Sorgen und Ungewissheit

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Henry drehte sich zu seinem Vater um, doch dieser stand nur mit grimmigem Blick hinter ihm.

„Geh schon", zischte Butch und schubste seinen Sohn durchs Wohnzimmer.

„Du hast den Schussbefehl gegeben... stimmt's?!", fragte Henry seinen Vater als er sich wieder zu ihm umdrehte.

„Du hast gar nichts gegen mich in der Hand, Henry!"

„Lass Ava aus dem Spiel", sagte Henry und ging langsam auf seinen Vater zu.

Butch näherte sich ebenfalls seinem Sohn. Henry wurde ein wenig nervös und ging wieder ein paar Schritte zurück.

Er lief durch das Wohnzimmer zu seinem Zimmer, blickte noch ein paar Mal zu seinem Vater zurück. Er legte sich auf sein Bett und versuchte ein wenig einzuschlafen.
Es vergingen mehrere Minuten. Nach eine Weile stand Butch Bowers, der sich nachdem Henry in sein  Zimmer gegangen ist, wie sonst auch in seinen Sessel gesetzt hat, auf und lief in das Zimmer seines Sohnes.

Als er die Tür öffnete, sah er Henry ruhig auf seinem Bett liegen, die Hälfte seines Körpers zugedeckt. Butch Bowers betrachtete ihn eine ganze Weile. Es hatte schon fast etwas unheimliches an sich.

Er kniete sich zu ihm runter und legte die Hände leicht an Henrys Hals, berührte ihn nur ganz leicht, ließ dann auch schon wieder ab. Er ging zu Henrys Tisch im Zimmer und nahm sich den Gürtel, der darauf lag.

Butch schlich zurück an Henrys Bett. Henry blinzelte ein wenig und riss die Augen weit auf, als er seinen Vater sah.

Dieser holte zu einem Schlag aus, presste die Zähne aufeinander und beugte sich über seinen Sohn.

Henry schaffte es gerade so mit aller Kraft das Handgelenk seines Vaters festzuhalten und sich kurzer Hand vom Bett zu rollen.


In der Zwischenzeit brachte Belch dem Rest der Bowers Gang etwas zu essen.

„Dankeschön", sagte Patrick als er vom Essen zu Ava aufsah.

Diese schaute ihn verwirrt an.

„Für was?", fragte sie leise und schaute auch die anderen beiden an.

„Das du dich so für uns eingesetzt hast", antwortete Patrick und griff nach einer Dose Bier.

„Ihr müsst euch doch nicht bei mir bedanken", meinte Ava.

„Doch. Ohne doch wäre das alles viel schlimmer ausgegangen", sagte Belch.

„Aber das ist es doch... dank mir sieht dein Wagen jetzt so aus und Henry ist bei seinem Vater", sagte Ava und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

„Das ist nicht deine Schuld" versuchte Patrick sie zu beruhigen.
„Du bist ganz schön fertig. Magst du dich schon hinlegen?", fragte Belch und stand auf.

Ava nickte nach ein paar Sekunden leicht. Belch führte sie zu seinem Zimmer.

„Wir schlafen auf der Couch", sagte er und hielt Ava seine Zimmer Tür auf.

„Das müsst ihr wirklich nicht... ich kann auch..."

„Keine Widerrede... Henry sagt wir sollen dafür sorgen, dass es dir gut geht", sagte Belch mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.

Ava lächelte zurück und ging zum Bett.

Gerade als sie sich zudeckte und Belch den Raum verlassen wollte fragte sie: „Belch?... Henry wird doch nichts zustoßen, oder?"

„Nein... mach dir keine Sorgen. Er wird mit seinem Vater schon fertig", sagte Belch.

Ava legte sich auf die Seite und Belch lehnte die Tür leicht an. Patrick und Victor kamen zu ihm.

„Wie geht es ihr?", flüsterte Victor.

„Naja... sie ist wie es aussieht sehr erschöpft und macht sich furchtbare Sorgen um Henry. Ich hab ihr gesagt, dass er sich schon gegen seinen Vater verteidigen kann", flüsterte Belch.

„Meinst du, dass wird er?", fragte Patrick hoffnungsvoll.

„Naja... ihr kennt doch Henry", meinte Belch und schloss die Tür.

Die drei Jungs gingen zurück ins Wohnzimmer.

„Sollten wir mit Ava zu ihm?", fragte Victor.

„Auf gar keinen Fall mit Ava!", antwortete Belch blitzschnell.

„Ihr wisst genauso gut wie ich, dass das zu riskant ist. Wenn ihr irgendwas passiert..."

Die Jungs nickten einsichtig.

„Und wenn wir vorbei fahren?", fragte Patrick.

„Das könnten wir tun. Aber es muss jemand bei Ava bleiben", sagte Belch.

„Klar... Victor!", sagte Patrick und lehnte sich mit seiner Bierdose zurück.

„Was? Wieso denn ich?", fragte Victor und sah Patrick an.

„Du kannst eben mit Frauen", meinte Patrick.

„Was? Woher willst du denn... und wieso darf ich nicht mit?", fragte Victor.

„Du bist eben der Schwächste von uns", sagte Patrick.

„Ist doch gar nicht wahr", meinte Belch.

„Dann eben du", sagte Patrick zu Belch.

„Ach und wieso nicht du?", fragte Belch.

„Unsere Prinzessin möchte sich lieber die Hände schmutzig machen", meinte Victor und strich sich elegant über die Haare.

Patrick schüttete ihm etwas Bier ins Gesicht.

„Sag mal geht's noch?!", rief Victor und ging auf Patrick los.

„Hey! Sofort aufhören! Ihr weckt sie noch. Victor du bleibst hier... ich muss den Wagen fahren und Patrick kann ich gut als Schutzschild benutzen, falls sein Vater meinte, er müsste auf uns schießen", sagte Belch.

„Na gut", meinte Victor und Patrick lachte.

„Und du trink nicht so viel Bier", sagte Belch und nahm Patrick die Bierdose ab.

The Story of Henry Bowers Where stories live. Discover now