Der Name Bowers

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Als Henry vor seinem Haus stand, bemerkte er, dass der Wagen weg ist. 

Zum Glück, dachte sich Henry. Sein Vater war weg. Erleichtert ging er ins Haus. Er legte sich zunächst auf sein Bett und dachte über Patricks Worte nach. 

„Was weiß der schon über mich? Gar nichts. Henry Bowers und verliebt? Unmöglich! Oder ist vielleicht doch etwas dran? Nein! Definitiv nicht. Sie hat mir nur geholfen, das ist alles!" 

Henry versuchte zu schlafen, doch der Gedanke an Ava hielt ihn wach. Was wäre, wenn sie genau in dem Moment in Schwierigkeiten steckt? Sollte er lieber nochmal nachsehen? Als Henry entschlossen war, noch einmal loszulaufen, um nach Ava zu sehen, hörte er, wie die Haustür aufging. 

Na toll, jetzt kann ich auch nicht mehr weg, dachte er sich. Sein Vater war zurückgekommen. 

„Henry!!!! Wo steckst du??!" 

Henry lief zur Tür und schloss sie zu. Sein Vater bemerkte, dass sich etwas in seinem Zimmer tat und lief zur Tür. Er polterte wild gegen diese. 

„Mach sofort auf!!" 

„Lass mich in Ruhe!" 

„Du öffnest sofort diese Tür, sonst kannst du was erleben!" 

Das Geschrei seines Vaters wurde immer lauter und lauter. Nach ein paar Minuten blendete Henry es einfach aus und versuchte einzuschlafen. 

Es wird schon nichts mit ihr sein, versuchte er sich zu beruhigen und schloss die Augen.

Am nächsten Morgen war Butch Bowers schon wieder weg. Henry schaute aus dem Fenster. Der Wagen stand auch nicht mehr da. 

„Hmm. Wann er die Nacht wohl aufgehört hat, gegen meine Tür zu schlagen?" 

Schwerfällig schleppte sich Henry in die Küche und nahm sich ein Glas Wasser. Der Gedanke an Ava schoss ihm plötzlich wieder in den Kopf. 

Mein Vater ist weg, ich könnte jetzt zu ihr

Er stellte das Glas auf den Tisch und machte sich auf den Weg. Schon ein paar Meter vor ihrem Haus, sah er Ava weinend an einem Pfahl sitzen. So schnell er konnte, rannte Henry zu ihr. 

„Ava! Was ist passiert?" Er kniete sich zu ihr runter. Sie antwortete zunächst nicht, sondern hob ihren Kopf. Ihre Unterlippe war angeschwollen und sie hatte einen kleinen Schnitt an der Stirn. 

„Nein", sagte Henry und strich ihr leicht übers Gesicht. 

„Was hat er dir angetan?" 

„Wir hatten einen Streit", schluchzte sie. 

„Ich hätte nach dir schauen sollte", warf sich Henry vor. 

„Du konntest sowas doch nicht wissen." 

„Er hat es herausgefunden, dass ein Junge bei mir war." 

„Was? Wie?" 

„Er hat sich hinter dem Haus versteckt, als du gegangen bist." 

„Also, war ich dran schuld, dass er dich-" 

„Nein, sag sowas nicht", unterbrach sie ihn. 

„Wir hatten doch beide davon keine Ahnung." 

„Was hat er dir dazu gesagt?" 

„Er wollte deinen Namen. Aber es ist alles eskaliert." Sie fing erneut an zu weinen. Henry nahm sie in den Arm, versuchte sie zu beruhigen. Es gelang ihm auch. „Danke", flüsterte sie leise. 

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now