- Kapitel 68 -

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Miguel

"Nichts passiert.", unterbreche ich sie und mache da weiter, wo ich aufgehört habe. Amara zieht scharf die Luft ein, als meine Hand in ihre Jogginghose schiebe und krallt sich in meine Schultern. Ich bin immer noch fasziniert, das eine so zierliche Frau doch so viel Kraft hat.

Ihr feuchter Slip und ihr Keuchen an meinem Hals machen mich wahnsinnig. Keine Frau kann die Gefühle bei mir wecken, die Amara bereits mit ihrer bloßen Anwesenheit weckt. Mein einziger Wunsch war, Amara wieder bei mir zu haben. Das wir jetzt auch noch gleichzeitig eine Affäre miteinander haben, setzt dem ganzen die Krone auf.

Meine Frau legt ihren Kopf an meine Brust, während ich mit zwei Fingern in sie eindringe. Auch wenn mein Arm schmerzt, halte ich sie fest, damit sie loslassen kann.

"Miguel.", keucht sie leise und hält sich an meinem Shirt fest.

Kurz bevor sie kommt, breche ich ab.
"Das Essen wird kalt.", ärgere ich sie und richte ihre Jogginghose. Vor ihren Augen lecke ich mir meine Finger ab und öffne anschließend den Wein.

Perplex steht sie schweratmend neben mir und beobachtet meine Handlungen.
"Schwein.", brummt sie.

Schnell greife ich nach ihrem Oberarm.
"Wie bitte?"

Mit zusammengekniffenen Augen schaut sie zu mir hoch. Anscheinend überlegt sie, ob sie sich noch einmal wiederholen soll. Kurz öffnet sie ihre Lippen, dann schließt sie sie wieder.

"Besser so.", hauche ich ihr entgegen und lasse sie los. Beleidigt setzt sie sich auf den Stuhl und beobachtet, wie ich ihr Wein eingieße und das Essen auspacke. Ich lege meine Hand ins Feuer, dass ich das zurück bekomme, aber das soll mir Recht sein.

Spaß muss sein und sie hat mich mindestens doppelt so oft hängen lassen.

"Prost."
Ich gebe das Glas leicht an und warte darauf, dass sie mit mir anstößt.

"Darauf, dass ich dir das Leben gerettet habe.", flüstert sie provokant, bevor ihre Weinglas mit einem Klirren gegen meins stößt.

"Darauf, dass ich mit so einer hübsches und klugen Frau den Abend verbringen darf.", provoziere ich sie ebenfalls und nehme einen Schluck von dem kühlen Getränk. Amara schaut mir noch einen Augenblick zu, bevor sie auch einen Schluck nimmt.

"Erwarten wir noch Besuch oder warum hast du für 4 Personen Essen bestellt?", witzelt sie, weil der gesamte Tisch mit Essen bedeckt ist.

"Wir haben den ganzen Tag nichts gegessen.", zucke ich belustigt mit den Schultern und lasse mich auf dem Stuhl gegenüber von ihr fallen. Während Amara das Essen betrachtet, greife ich nach ihrem Teller und fülle ihm mit Tacos, Empanadas und Quesadillas.

"Buen provecho.", wünsche ich ihr einen guten Appetit und stelle den Teller wieder vor sie.

"Dir auch.", lächelt sie freundlich zurück und nimmt sich eine Empanada.

21:23

"Hat Jasper eine Freundin?", schneide ich ein eher ungewöhnliches Thema an.

Amara schiebt ihren leeren Teller bei Seite.
"Nein, zumindest keine, von der ich weiß."

Ich nicke.
"Er weiß hoffentlich, dass jede Frau dann für immer an euch gebunden sein wird."

"Das wird sich dann zeigen. Vielleicht hat er deshalb noch keine mitgebracht.", zuckt sie mit den Schultern und lehnt sich in den Stuhl zurück. Stumm greife ich nach meinem Weinglas und betrachtet die Flüssigkeit, bevor ich einen Schluck nehme.

"Mein Vater hat eine neue Freundin.", eröffnet mir Amara.

Überrascht stelle ich mein Weinglas zurück auf den Tisch.
"Und? Wie ist sie so?"

"Nett."

"Nett ist die kleine Schwester von scheiße.", lache ich und schaue sie leicht besorgt an.

"Nein, sie ist wirklich nett. Vielleicht ein wenig zurückhalten und ängstlich, aber wir kommen gut miteinander klar.", zwingt sie sich ein Lächeln auf.

Ich beiße mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich ihr antworte.
"Aber sie ist nicht deine Mutter, ich verstehe schon, was du meinst."

Amara senkt kurz den Blick und schaut dann an mir vorbei.
"Ja, vielleicht ist es das."

"Ich weiß, dass ich mich da nicht einmischen sollte, aber darf ich dir einen Tipp geben?"

Unsicher schaut sie mir in die Augen und nickt dann kurz.

"Sie muss auch gar nicht wie deine Mutter sein. Und ich denke nicht, dass sie versucht deine Mutter zu ersetzen oder? Seh sie einfach als Hilfe, als gute Freundin und sei froh, dass sie deinem Vater Halt gibt.", erkläre ich ihr, dass sie die Freundin ihres Vater akzeptieren soll.

"Ja, vermutlich hast du recht.", spricht sie gedankenverloren.
"Wie war das bei deinem Vater? Er hat doch auch eine neue Frau, oder?"

Ich nicke.
"Ja. Und ich war auch nicht begeistert, das kannst du mir glauben.", scherze ich, woraufhin Amara leise lacht.

"Ich habe mich mit ihr gar nicht gut verstanden. Sie wollte, dass mein Vater komplett aus dem Geschäft austritt, aber das geht nicht. Nicht, solange er lebt. Es war schwer für sie, das zu verstehen und es war schwer für mich, dass sie es anfangs nicht verstanden hat. In meinen Augen war sie nicht gut für unsere Familie, weil sie uns zerstören wollte. Aber eigentlich hatte sie Angst um meinen Vater und wollte ihn beschützen.", erkläre ich ihr.

"Hat es lange gedauert, bis du sie akzeptiert hast?", will Amara wissen.

"Ja. Ich wollte sie bei den Familienfeiern nicht dabei haben. Ich fand, dass sie stört, weil sie sich nicht auf unsere Art und unser Geschäft einlassen wollte. Mein Vater hat sie trotzdem immer mitgebracht. Letztendlich verstehen wir uns heute ganz gut. Wir habe eine gewisse Distanz und das ist gut so. Weiter möchte ich nicht gehen, näher möchte ich ihr nicht kommen. Aber trotzdem würde ich sie im Ernstfall nicht hängen lassen. Sie gehört zur Familie."

"Das ist wichtig, dass sie auf euch zählen kann."
Ein leichtes, zufriedenes Lächeln hat sich auf ihre Lippen gelegt.

"Sorg dafür, dass die Freundin deines Vaters auch auf euch zählen kann.", erinnere ich sie.

Zustimmend nickt sie.

La Reina de MexicoWhere stories live. Discover now