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Ava nahm Henry leicht in die Arme.

„Wo ist dein Alter?", fragte Patrick und lehnte sich gegen die Hauswand.

„Ich weiß es nicht. Ich bin eben erst aufgewacht, als ihr geklopft habt", antwortete Henry.

„Dann gehen wir am besten jetzt schon, bevor der wieder zurückkommt", meinte Victor.

Die Bowers Gang lief zum Auto und fuhr davon. Belch fuhr den Wagen in Richtung Barrens.

„Das muss höllisch weh tun", meinte Ava als sie Henrys Arme betrachtete.

„Ein bisschen, aber es geht schon", sagte Henry und legte seine Hand auf Avas Hand.

„Henry... kurze Frage... wenn dein Vater wieder auf der Straße steht, soll ich ihn dann wieder umfahren?", fragte Belch und schaute in den Rückspiegel.

„Also Belch wirklich!... du fährst ihn um, legst dann den Rückwärtsgang ein und fährst nochmal über ihn drüber", sagte Patrick und die ganze Bande lachte.

Belch fuhr an den Straßenrand und die Gang stieg aus. Sie liefen runter in die Barrens. Henry setzte sich auf den großen Felsen am Fluss.

„Brennt das?", fragte Victor und deutete auf Henrys Arme.

„Ein bisschen", sagte Henry.

Ava lief zu dem Fluss und kramte ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche.

Sie tränkte es in den Fluss und rannte zurück zu den Jungs. Sie wischte mit dem nassen Tuch leicht über Henrys Arme.

Sie dachte, dass jede kleine Berührung für ihn wie ein Stich sein musste.

„Ich hoffe, ich tu dir nicht weh", sagte Ava und war so vorsichtig wie möglich.

„Nein, keine Sorge. Danke", sagte Henry.

Die beiden schauten sich tief in die Augen.

„Sollen wir euch alleine lassen?", fragte Patrick und zuckte mit den Augenbrauen.

„Herzlichen Glückwunsch, Patrick. Jetzt hast du den schönen Moment ruiniert", sagte Belch und sah Patrick an.

Ava kicherte.

„Ich wollte sie doch nur allein lassen", sagte Patrick.

„Hey, Jung", sagte Henry und grinste.

„Ich weiß nicht ob das mit dem Tuch auf Dauer hilft", meinte Ava und schaute hinter sich zu den Jungs.

„Wir sollten zur Apotheke gehen", schlug Victor vor.

„Hast du überhaupt schon was gegessen?", fragte Patrick und kniete sich zu Henry runter.

Dieser schüttelte leicht den Kopf.

„Dann würde ich sagen, holen Victor und ich etwas zu essen...", schlug Belch vor.

„Und ich gehe zur Apotheke", meinte Ava und stand auf.

„Perfekt! Dann sehen wir uns gleich wieder", sagte Belch und die drei gingen los.

Patrick blieb bei Henry. Zunächst waren beide ganz still. Patrick lief zum Fluss und warf einen Stein ins Wasser.

„Dein Vater ist ein richtiger Arsch", meinte er und drehte sich zu Henry um.

„Ich weiß", sagte Henry und schaute unter sich.

„Er hat angedroht Ava etwas anzutun", sagte Henry wütend.

„Was?", fragte Patrick und setzte sich neben ihn.

„Wenn dieser miese Dreckskerl sie auch nur einmal anfasst...", sagte Henry.

„Ihr wird nichts passieren", sagte Patrick.

„Du passt doch auf sie auf."

Henry nickte.

„Ich bringe sie aber andauernd in Gefahr", meinte Henry.

„Das stimmt doch gar nicht", sagte Patrick und legte Henry die Hand auf den Rücken.

„Du schützt sie doch."

Patrick lachte ein wenig.

„Was? Was ist daran so witzig?", fragte Henry.

„Ich weiß noch, als wir auch so ein Gespräch hatten. Du dachtest durch dieses Missverständnis, dass Ava vor dir Angst hatte. Und jetzt sieh dir an, was mit euch passiert ist", meinte Patrick und lächelte. Henry lächelte auch.

Ava lief in der Zwischenzeit die Straßen entlang zu Apotheke. Sie machte sich immer noch Sorgen um Henry und blendete alles andere aus.

Plötzlich wurde sie am Arm festgehalten. Sie drehte sich um und sah eine junge Frau vor sich stehen.

„Ist alles in Ordnung?", fragte Ava und zog ihren Arm langsam weg.

„Du bist das Mädchen...", sagte die Frau.

„Welches Mädchen?", fragte Ava und schaute sie fragend an.

„Du bist das Mädchen, dass Henry Bowers verteidigt hat", sagte die Frau.

„Du musst schreckliche Angst vor ihm haben."

Ava schüttelte den Kopf.

„Nein, wieso sollte ich?", fragte Ava.

„Er muss dich furchtbar unter Druck setzen! Wir können dir helfen! Mit diesem Jungen ist wirklich nicht zu spaßen!", sagte die Frau und drängte Ava auf die Seite.

„Nein! Ich möchte nicht von Henry weg!", sagte Ava und wich der Frau aus.

„Was hat er dir angetan?", fragte die Frau mit großen Augen.

„Gar nichts! Im Gegenteil... wieso denken alle, dass Henry so grausam ist?", fragte Ava und lief ein Stück zurück.

„Er ist grausam!", sagte die Frau.

„Nein! Sein Vater ist grausam! Aber ihr alle verdreht diese Tatsache. Merkt ihr nicht, wie sehr Henry unter ihm leidet?", fragte Ava.

„Henry ist der wahre Übeltäter!", schrie die Frau.

„Das ist nicht wahr!", sagte Ava.

„Was ist denn hier los?", fragte eine tiefe Männerstimme.

Ava spürte eine raue Hand auf ihrer Schulter liegen. Sie blickte hinter sich und erschrak, als sie erkannte, wer dort hinter ihr stand.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now