Das Gesetz

2.1K 110 10
                                    

Magnus

Und nun stand er vor mir und bat mich um einen Gefallen.
Soweit war es also gekommen.
„Izzy, sie wird vor Gericht gestellt und hat mich gebeten dich zu fragen, ob du sie verteidigst", sprach Alec während ich mit dem Stäbchen in meinem Martini rührte.

„Es ist Unterweltlern zwar nicht gestattet, Shadowhunter zu vertreten...Da früher jedoch niemand davon ausgegangen ist, jemand könnte einen Unterweltler bitten, wurden wir nicht offiziell davon ausgeschlossen. Ich würde es ein Schlupfloch nennen", erklärte ich ihm. „Mit der richtigen Entlohnung natürlich", fügte ich hinzu. Ich konnte nicht noch mehr kostenlos für diesen hübschen Braunhaarigen machen.

„Wie hoch ist dein Preis?", fragte Alex und ich sah das Misstrauen in seinen Augen. Typisch Shadowhunter.
„Wie viel würdest du für deine Schwester wohl opfern?
Dein Bogen und Köcher", beschloss ich. Ich wollte ihn da treffen wo's weh tat.
Er war skeptisch, gewährte mir aber meine Bezahlung.

„Wie kam es dazu, dass die liebe Isabelle vor Gericht muss?"
„Sie hat geholfen Meliorn zu befreien", murmelte er während er meinem Blick auswich.
„Das ist aber nicht alles", vermutete ich.
„Sie treibt sich zu gerne mit Unterweltlern rum", seufzte Alec. Ich nickte verstehend und nippte an meinem Glas.
„Und nun nicht mehr?"
„Hoffentlich nicht.
Versteh mich jetzt nicht falsch- es sind einfach nicht die richtigen für sie", beschwichtigte er mit erhobenen Händen.
Feindseligkeit duldete ich nicht, nicht einmal wenn sie aus so einem hübschen Mund drangen.

„Es steht ihr als Shadowhunter im Weg.
Das Gesetz ist hart aber es ist das Gesetz." Dieses Motto lies mich lachen und seine ernste Miene wich Überraschung.
„Was ist daran so lustig?", fragte er skeptisch. „Das ist ein ziemlich schlechtes Motto, findest du nicht?"
Fragend sah er mich an und in diesem Moment wurde mir seine Unschuld bewusst.

Mit einem schiefen Grinsen trat ich näher an ihn heran, spürte seine aufsteigende Nervosität und genoss diese Wirkung auf ihn.
„Das Gesetz... ist hier nicht das einzige, das hart ist, Alexander", hauchte ich ihm entgegen.

Alec POV

Mit großen Augen sah ich den Mann vor mir an. Ich war empört über seine Aussage, so hatte er schließlich nicht über die Gesetze meiner Leute zu reden!
Andererseits schien es für ihn nur ein Scherz zu sein, ein Flirtversuch. Zugegeben einer, der wirkte.
Mir wurde wärmer und ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte.

Ich öffnete den Mund, setzte zu einer Antwort an und hob erklärend die Hände.
„I-Ich... weiß nicht...", stotterte ich vor mich hin und wich seinem neckenden Blick aus.

Ich war schließlich nur hergekommen, um das Geschäft für Izzy abzuwickeln und das hatte ich geschafft.
Wortlos drehte ich mich herum und machte mich verdattert auf den Weg zur Tür.

„Alexander", hallte seine tiefe Stimme durch das Loft.
Mein Namen von seinen Lippen zu hören ließ mich stehen bleiben und schwer schlucken. Mir wurde noch wärmer. Mein Körper reagierte zu intensiv auf ihn.

„Du willst mich doch nicht einfach so hier stehen lassen."
Ich zuckte nur, mit dem Rücken zu ihm, die Schultern.

