- Kapitel 81 -

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Amara

"All die Jahre musste ich dir vertrauen. Blind. Ich bin, ohne dich zukennen, nach der Schule mit dir mitgefahren. Nachdem du mir am Tag vorher eine Waffe gegen die Schläfe gedrückt hast. Welchen Grund hast du, mir nicht zu vertrauen?", frage ich weiter. 

Er zuckt mit den Schultern.
"Es gibt keinen Grund. Ich schätze, ich bin einfach ein Arschloch."

Ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen, weil Miguels Mundwinkel zucken. 

"Halt die Klappe.", verdrehe ich lachend die Augen und haue ihm leicht gegen die Brust.

"Was denn? Hast du mir das nicht früher immer an den Kopf geworfen?", hört er nicht auf und hebt mich kinderleicht von seinem Schoß. 
In wenigen Schritten drückt er sich vom Stuhl hoch und drückt mich mit seinem Gewicht gegen den Tisch, bevor er sich mit beiden Armen links und rechts von mir abstützt.

"Früher war das ja auch so.", kontere ich schnell und schaue kurz auf seine Lippen, weil sie so dicht an meinen sind.

Er grinst.
"Oh Princesa, das ist heute auch noch so.", versichert er mir und küsst mich anschließend. 

"Erinnerst du dich doch, was wir damals in dem Bett gemacht haben?", flüstert er zwischen den Küssen und sorgt dafür, dass ein Pochen durch meinen Körper fährt. 

"Was haben wir denn gemacht?", hauche ich absichtlich unwissend. 

Er grinst gegen meine Lippen, bevor er meine Unterlippe sanft zwischen seine Zähne nimmt und ein bittersüßer Schmerz durch meine Lippe geht. 

"Spiel nicht mit mir.", warnt er mich, weil er genau weiß, wie gut ich mich erinnern kann. Es war das erste Mal, dass Miguel sanft war. Er hat mich berührt, als wäre ich aus Porzellan. Als wäre ich zerbrechlich und könnte jeden Augenblick in Einzelteile fallen. Er hat mich zu nichts gedrängt und mich das erste Mal an erste Stelle gestellt.

Und ich hatte das Gefühl, als hätte er es auch genossen. 

"Du spielst mit mir.", flüstere ich zurück. 

"Ist das so?", haucht er gegen meine Lippen, während ich seine Fingerspitzen an der Innenseite meines linken Oberschenkel spüre. 

"Ja.", nicke ich mit geschlossenen Augen, weil er meinen Hals liebkost.

"Und soll ich damit aufhören?", ärgert er mich und hält in seiner Bewegung inne. Sein warmer Atem prallt auf meine heiße Haut. Auf meine Haut, die sich nach seinen Berührungen sehnt.

"Mh-mh.", verneine ich leise.

Sogar durch meine geschlossenen Augen, kann ich sein breites Grinsen sehen.
"Ich hab dich nicht verstanden. Soll ich aufhören?"

"Nein.", murmel ich nun etwas deutlicher. 

Miguel drückt sich mit seiner Hüfte an mich, sodass ich seine Errektion spüre.
"Wie bitte? Du redest so undeutlich."

Ich seufze vor Erregung.
"Nein, Miguel. Du sollst nicht aufhören."

"Sag das doch gleich.", gibt er sich zufrieden und schiebt mein Top hoch, sodass er meine Brüste mit Küssen übersehen kann. Gleichzeitig schiebt er mit seiner rechten Hand meinen Slip zur Seite. 

Als meine Hände an dem Saum seiner Hose rumspielen, unterbricht er mich.
"Habe ich dir gesagt, dass du mich anfassen sollst?"

Ich schlucke.

"Du wirst dich doch wohl zusammen reißen können, oder?", provoziert er mich weiter und zieht mir die Hose von den Hüften. Achtlos fällt sie auf den Boden, während Miguel nun doch selber seine Hose von seinen Hüften zieht. 
Gerade als ich gucken will, legt er seine Hand an meinen Hals und Kiefer und drückt meinen Kopf in den Nacken, sodass ich zwar nicht sehen kann, wie er in mich eindringt, aber gezwungen werde nur das Gefühl zu genießen. 

Während ich mich an der Tischplatte festhalte, ertönt Miguels leises Keuchen. Er drückt mich weiter zurück, sodass ich mit dem Rücken auf dem Tisch liege. Seine Fingerspitzen bohren sich in meine Hüfte und hinterlassen ein angenehmes Ziehen. 

Mit der rechten Hand umschließt er meine linke Hand und hält sie fest. 

Ich muss lachen, als ein Weinglas umfällt und der teure Wein auf den Marmorboden tropft. Miguel grinst mich an, während er mich weiter auf der edlen Tischplatte vögelt. 


22:29 Uhr

"Ich bringe dich morgen zum Flughafen.", teilt er mir mit und zieht mich an seine nackte Brust. Mittlerweile liegen wir im Bett und schauen einen Film. Wobei Miguel mir immer wieder Küsse auf die Schulter und in den Nacken haucht und sich gar nicht richtig auf den Film konzentriert. 

"Sicher? Ich muss früh los. Ich kann mir auch ein Taxi bestellen.", erkläre ich ihm, dass er sich nicht die Mühe machen braucht. 

"Darauf muss ich nichts antworten, oder mi Amor?"

Seine Antwort bringt mich zum Lachen.
"Schon gut.", winke ich ab und lege meinen Kopf in seine Halsbeuge. 

"Mein Vater hat uns eingeladen.", räuspert er sich plötzlich. 

"Uns?", frage ich überrascht und drücke mich hoch, sodass ich ihn ansehen kann. Er führt seine Hand zu der Strähne, die mir vor dem Gesicht hängt und spielt mit ihr. 

"Er weiß, dass ich dich nie vergessen konnte. Seit der Hochzeit, da lässt er mir keine Ruhe mehr.", offenbart er mir. 

"Keine Ruhe? Womit?", hake ich neugierig nach. 

Verträumt schaut er mir ins Gesicht.
"Mit uns. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns geschäftlich treffen. Vermutlich will er nur ein Update."

"Und wann?"

Er zuckt mit den Schultern.
"Dann, wenn wir Zeit haben."

"Und dein Vater wird nicht ungeduldig, wenn du ihn warten lässt? Immerhin geht es um sein Geschäft.", witzel ich. 
Ich kenne seinen Vater nur flüchtig, weil er Miguel damals geholfen hat, als mein Bruder mich angeschossen hat. 
Er hat ihm unter die Arme gegriffen und ich glaube, dass Miguel dankbarer gewesen ist, als er zugeben wollte. 

"Tatsächlich hat er mich schon angeschrieben.", lacht Miguel leise und steckt mich damit an. 

"Dann mach mal einen Termin.", sporne ich ihn lachend an. 

"Mein Vater ist so gut wie raus aus dem Geschäft. Eigentlich muss er einen Termin bei mir machen, wenn man es so sieht."



La Reina de MexicoWhere stories live. Discover now