoV

Ich saß auf dem Sofa und trug Alecs Sweater, während ich auf ihnen wartete.
Er ging zwar nicht mehr auf Missionen aber er trainierte trotzdem noch mit Jace und ich wartete darauf, dass er mich fragte, ob er wieder gehen darf.
Denn wir wussten immer, dass so etwas passieren kann wie vor knapp einer Woche. Und doch, meine Emotionen haben einfach die Oberhand gewonnen.
Plötzlich hörte ich das klingeln meines Handys und nahm lächelnd Izzys Anruf entgegen.

"Hey Mags. Na alles gut?
Alec und Jace sind gleich fertig.
Wie gehts dir?"

"Isabelle. Gut und dir?"

"Also hast du es gut aufgenommen? Klasse.
Ich wusste das es keine große Sache ist, ich meine, das ist was diese Sache ausmacht..."

"Wovon redest du eigentlich?"

"H-Hat er es dir nicht gesagt? Oh mist....äh ich muss los bye Mags"

Verwirrt legte ich mein Handy weg.
Mir was gesagt?
Ihr Tonfall klang ernst und Sorge machte sich in mir breit, als ich auch schon die Tür aufgehen hörte.

Ich stand auf und verschränkte die Arme vor der Brust, als er rein kam.
Als er meine abweisende Haltung sah, blieb er stehen und das "Hey Mags...", unvollendet. "Was hat Izzy gemeint? Was hast du mir nicht gesagt Alexander?"
Die Farbe wich aus seinem Gesicht. "S-Setzt dich bitte."
Er setzte sich ein Stück entfernt hin und machte nicht mal Anstalt danach, meine Hand zu nehmen was mich schwer schlucken ließ. Er sah auf seine Hände als er sprach.

"Izzy hat von meinem...Unfall geredet. Ich hab mich nicht einfach verletzt ich..." er atmete tief ein. "Ich hab mich vor Jace geworfen."



Entsetzt sah ich ihn an. "Hast du gewusst das du dabei verletzt werden könntest?", meine Stimme war ruhig.

"Magnus ich wollte nicht..."

"Hast du?"

Ich sah wie sich seine Augen mit tränen füllten als er nickte. "Ja. Ich wusste, dass ich hätte sterben können."


Ich nickte eher für mich selbst und es herrschte eine weile Stille.

Teil1: Malec Oneshots SmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt