Grey Hair

2.4K 93 21
                                    

Alec PoV

"Mhh", müde drehte ich mich auf die andere Seite, als ich Mags' Hand auf meiner Schulter spürte.
„Alexander, du musst aufstehen!
Heute ist doch dein Geburtstag Liebling", hörte ich ihn und vergrub das Gesicht im Kissen.
Ich wollte nicht wirklich Geburtstag haben, es hieß nur, dass ich noch älter wurde.
Zwar ist Magnus an die 600 Jahre alt, aber mein Aussehen veränderte sich dabei schließlich.

Seine Hand fuhr über meine Brust zu meiner Wange und strich zart darüber, dann hoch durch meine Haare.
Ich liebte es, seine Liebkosungen am morgen, wenn er mal früher wach war als ich.
„Schatz?"
Seufzend drehte ich mich auf den Rücken, warf beide Arme um seinen Körper und zog ihn auf mich.
„Uh!" Er quiekte überrascht auf, wehrte sich aber nicht, sondern legte schließlich ergebend den Kopf in meine Halsbeuge.

„Die anderen kommen gleich Engel, willst du das sie uns so sehen?"
Ich lachte mit noch geschlossenen Augen und fuhr über seinen Rücken.
„Wie oft die uns schon bei Dingen erwischt haben....ists mir jetzt egal.
Ich will einfach noch ein wenig kuscheln", beschloss ich und spürte sein kichern.
„Na schön", hauchte er, ich konnte seinen Atem auf meinem Hals spüren und biss mir auf die Lippe.

Seine Nase strich über meine Haut, dann spürte ich seine Lippen auf meinem nackten Schlüsselbein.
Ich kicherte, in den vergangenen Jahren hatte er es nie lassen können, mich zu küssen.
Egal wo.
„Mags", kicherte ich, als er saugte und dabei gekünstelt stöhnte.
Augenverdrehend schob ich die Unterlippe vor, immer ärgerte er mich damit.

„Wenn es dich so stört, schlaf ich nicht mehr mit dir", drohte ich halb herzig.
„Uhh wird da jemand zickig? Du weißt, dass ich es liebe, aber dich aufzuziehen auch."
„Hmm."
„Sollen wir jetzt aufstehen?", murmelte er und fuhr mit einer Hand über meine Brust.
„Wenns sein muss."
Er rappelte sich auf und wartete, bis ich in die Boxer geschlüpft war, mein Geschenk hatte er mir heute Nacht gegeben....

„Du gehst duschen, ich richte die Getränke?" "Wie spät ist es denn?", fragte ich gähnend, als ich eine frische skinny Jeans ohne Löcher und ein neues Hemd aus dem Schrank griff und vor ihm wieder stehen blieb.
„Fast eins."
„Wow, wir waren lange wach", grinste ich, was er breit erwiderte.
„Und das war es wert", schnurrte er zwinkernd, bevor er an mir vorbei aus dem Zimmer wollte, doch ich hielt ihn sanft am muskulösen Oberarm fest.

Erwartungsvoll sah er zu mir hoch, als ich mich vorbeugte und ihm einen kurzen Kuss stahl. "Ich liebe dich."
„Ich dich auch Alexander, Happy Birthday." Ich lächelte schief und ließ ihn dann los.

Die Dusche vertrieb meine Gedanken an mein Alter einen Moment lang, doch das hielt nicht lange.
Als ich aus der Dusche trat und mir, nach dem ich mich abgetrocknet hatte, ein Handtuch um die Hüfte gebunden hatte, durchzog mich ein Schmerz in meiner Hüfte, der mich an mein Alter erinnerte.
45 Jahre, das machte sich ganz schleichend in den Gelenken bemerkbar.

Seufzend versuchte ich, dieses Thema zu verdrängen und föhnte kurz den Dunst von dem Spiegel und fing dann an, meine Haare zu kämmen.
Gerade als ich ein letztes mal durch fuhr fiel mir etwas auf, dass mein Herz einen Schlag aussetzten ließ.
Da war es.
Mein erstes, graues Haar.

Es war an meiner rechten Schläfe und eigentlich nur kaum sichtbar, doch durch meine aktiven Runen und dem Kontrast der schwarzen haare eben nicht übersehbar.
Auch mein Hexenmeister würde es bemerken. Meiner Familie und den Freunden würde es egal sein, ihm auch, rein vom äußerlichen, doch er würde wissen, dass es mich quälte.

Natürlich spielte das Alter in unserer Beziehung diese eine wichtige Rolle, die mich nicht los lassen wollte.
Überfordert schloss ich die Augen und lehnte mich gegen das Waschbecken, während ich versuchte, ruhig zu atmen.
Von Zeit zu Zeit hatte ich eine kleine Panikattacke entwickelt, wenn es darum ging. Mein Herz beschleunigte, meine Hände schwitzten und mir wurde übel.

Dabei waren meine schwarzen Haare doch das, was er am meisten an mir liebte, mich zu seinem Typ machte.
Natürlich wusste ich, dass es darauf nicht ankam und er mich genauso liebte, wie ich ihn, aber trotzdem machte es mir Angst.
Das alles.
Kopf schüttelnd öffnete ich die Augen,sah es ein letztes mal an, bevor ich mich weiter fertig machte und anzog.

Das dunkel blaue Hemd, das er mir gekauft hatte als wir in London waren, saß immernoch perfekt, denn das Training im Institut lief weiter, auch wenn ich nicht mehr auf Missionen ging.
Einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich das Gesicht verziehend aus dem Bad trat und durch das Loft zu meinem Mann ging.
Wir hatten vor Jahren geheiratet, der Ring an meinem Finger ließ mich noch immer lächeln und ich hatte ein wunderbares Leben mit ihm.
Doch die Zeit raste und verfolgte uns.

„Mags?"
„Küche", rief er zurück und ich ging lächelnd hin.
Er stand mit dem Rücken zu mir an der Theke und streckte sich gerade, um ein paar Gläser aus dem oberen Regal zu greifen, weshalb ich grinsend stehen blieb.
Da er zu klein war, musste er so sehr auf die Zehen stehen, dass sein dunkel lilanes Tshirt mit den Strasssteinen am Kragen hoch rutschte und freie Sicht auf die braune, glatte Haut gab.

Währenddessen hing die enge, schwarze Jeans tief und umgab seinen Hintern perfekt, was mich nach all der Zeit nicht weniger anmachte. Jedoch ließ mich der Gedanke an meine bald zu sehende Altersschwäche wieder ernst werden ließ.
„Alles klar?", schmunzelte ich, worauf er erschrocken zusammen zuckte.
Er drehte den Kopf zu mir und lächelte dieses Grinsen, in das ich mich verliebt hatte.

"Könntest du die Gläser runter holen?"
„Ich könnte noch ganz andere Dinge runter holen", murmelte ich so leise, dass ich bezweifelte, dass er es hörte.
„Mh?"
„Nix", schnell ging ich auf ihn zu, legte eine Hand an seine Taille und holte mit der anderen ein Glas nach dem anderen und stellte sie auf die Theke.
„Danke."
Ich nickte nur, wieder hatte meine Hüfte geknackt und ich sah im Glas des Schrankes mein Haar.

Ja die wird ebenfalls ein wenig traurig.... Danach kommt wieder happiness I promise☺😈😇

Teil1: Malec Oneshots SmutWhere stories live. Discover now