Halt dich von ihr fern!

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„Los, rein da!", brüllte Butch Bowers, als er Henry in das Haus schubste. 

Henry fiel auf die Knie und tat sich so weh, dass es ihm schwerfiel wieder aufzustehen. Er stellte sich wacklig auf die Beine und sah seinen Vater an, der vor Wut kochte. Butch ging zu Henry und trat ihm in den Bauch. 

„Das ist dafür, dass du mich vor meinen Kollegen vorhin so lächerlich gemacht hast!" 

Henry krümmte sich, es wurde ihm ein wenig übel. Er gab ihm einen Schlag auf den Rücken. 

„Und das war für meine blutige Nase!" 

„Das war die Rache dafür, dass du Ava bedroht und geschlagen hast", sagte Henry. 

„Wie redest du mit mir?", fragte Butch und lief drohend auf seinen Sohn zu. 

„Ich habe keine Angst vor dir", sagte Henry und hielt sich noch immer den Bauch. Er versuchte so viel stärke wie möglich zu zeigen.

Sein Vater lachte darauf hin nur und ging an Henry vorbei. 

„Dir gefällt die Kleine, nicht wahr?", fragte er, als er hinter Henry stand und ihn betrachtete, wie er immer noch wacklig da stand und sein Gesicht vor Schmerz verzog. 

Henry schwieg zunächst. Er hatte Angst, er könnte Ava mit jedem weiteren Wort über sie in größere Gefahr bringen. Auf das tiefe Schweigen lachte Butch Bowers erneut. 

„Also doch!" 

„Das geht dich nichts an!", rief Henry. 

„Sich erst mit einem Mädchen blicken lassen, dann seinem Vater die Nase blutig schlagen und jetzt auch noch so einen Ton anlegen! Vielleicht sollte ich nochmal mit dem Mädchen reden, ihr einen kleinen Besuch abstatten..." 

Henry drehte sich zu seinem Vater um. 

„Du wirst sie in Ruhe lassen! Du wirst ihr nichts antun!" 

Er ging auf seinen Vater zu. Dieser machte sich daraus nichts und lachte nur. Er war sich im Klaren, dass er die volle Macht über seinen Sohn hatte und auch etwas stärker war. Butch nahm Henry nie ernst. 

„Das ist wirklich rührend, wie du dich um sie sorgst", meinte Butch Bowers. 

Die Ironie war nicht zu überhören. In Henry stieg die Wut immer mehr und mehr an, je mehr sein Vater sich über das alles lustig machte. 

„Du kannst machen, was du willst Henry, ich gewinne eh immer! Hast du nicht gemerkt, dass dir keiner meiner Kollegen geglaubt hat?" 

Henry senkte den Kopf. 

„Du bist so ein jämmerlicher Bastard, Henry. Bei der kleinsten Gelegenheit schon schwach werden! Ich dachte, ich hätte dich besser erzogen! Aber anscheinend willst du mit diesem kleinen Miststück umherziehen!" 

Henry hob den Kopf. Dieser Satz machte ihn mehr als aggressiv. Sein Vater machte sich weiter über Ava und Henry lustig. 

„Hör auf!", schrie Henry und rannte auf seinen Vater zu, doch Butch drehte sich rasch um und drückte ihn von sich weg. 

„Ich mache das, was ich will ist das klar! Und morgen bleibst du hier, verstanden?!" 

„Du wirst mich nicht daran hindern, sie wieder zu sehen!" 

Butch legte seine Hände um Henrys Hals. Er drückte immer fester zu, immer stärker. 

„Du bist so eine große Enttäuschung für mich!" 

Er schlug Henry ins Gesicht, sodass er zu Boden fiel. Er nahm eine Glasflasche und zuschlug sie auf Henrys Rücken. Henry schrie auf und versuchte zu flüchten, doch sein Vater ließ ihn nicht gehen. 

„Du wärst ja nicht mal stark genug, sie zu schützen, du Schwächling!" 

Henry lag auf dem Boden und spuckte Blut aus. Er krabbelte so schnell es ging zur Tür. 

„Stehauf, du Schwächling!"     

Butch schlug die Tür jedoch wieder zu. Er nahm Henry und schlug ihm gegen die Rippen. Henry wehrte sich mit Tritten und einzelnen Schlägen, doch ihm ging die Kraft aus. Henry fiel auf die Couch und atmete hastig. 

„Mir ist es egal, was du mit mir anstellst... aber lass Ava aus dem Spiel!" 

Als sein Vater gerade auf ihn zuging, klopfte es plötzlich an der Tür. 

„Du bleibst hier!", brüllte Butch seinen Sohn an. Butch öffnete die Tür. 

„Ähm... hallo. Ist Henry da?", fragte Belch, der mit Victor und Henry vor der Tür stand. 

Henry hob seinen Kopf, als er die Stimmen seiner Freunde hörte. Butch wollte sie nicht reinlassen und gerade die Tür zuschlagen, doch Belch stellte seinen Fuß ins Haus. 

„Henry!", rief er, als er ihn auf der Couch liegen sah. 

Patrick stieß die Tür auf und rannte zu Henry, während sich Belch und Victor um seinen Vater kümmerten. 

„Raus aus meinem Haus!!!", brüllte Butch mit einer so lauten Stimme, dass die Nachbarn es locker hätten hören können. 

Die Jungs flohen mit Henry zu Belchs Wagen, der in der Einfahrt parkte. Kurz bevor Butch das Auto erreichen konnte, drückte Belch schon auf das Gas und fuhr mit der Bande davon. 

„Woher wusstet ihr, dass ich zu Hause war?", fragte Henry und hielt sich den Rücken, der immer noch pochte. 

„Du wolltest später zu uns kommen, wir haben dich überall gesucht und hätten uns schon denken können, dass du bei deinem Vater bist", erklärte Belch. 

Henry sorgte sich um Ava. Wenn sein Vater schon so reagiert hat, wie würde ihr Vater dann erst reagieren. 

Am liebsten würde er sofort zu ihr, sie beschützen und sie nicht ihrem Vater überlassen.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now