Frühstück

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Am nächsten Morgen wachte Henry schon früh auf. Die Sonne kam langsam zum Vorschein, die Nacht war vorbei. Henry rieb sich die Augen und streckte Arme und Beine von sich.

Er blickte zu Ava. Diese schlief noch seelenruhig weiter. Damit er sie nicht weckte, nahm er vorsichtig ihren Arm, der auf seinem Bauch lag, von sich runter und rappelte sich langsam und leise auf.

Obwohl die Sonne noch nicht ganz da war, war es schon sehr warm. Henry knurrte der Magen. Er hatte Hunger und hätte Ava auch gern mit einem Frühstück geweckt. Doch er wollte nicht losgehen und sie hier allein zurück lassen. Also wartete er bis sie aufwachte.

Er setzte sich ans Wasser und warf ein paar Steine in den Fluss. Henry hätte sie zwar aufwecken können, aber das wollte er nicht.

Er wollte sie schlafen lassen, sie sah so süß aus, wenn sie schlief. Außerdem tat es ihr gut und das wollte Henry nicht unterbrechen.

Er vertrieb sich also die Zeit weiter damit Steine zu werfen. Ihm war ein wenig langweilig und wurde auch ein bisschen müde. Er fing an zu gähnen und legte sich wieder hin.

Als er gerade wieder die Augen zu machen wollte, legten sich zwei Arme liebevoll um ihn.

„Na, hast du gut geschlafen?", fragte Ava und legte ihren Kopf von hinten auf seine Schulter.

„Ja und du?", fragte Henry.

Er hielt mit seiner Hand Avas Hand fest. Die Umarmung am Morgen fühlte sich so unbeschreiblich gut an.

„Auch", erwiderte Ava.

„Wie lange bist du schon wach?", fragte sie und setzte sich neben ihn ans Wasser.

„Noch nicht lang", antwortete Henry und warf erneut einen Stein in den Fluss.

„Du hast bestimmt Hunger, oder?", fragte Henry.

„Ja schon", lachte Ava.

Sie wurde jetzt erst richtig wach und realisierte vorher gar nicht, dass ihr auch der Magen knurrte.

„Na dann komm", sagte Ava und stand auf. Henry ließ sich zurück fallen.

„Noch müde?", fragte Ava und kicherte.

Henry nickte. Er wurde langsam wieder müde und wollte am liebsten noch eine Runde schlafen.

„Aber wir müssen doch in die Stadt, um was zu Essen zu holen", meinte Ava.

„Hm? Ne wieso denn?", murmelte Henry und stand auf.

Er lief zu der Stelle, an der die beiden gestern das Feuer gelegt haben. Ein paar Äste waren noch da. Henry nahm sich einen großen Ast und sprintete zurück ans Ufer.

„Was hast du vor?", fragte Ava.

„Wir fangen uns jetzt unser Essen", sagte Henry und lief ins Wasser.

Ava lachte laut los.

„Henry, bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?", fragte sie.

Henry hat es am gestrigen Abend immerhin geschafft, das sein Schuh Feuer fing und sie wollte nicht, dass er sich jetzt in den Fuß sticht oder ähnliches.

„Ja... ganz sicher", sagte Henry.

Er stand nun in der Mitte des Flusses. Ava merkte, dass es nicht ganz ernst gemeint war und hielt das Lachen zurück.

Es sah wirklich witzig aus, wie Henry dort so im Wasser stand.

„Kommt zu Henry", flüsterte er vor sich hin und blickte mit einem starren Blick ins Wasser, als wollte er die Fische hypnotisieren.

Er tauchte seinen Kopf ins Wasser und fing an zu blubbern.

„Was machst du da?", fragte Ava und hielt sich den Bauch vor Lachen.

„Ich versuche die Fische auzulocken. Vielleicht reagieren sie auf meine Laute", antwortete Henry.

Ava dachte, dass er den Verstand verloren hatte, doch sie fand es lustig und irgendwie süß.

„Ich sehe es jetzt schon... wenn die Fische nachher alle ankommen und dich heiraten wollen, weil du Paarungslauten von dir gibst", sagte Ava.

Henry verschluckte sich, da er auch lachen musste.

Nach kurzer Zeit hatte Henry jedoch schon die Nase voll und ging wieder aus dem Wasser raus.

„Dauert zu lange", meckerte er und warf den Ast weg.

„Du standest doch nur eine Minute drin", lachte Ava.

„Ja... aber trotzdem..."

„Keine Lust mehr?"

„Doch doch... okay nein", antwortete Henry und lachte.

„Na los, ab in die Stadt", sagte er und zwinkerte Ava zu.

Er nahm sie an der Hand und die beiden liefen aus den Barrens in Richtung Stadt.

Bis zum nächsten Laden war es gar nicht weit und da sie sehr viel Hunger hatten, nahmen sie den nächst besten Kiosk.

Sie holten sich beide nur ein Brötchen und machten sich auch schon weiter.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now