Wir stehen hinter dir!

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„Was wollt ihr?", fragte sie ängstlich. Belch, Victor und Patrick sahen sich an.

„Hör mal, wir tun dir nichts", sagte Patrick und nahm vorsichtig die Hände hoch.

Ava traute der ganzen Sache nicht, blieb aber stehen.

„Du hast das vorhin mitbekommen, oder?"

Ava nickte hektisch und ängstlich.

„Es war aber nicht so, wie du denkst...", sagte Belch und versuchte sich ihr zu nähern.

„I-Ich habe aber gesehen, w-wie e-er diese Frau festgehalten hat", stotterte sie und sah die drei abwechselnd an.

„Es hatte einen Grund", antwortete Victor schnell darauf.

Ava schaute sie verwirrt an.

In der Zwischenzeit war Henry immer noch auf der Suche nach der Frau. Er kam an der Brücke an und sah einen kleinen Jungen an dieser hängen, der drohte abzustürzen.

Er wusste nicht, was er tun sollten, schaute sich kurz um und rannte schließlich zu ihm hin, um ihm zu helfen. Es war schwerer als gedacht, da er schon fast unter der Brücke hing und Henry ihn schlecht greifen konnte.

Er rutschte immer ein klein wenig mehr. Wenn er abstürzen würde, würde er direkt ins Wasser der Barrens fallen und es vermutlich nicht überleben. Der Junge schrie nach Hilfe, Henry versuchte seine Hand zu greifen.

Die Bowers Gang hat Ava währenddessen über den Vorfall aufgeklärt.

„Er wollte dich nur schützen", sagte Belch und legte seine Hand auf ihre Schulter.

„Diese Frau hat ihm wirklich damit gedroht?"

Die Jungs nickten. Ava war geschockt, aber auch erleichtert.

„Hast du gedacht das er..."

Ava schüttelte den Kopf.

„Nein... ich wusste nur nicht was das sollte. Seit dem ich ihn kenne, habe ich ihn noch nie so aggressiv erlebt", sagte sie.

Natürlich wusste sie, wie Henry drauf sein konnte. Sie wusste auch, dass schon ein paar Dinge, die über ihn erzählt wurden stimmten. Doch sie machte sich selbst von ihm ein Bild und wusste, dass er auch zu anderem fähig war. Doch das er auf eine in ihren Augen vorhin noch wehrlose alte Dame losging, versetzte sie kurz in Schock.

„Ja gut, Henry kann schon ziemlich brutal sein, aber mit dir würde er sowas nie tun! Du bist ihm wichtig!"

Die Jungs versuchten Ava zu beruhigen. Obwohl die Bowers Gang schon sehr brutal war, kannten sie jedoch Grenzen. Sie standen immer hinter jedem der Mitglieder und würden sich selbst nie schaden.

„Wo ist Henry jetzt?", wollte Ava wissen.

„Der wollte die Frau suchen", antwortete Victor und pendelte mit dem Blick zwischen den dreien hin und her.

„Fuck, besser wir suchen ihn", sagte Belch und die vier rannten los.

Henry hat es tatsächlich geschafft den Jungen an der Hand zu greifen.

„Ich hab dich... warte", rief er und versuchte ihn mit aller Kraft hochzuziehen.

Es war sehr schwer. Der Junge rutschte immer wieder ab, wenn Henry die Kraft verließ. Er zog und zog, doch es dauerte, bis er ihn ganz oben hatte. Henry schaffte es auch die andere Hand zu greifen. Er konnte ihn jetzt fast bis ganz nach oben ziehen, fast hätte er es geschafft.

Plötzlich ertönte eine Stimme hinter ihm, die sagte: „Lass den Jungen fallen!"

Henry blickte so weit es geht über seine Schulter und sah seinen Vater mit einem Messer hinter sich stehen. Es war aber nicht Henrys Messer, das hätte er sonst erkannt. Henrys Herz fing an zu rasen, seine Hände fingen an zu zittern, doch er ließ den Jungen nicht los.

„Weg mit dem Messer!", brüllte auf einmal eine andere Stimme.

Es war Belch, der mit Victor, Patrick und Ava auftauchte. Patrick zog sein Feuerzeug und seine Spraydose heraus.

„Wir sind zu viert, also weg mit dem Messer!", brüllte er etwas lauter.

Butch hätte gegen die vier wahrscheinlich keine Chance gehabt. Er wollte jedoch nicht aufgeben.

„Er lässt diesen Jungen fallen!"

„Weg mit dem Messer!", rief Belch erneut.

Er war selbst ein wenig nervös und das Adrenalin stieg ihm durch den ganzen Körper. Butch Bowers sah energisch zu seinem Sohn, der immer noch den Jungen festhielt.

„Das wird noch ein Nachspiel haben! Ich schwörs euch!", brüllte Butch und zog sich schlussendlich doch zurück.

Er lief in entgegengesetzten Richtung von der Bande weg, bis er schließlich außer Sichtweite war. Die Bande eilte sofort zu Henry und half ihm den Jungen hochzuziehen.

Sie kümmerten sich zunächst um den kleinen Jungen, der sich schließlich bedankte und weglief.

„Jungs... ich...", druckste Henry und wurde ein wenig rot.

Die Bowers Gang lächelte leicht.

„Ist schon gut, Henry", sagten sie und sahen ihn verständnisvoll an.

„Das mit dem Jungen war nur... weil...", sagte er und wusste gar nicht richtig, was er redete.

„Henry, es ist doch egal, was du tust!"

Er sah die Jungs an.

„Ich stehe wie ein Schwächling da... ich..."

„Blödsinn! Du bist doch kein Schwächling, nur weil du einem Jungen geholfen hast. Es ist egal was du tust, wir stehen immer hinter dir!"

Henry war überrascht. Das seine Gang so tickt hätte er nicht gedacht.

Er wandte sich Ava zu.

„Wieso bist du hier?"

Ava schaute zuerst zu Victor, Patrick und Belch, danach zu Henry.

„Ich habe das mit der Frau mitbekommen", sagte sie und nahm Henrys Hände.

„Wirklich?"

„Ja aber deine Freunde haben mir alles erklärt. Du wolltest mich nur schützen?"

Henry nickte und umarmte sie.

„Ich will dich immer schützen, Ava!"

Auch Victor, Patrick und Belch, die sonst immer so harte Brocken waren, waren von der Situation angetan.

„Jungs... Ava ist einfach...", fing er an, als er Ava losließ.

„Du musst uns nichts erklären, Henry... wir stehen hinter dir und deinen Entscheidungen!"

Henry lächelte und war erleichtert, wie seine Bande mit der Situation umging.

„Aber eins sag ich dir... diese Frau machst du bitte noch fertig!", meinte Belch und rollte die Augen.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now