Die Entführung

146 14 2
                                    

Henry war auf dem Weg zur Stadtbibliothek. Mit zittrigen Beinen lief er immer schneller und schneller, rannte schon fast, als würde ihn jemand verfolgen.

Immer wieder schaute er um sich, hoffte, dass niemand ihn sieht. An der Bibliothek angekommen ging er nervös auf und ab, wartete auf Ava.

„Komm schon, Ava... komm schon", flüsterte er vor sich hin und wippte nervös auf und ab.

Sein Herz schlug vor Aufregung.
Butch war inzwischen mit Ava bei sich zu Hause angekommen.

Er hielt die Tür auf und warf Ava förmlich in die Wohnung.

„Sofort rein da!!", schrie Butch Ava an.

Ava krabbelte laut atmend über den Boden, weg von Butch, bis hinten an die Wand des Wohnzimmers.

„Bitte... nein... was...", stotterte sie schnell atmend und zitternd.

Sie zitterte am ganzen Körper, stand förmlich unter Strom.

„Halt sofort den Mund!", schrie Butch Bowers sie an und nahm ein kleines Seil vom Tisch.

Er ging auf Ava zu und hielt sie sofort wieder fest als sie versuchte zu entkommen.

„Halt die Klappe!", schrie Butch als Ava anfing laut um Hilfe zu schreien.

Er nahm ihre Handgelenke und fesselte sie. Danach holte Butch ein Tuch aus seiner Hosentasche und band es ihr um den Mund.

„Willkommen bei uns... du wirst hier einige Zeit verbringen", sagte Butch Bowers zu Ava als er sich wieder langsam von Ava entfernte.
Ava lag auf dem Boden, versuchte zu schreien doch es funktionierte nicht.

Es war anstrengend zu schreien und ihre Handgelenke schmerzten durch den Druck.

Butch Bowers stellte sie wieder auf die Beine.

„Mitkommen! Und halt ja den Mund!", zischte er und schubste Ava einen kleinen Flur entlang.

Er öffnete eine schmale Tür, hinter der sich Treppen befanden die nach unten führten.

„Komm schon!", zischte Butch und packte Ava fest am Arm.

Er lief mit ihr die Treppen runter in den Keller.

Unten lag eine Matratze, neben der eine kleine Schreibtischlampe stand, die nur einen kleinen Teil Licht warf.

Daneben ragte eine Eisenstange vom Boden bis zur Decke.

Mehr nicht. Nur noch Kartons standen an den Wänden.

„Leg dich da hin!", schrie Butch Ava an.

Ava stolperte durch einen Stoß von Butch und fiel auf die Matratze.

Butch nahm Avas Handgelenk und kettete es mit einer Handschelle an die Eisenstange.

Ava murmelte vor sich hin, versuchte Butch etwas mitzuteilen, doch dieser ignorierte sie.

Als Ava an der Eisenstange angebunden war stellte sich Butch wieder auf die Beine und lief die Treppen hoch.

„Du bleibst hier unten... verstanden!?", schrie er Ava zu, bevor er die Tür hinter sich schloss.

Ava legte sich auf die Matratze, fing an zu weinen. Tränen liefen ihr die Wange hinunter.

Henry wartete inzwischen schon zehn Minuten an der Bibliothek, als plötzlich Patrick, Belch und Victor ankamen.

„Henry?", fragten sie, da sie nur umrisse sahen.

„Jungs?", fragte Henry und schaute genauer auf die Gestalten, die sich ihm näherten.

„Hey Henry! Was machst du hier?", fragte Patrick.

Er wirkte immer noch ein wenig angetrunken, jedoch nicht so stark, wie Henry es vermutet hatte.

„Was macht ihr hier?", fragte Henry die anderen.

„Den hier hab ich an meinem Auto gefunden", sagte Belch und hielt Henry einen Zettel hin.

Es würdig Nachricht die Henry ihm hinterlassen hatte.

„Ihr wolltet weg?", fragte Victor.

„Ja, aber wir wollten, dass ihr nachkommt", sagte Henry nervös.

„Hey hey, alles gut", meinte Belch verständnisvoll und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Wieso hast du nichts gesagt, wir hätten euch geholfen", meinte Patrick.

„Wir hatten es auch erst eben beschlossen. Und wir wollten euch nicht sofort da reinziehen", meinte Henry.

„Alles in Ordnung", sagte Belch und hob die Hände hoch.

„Aber Ava kommt nicht", sagte Henry schon fast panisch.

„Wo ist sie hin?", fragte Victor.

„Auf dem Weg nach Hause", sagte Henry und schaute wieder um sich, ob Ava irgendwo stand.

„Sie wollte zu Hause noch Sachen... Moment... zu Hause... Vater... ihr Vater!!!", sagte Henry als ihm ein Licht aufging.

Die Jungs schauten ihn fragend an.
„Ich wette ihr Vater hat sie!", meinte Henry.

Sein Herz pochte immer schneller und schneller.

„Dann los! Los, los, los!", rief Belch und deutete auf seinen Wagen.

Die Bowers Gang lief sofort zum Wagen, stieg ein und Belch drückte auf das Gas, sodass sie mit quietschenden Reifen losfuhren.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now