„Magnus, ich kann nicht bleiben", murmelte ich.
Meine Hochzeit mit Lydia war wichtig für unsere Familie, ich war es schließlich, der die Familienehre wieder herstellen musste. Das konnte mir niemand abnehmen und ich konnte die Verbindung nicht gefährden, nicht mal für diesen attraktiven Hexenmeister.
Aber er wollte nicht aufhören mir den Kopf zu verdrehen.

„Lydia bedeutet dir nichts", hörte ich ihn sagen. „Darum geht es nicht", versuchte ich ihn zu überzeugen.

Es war schwer, denn ich konnte mich nicht mal selbst überzeugen.

Ich hörte Schritte.
Seine Absätze hallten ungewöhnlich laut über das Pakett und mein Herz begann zu rasen. „Ich weiß was du fühlst, wenn ich bei dir bin Alec. Wenn du es nur endlich zulassen würdest!"

Schnell schloss ich die Augen und spürte seine Hand an meiner Taille. Er drehte mich herum und ich spürte seinen Blick auf meinem Gesicht, welches rot anlief.

„Lass es zu", murmelte er noch. Dann sagte er nichts mehr.
Ich traute mich nicht, die Augen zu öffnen, aber ich spürte die aufsteigende Spannung. Und dann wusste ich auch plötzlich, wieso.

Seine Lippen berührten meine, mit mehr Druck als ich erwartet hätte.
Nervosität durchströmte mich, meinen ersten Kuss würde ich nun an einen Hexenmeister verlieren. Einen erfahrenen, Jahrhunderte alten Mann. Einen Mann.
Das war mir nie in den Sinn gekommen.

Er muss gespürt haben, dass ich Panik bekam denn seine Lippen verschwanden schnell von meinen.
Ich traute mich nicht, meine Augen zu öffnen.

Blind griff ich nach vorn, erwischte seinen Hemdkragen und zog ihn, heftiger als beabsichtigt, an mich.
Dann fand ich seine Lippen mit meinen.
Sie klebten, ich vermutete es war sein Lippgloss, aber waren unglaublich weich.

Meine Fingerspitzen berührten seinen Hals, die nackte Haut war warm.
Seine Lippen bewegten sich nun auf meinen, zogen sanft an meiner Unterlippe und raubten mir den Atem. Es war ein unglaubliches Gefühl, jemandem so nah zu sein.
Ich hatte es mir so lange gewünscht.

Und dank dieser langen Einsamkeit wurde ich nun ziemlich schnell ziemlich erregt.
Ich wollte unbedingt noch mehr von ihm spüren, was mich dazu brachte, mich an seinen Körper zu pressen.
Seine Hände hielten meine Seiten und ich vergrub die Finger in seinen verklebten, gestylten Haaren. Ich hoffte er würde mir das später verzeihen.

Es schien ihn nicht zu stören, dass ich fordernder wurde. Auch er drückte mich näher, fasste meinen Körper an und brachte mich auf Hochtouren.

Mein Hirn vernebelte, wollte nur noch mehr von ihm und seiner warmen Haut, die so gut roch.

Ich konnte nicht steuern, dass ich mich in Bewegung setzte, und zwar direkt auf die offene Tür zu, von der ich mir sicher war, dass sie zu Magnus Schlafzimmer führte.

Unerwartet prallte ich gegen ihn, als Magnus stehenblieb und seine Lippen von meinen löste.

„Warte, warte", keuchte er und sah mich eindringlich an.
„Was auch immer du vor hast, es wird nicht passieren."
Verwirrt stand ich da, hielt ihn immer noch an meinen Körper gepresst und wollte ihn weiter küssen. Ich wusste ja selbst nicht, was ich vor hatte da drin, aber ich wollte es raus finden.

„Wenn wir jetzt weiter gehen, da rein gehen... dann nur wenn du mir etwas sagen kannst."
Abwartend betrachtete ich ihn.
„Wenn ich mit dir da rein gehe, muss ich sicher sein, dass du Lydia nicht heiraten wirst Alexander."

Teil1: Malec Oneshots SmutWhere stories live. Discover now